Mallorca: Wo man tauchen darf - und wo nicht

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Die Küste Mallorcas: Ein wahres Naturidyll

Kristallklares Wasser schwappt an die felsige Küste. Ein Kormoran trocknet in der Sonne sein Gefieder. Bereit, sich jeden Moment in die Tiefe zu stürzen, beobachtet er neugierig einen Schwarm silbrig schillernder Fische. Bis auf den Grund reicht der Blick. Dort unten ist ein knallroter Seestern auszumachen. Ein paar Meter weiter huscht ein Zackenbarsch vorüber. Neptungras wiegt sich sanft in der Strömung. Die Mallorcas Küste vorgelagerte Insel Dragonera ist ein wahres Naturidyll.

Dies liegt auch daran, dass die Gegend seit 2016 ein Meeresreservat ist. „Hier zu tauchen ist gigantisch“, sagt Eckbert Waldleben, der seit vielen Jahren auf der Insel lebt und auch ihre Unterwasserwelt genau kennt. Mehr als 1000 Tauchgänge hat der gebürtige Leipziger bereits hinter sich. „In den Meeresreservaten gibt es viel mehr Fische als anderswo.“

Die Biodiversität ist größer geworden

Die Biodiversität ist größer geworden

Ganz am entgegengesetzten Ende der Insel, in Capdepera, betreibt Mike Baudach seit 2006 die Tauchschule Dive & Fun. Im Jahr darauf erklärte die Balearen-Regierung das Gebiet zwischen Cala Ratjada und dem Cap Ferrutx zum Meeresreservat. Was die Entscheidung für das Ökosystem unter Wasser bedeutete, hat er also aus nächster Nähe miterlebt. „Keine Frage: Die Biodiversität ist viel größer geworden“, sagt er.

Mittlerweile bekomme man beispielsweise ganze Schwärme des Mittelmeerdrückerfisches zu sehen. Auch die einst sehr seltenen Petersfische kämen nun wieder viel häufiger vor. „Mittlerweile sind dort wieder mehr als 900 verschiedene Tier- und Pflanzenarten heimisch.“ Fünf Meeresreservate gibt es mittlerweile an Mallorcas Küste.

Tauchausflüge sind genau geregelt

Auf den ersten Blick ist es gar nicht so einfach, die Schutzzonen vor Mallorcas Küste zu erkennen. Lediglich an Land gibt es Hinweise. Zum einen stehen an bestimmten, strategisch ausgewählten Orten Informationsschilder. Da­rauf ist zum einen der Umfang der Reservate eingezeichnet, zum anderen findet man dort Angaben darüber, was dort erlaubt und was verboten ist.

Auch Tauchausflüge etwa sind genau geregelt und bedürfen der Genehmigung durch das balearische Fischereiministerium. „Wir sind zum Beispiel auch verpflichtet, besondere Sichtungen zu melden“, sagt Mike Baudach von Dive & Fun. So verschafften sich die Behörden einen Überblick über das Vorkommen bestimmter Arten.

Meeresreservate als touristische Attraktion

Neben den Meeresreservaten gibt es vor Mallorcas Küste auch zahlreiche Meeresschutzgebiete. Der Naturpark Es Trenc etwa erstreckt sich nicht nur auf der Insel (1441 Hektar), sondern zum Teil auch über die Küste hinaus (2327 Hektar).

Die Mallorca vorgelagerte Inselgruppe hat sich in den vergangenen Jahren zu einer gefragten Tauch-Destination entwickelt. Das gilt auch für die Meeresreservate. Die beiden Schutzgebiete Malgrats und El Toro vor der Küste der Gemeinde Calvià etwa, die im ver­gangenen Jahr zu einem einzigen, noch vergrößerten Meeresreservat zusammengelegt wurden, hatte man einst eingerichtet, um dort eine neue touristische Attraktion zu schaffen.

Der Plan ging auf: Laut dem balearischen Fischereiministerium starteten dort im Jahr 2022 fast 26.000 Personen zu einem Tauchgang. In allen Meeresreservaten der Insel zusammen­gerechnet waren es mehr als 35.000.

Das älteste der balearischen Meeresreservate liegt in der Bahía de Palma und reicht vom Club Náutico de s‘Arenal bis zum Cabo de Re­gana an der Küste von Llucmajor. Es wurde im Jahr 1982 geschaffen. Seit 2002 gibt es die Reserva Marina del Migjorn vor Mallorcas Südküste, das mit Abstand größte Schutzgebiet.

Weitere Informationen zu den Meeresreservaten Mallorcas finden Sie in unserem Magazin Mallorca im Überblick. Es ist für 11,80 Euro im Handel oder hier online erhältlich und enthält rund 200 Seiten über individuell entspannten Genuss und Urlaub.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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