Neue Kindertagesstätte, Pfarrzentrum und Wohnungen in Heerdt geplant
In Heerdt sollen rund um die St. Benediktus-Kirche eine neue Kindertagesstätte, ein Pfarrzentrum und Wohnungen entstehen. Nach längerer Planungsphase wurde jetzt ein weiterer wichtiger Schritt erreicht: Eine Jury wählte den Siegerentwurf aus, der die Grundlage für eine konkrete Bauvoranfrage bilden wird.
Der Gewinnerentwurf stammt von der Halfmann Architekten Partnerschaft mbB in Köln und der Gesellschaft 3 Plus Freiraumplaner aus Aachen. Im Zentrum der Pläne steht ein sogenanntes Quartiersband, das die verschiedenen Teilräume miteinander verbindet. Diese Durchwegung war uns besonders wichtig, sagte Architekt Martin Halfmann.
Das Quartiersband
Das Quartiersband führt von der Baldurstraße bis zur Kirche an allen baulichen und landschaftlichen Elementen der bisherigen Planung vorbei. Es soll auch dazu dienen, das bisher nicht wahrnehmbare Wäldchen zurück in das Bewusstsein der Nachbarschaft zu rücken.
Die Ausstellung der Pläne der vier Arbeiten kann noch bis zum 27. Juni von 10 bis 17 Uhr täglich in der Kirche St. Benediktus in Heerdt besichtigt werden.
Vorüberlegungen
Schon vor zehn Jahren gab es Überlegungen zu dem sanierungsbedürftigen Pfarrzentrum. Die Idee, einen Saal an das nicht mehr benötigte Pfarrhaus anzudocken, konnte aufgrund von denkmalschutzrechtlichen Auflagen nicht umgesetzt werden.
Spätere Überlegungen, wie man das Pfarrzentrum ertüchtigen könne, trafen auf den Wunsch nach einer Erweiterung der Kita und mündeten letztlich in die Suche nach einer Gesamtlösung.
Ziele des Projekts
Ein wichtiges Ziel der Bauherren ist es, kürzere Wege für die Gemeindemitglieder zu schaffen. Entlang der neuen Fußwegverbindung liegen in Sichtweite der katholischen Kirche das geplante neue Pfarrzentrum mit Bücherei, die neue vierzügige Kindertagesstätte St. Benediktus sowie elf zusätzliche Wohnungen.
Die an den Grundstücksgrenzen orientierte Positionierung der Gebäude schirmt die sensible Nachbarbebauung von eventuell störendem Lärm aus dem Pfarrzentrum und vom Außenbetrieb der Kindertagesstätte ab.
Ein Quartier für drei Generationen
Wir wollten etwas schaffen, bei dem drei Generationen aufeinandertreffen und zueinanderfinden können, sagt Architektin Ulrike Halfmann über ihren Entwurf.
Bei der Gestaltung des Quartiersbandes wurde viel Wert auf eine gemeinschaftliche Nutzung gelegt. Im Anschluss an die Bibliothek und in direkter Nähe zum Spielplatz lädt ein Lesegarten zum Verweilen und Schmökern ein.
Unmittelbar vor dem Pfarrzentrum als zentraler Mitte gibt es einen Außenbereich von Pfarrsaal und Bücherei mit Platz für Tische und Sitzgelegenheiten unter Sonnenschirmen.
Der Pfarrsaal selber kann auch für außerkirchliche Nutzungen, private Feiern und Veranstaltungen sinnvoll genutzt werden. Damit öffnet sich das Pfarrzentrum für das Stadtviertel.
Kritische Fragen der Bürger
Bei der Präsentation der Entwürfe in der St. Benediktus-Kirche mussten sich die Planer auch kritischen Fragen der Heerdter Bürger stellen. Im Mittelpunkt stand dabei, wie sich die Parksituation, die sich in dem Bereich schon jetzt als schwierig darstellt, verändern werde.
Die Parksituation wird sich nicht verschlechtern, aber auch nicht verbessern, sagte Andreas Bahners vom Kirchenvorstand der Gemeinde. Dagegen wurde dem Wunsch nach einer Tiefgarage eine klare Absage erteilt.
Eine solche Garage ist aus ökonomischen und ökologischen Gründen nicht umsetzbar, erklärte Bahners und Kleinekort ergänzte: Die Thematik der Parkplätze ist nicht über die Menge der Stellplätze zu lösen, sondern über das Verhalten der Menschen.
Zukunft des Pfarrzentrums
Diskutiert wurde auch die Frage, ob ein Pfarrzentrum überhaupt nötig sei. Wir sind glücklich, dass wir in diesen Zeiten überhaupt über ein neues Pfarrzentrum nachdenken können. Es wird täglich genutzt und ich bin sicher, dass eine Menge Angebote in Heerdt nicht mehr existieren würden, wenn wir kein Pfarrzentrum mehr hätten, antwortete Bahners.
Wenn die Gemeinde jedoch keines wünsche, könne man noch einmal darüber sprechen.
Ziele des Bauprojekts
Anlass für das Bauprojekt der Kirchengemeinde St. Antonius und St. Benediktus war, dass die vorhandenen Gebäude von Pfarrsaal und Kita sanierungsbedürftig sind. Das gesamte Untergeschoss des Pfarrzentrums kann aus Brandschutzgründen nicht mehr genutzt werden und ist auch nicht barrierefrei, so Bahners.
Läuft alles nach Plan, soll das Projekt in vier bis fünf Jahren umgesetzt sein.
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