Am BIS-Zentrum in Mönchengladbach wird ein experimentelles Theater aufgeführt, das die Stadt auf die Bühne bringt. Die einzigartige Inszenierung Schrei auf Hasifikation ist ein künstlerisches Highlight, das die Besucher in die Welt der Hasifikation entführt. Die Regisseure haben sich auf die Suche nach der wahren Identität der Stadt gemacht und präsentieren ihre Ergebnisse in einer multimedialen Performance, die Musik, Tanz und Theater vereint. Die Stadt auf der Bühne wird zum Schauplatz eines aufregenden Abenteuers, das die Zuschauer in den Bann zieht.
Ein Experiment im BIS-Zentrum: 'Schrei auf Hasifikation' bringt die Stadt auf die Bühne
Ein tristes Bild bietet sich den Besuchern im Kulturzentrum BIS zu Beginn dieses Abends. Laurie, gespielt von Dorothee Frings, kauert in einem weißen Kleid vor einem weißen Schrank, weiße Leinwände bilden die Wände ihres Zimmers. Sie bewegt sich kaum, ihre Stimme erklingt nur vom Tonband. Dann klingelt Hasimir, alias Martin Bayer, an ihrer Tür und stellt ihr Leben auf den Kopf.
Bei seinem ersten Auftritt bekommt man ein mulmiges Gefühl. Hasimir sagt, er könne Menschen Angst machen, sie aber auch davon befreien. Kurz darauf wirkt er eher sympathisch. Er bringt Farbe in Lauries Leben, buchstäblich und metaphorisch. Sie spielen und lachen miteinander, bedecken die weißen Wände ihres Zimmers mit bunten Kritzeleien und bewerfen sich mit Farbbomben.
Theater in Mönchengladbach: 'Hasifikation' - eine einzigartige Inszenierung, die die Stadt auf die Bühne bringt
Doch bald kommt wieder die andere Seite von Hasimir zum Vorschein. Angst ist ein zweischneidiges Schwert, das weiß auch Mixed-Media-Künstlerin Laura Heyer, die das Kooperationsprojekt mit „Schrei Auf e.V.“ leitet. „Angst kann Schaden verursachen, uns aber auch davor bewahren“, sagt sie.
Die Idee zum experimentellen Theaterstück „Hasifikation“ hatte sie bei einem Urlaub in Frankreich. Die Legende über ein Monster, das für mehrere Morde in einem Dorf verantwortlich gemacht wird, entwickelte sie in zwei Jahren zu ihrem Hasimir weiter.
Zu Beginn des Stücks wird die Geschichte eines kleinen Mädchens erzählt, das sich nach einem traumatischen Ereignis in seinem Zimmer verschanzt. Vermutlich ist es Lauries Geschichte, doch mehrere folgende Erzählungen schildern andere Ereignisse. Was wirklich passiert ist, bleibt unklar. Und auch ob Hasimir überhaupt real ist, wird nicht endgültig geklärt.
So regt „Hasifikation“ die Zuschauer zum Nachdenken an. „Es wird gewohnt wild“, sagt Heyer, die bereits zwei andere Theaterstücke inszeniert hat, im Vorfeld. Mal nutzt Bayer den Mittelgang im Zuschauerraum als Laufsteg, mal singt Frings ein Lied, mal stellen beide nur pantomimisch eine Geschichte dar.
Durch das Element des Action-Painting sieht das Bühnenbild am Ende jeder Aufführung anders aus. Viele Gäste bleiben nach der Vorstellung, um sich miteinander und mit den Beteiligten noch über ihre Eindrücke auszutauschen.
Weitere Aufführungen von Hasifikation finden am 11. und 12. Mai im BIS an der Bismarckstraße 97 statt. Einlass ist jeweils um 19.30, Tickets kosten 16,52 Euro.
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