20. Kunstnacht Leverkusen: 77 Veranstaltungs-Orte in der Stadt erwartet
Am kommenden Wochenende findet die 20. Kunstnacht Leverkusen statt, ein Highlight im kulturellen Kalender der Stadt. Insgesamt 77 Veranstaltungs-Orte öffnen ihre Türen, um die Vielfalt der Leverkusener Kunst- und Kulturszene zu präsentieren. Von Galerien und Museen über Theater und Tanz bis hin zu Street-Art und Live-Musik wird ein breites Spektrum an künstlerischen Darbietungen geboten. Die Stadt wird zu einem kreativen Spielplatz, auf dem sich Besucher auf Entdeckungsreise begeben können. Wir freuen uns auf einen unvergesslichen Abend in Leverkusen!
Kunstorte: Leverkusener Kunstnacht eröffnet neue Wege
Während im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich am Freitagabend die 20. Leverkusener Kunstnacht offiziell eröffnet wurde, begrüßten zahlreiche Gastgeber die ersten neugierigen Besucher, die sich auf den Weg durch die Stadt gemacht hatten. 77 Veranstaltungs-Orte machten die Auswahl nicht gerade einfach.
Die große Anzahl war vielleicht einer der Gründe, dass Galerien, Ateliers, Kirchen, Kneipen und Geschäftsräume nicht ganz so voll wurden wie in früheren Jahren. Das war jedenfalls die Beobachtung von Semra Con, die im Architekturbüro Rotterdam Dakowski arbeitet. „Viele sind zum Beginn der Herbstferien schon in Urlaub, auch einige Kollegen, die sehr bedauern die Kunstnacht zu verpassen“, nennt sie einen zweiten Grund.
Einzigartige Kunstwerke in ungewöhnlichen Räumen
Dennoch traten den ganzen Abend Besucher durch die offenen Türen in das Bürohaus, das sich mancher schon wegen der besonderen Architektur ansehen wollte. Es ist die alte Feuerwache in der Neuen Bahnstadt Opladen, das die Inhaberin selbst für ihre Zwecke umgestaltet hat.
Den Reiz des Gebäudes empfindet Semra Con immer noch während der Arbeitszeit als besonders angenehm. In ihrer Freizeit häkelt sie leidenschaftlich gern Taschen in allen möglichen Formaten aus Papiergarn und versieht sie mit einzigartigen Henkeln aus Perlen.
Drei weitere Kollegen haben kreative Hobbys und beteiligten sich mit Malerei, Keramik und Betonwerk an der langen Nacht der Kunst. „Wir werden jedes Jahr professioneller“, versichert Con. Außerdem hat man drei externen Kunstschaffenden Ausstellungsplätze überlassen.
Tradition seit 20 Jahren
Vor 20 Jahren wurde die Leverkusener Kunstnacht ins Leben gerufen. Seitdem findet sie regelmäßig in jedem Oktober statt. Die Traditionsveranstaltung war von Anfang an ein großer Erfolg.
Wie in den Vorjahren fuhren auch am Freitag fünf Shuttle-Busse auf verschiedenen Routen zu den Kunstorten. Dank Sponsoren für die Nutzer zum Nulltarif.
Kunst in alten Kirchen und modernen Räumen
Wie bei der alten Feuerwache nutzten auch zahlreiche Menschen die Gelegenheit, den Innenraum der ehemaligen Kirche an der Manforter Scharnhorststraße anzuschauen. Diese wurde in eine moderne fünfgruppige Kita verwandelt, ohne die Außenansicht zu verändern. Und sie war erstmals Location der Kunstnacht.
Im Vorraum stellte Carina Paul ihre großformatigen Bilder in Spachteltechnik aus. Hauptberuflich ist sie Kunstpädagogin und arbeitet regelmäßig mit Kindern der Einrichtung.
Die erstaunlichen Ergebnisse eines Mal-Projekts mit Vorschulkindern waren im ehemaligen Altarraum präsentiert. Drei große Leinwände, von Kids mit Farbe, Händen und diversen Materialien in abstrakte Malerei verwandelt.
Cara Wilmanns arbeitet im fotografischen Realismus und schafft mit Akribie und Genauigkeit erstaunliche Bilder. Ein spannender Kontrast zu den rauen Betonwänden der modernen evangelischen Hoffnungskirche in Rheindorf.
Für ein großes Porträt wie die von Vater, Mutter oder Freundin, braucht sie fünf Wochen, zehn Stunden am Tag.
Fotografie und abstrakte Kunst
Deutlich schneller kommt Fotograf Wolfgang Heep zum Ergebnis, selbst wenn er sich viel Zeit für die Motivsuche nimmt. Er war am Freitag in doppeltem Einsatz, sowohl in der Erholungshaus-Ausstellung des Vereins zur Förderung künstlerischer Bildmedien als auch in seinem Wohnhaus an der Karlstraße.
Dort hatte er Treppenhaus, Garten und Keller zur Galerie umfunktioniert, um mit Freund und Maler Theo Richter Motive von „Natur und Wasser”, gemalt und fotografiert, zu zeigen.
In der Ausstellungshalle von 260° Kaminwerk waren knisternde Kamine in Betrieb. Dazwischen abstrakte Kunst von Frederik Weidemann und seinem Vater Franz-Josef Schmitz.
Wem es beim nächtlichen Rundgang kalt geworden war, konnte sich in der Ausstellungshalle von 260° Kaminwerk aufwärmen. Dort waren knisternde Kamine in Betrieb, auf dem Hof waren Feuerschalen entzündet.
Dazwischen jede Menge abstrakte Kunst von Franz-Josef Schmitz und seinem Sohn Frederik Weidemann, teils auch Gemeinschaftsarbeiten.
Schreibe einen Kommentar