Tödliche Schussabgabe auf Kirmes in Lüdenscheid: Jugendlicher Angeklagter zu neun Jahren und neun Monaten verurteilt
Vor etwa zwei Jahren ereignete sich auf einer Kirmes im nordrhein-westfälischen Lüdenscheid ein tragischer Zwischenfall, bei dem ein unbeteiligter Mann durch einen Schuss tödlich verletzt wurde. Am Freitag wurde der damals 17-jährige Angeklagte wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und neun Monaten verurteilt.
Die zuständige Jugendkammer des Landgerichts Hagen sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte bei der Schussabgabe den Tod unbeteiligter Menschen billigend in Kauf genommen hatte. Der Mann hatte nach einem Streit in Richtung seiner Kontrahenten geschossen und einen unbeteiligten Kirmesbesucher tödlich getroffen.
Der Verlauf des Vorfalls
Auf der Kirmes in Lüdenscheid war es am 21. Mai 2022 zunächst zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Eine Gruppe wollte den Angeklagten und seine Begleiter daraufhin zur Rede stellen. Der Angeklagte floh und schoss mit einer Kurzwaffe in Richtung seiner Verfolger.
Nach den Urteilsfeststellungen traf der Angeklagte einen unbeteiligten Mann, der noch am selben Tag an seinen Verletzungen starb. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte sich des Totschlags schuldig gemacht hatte - und nicht etwa der fahrlässigen Tötung.
Das Urteil
Das Urteil war demnach eine Einheitsjugendstrafe unter Einbeziehung einer vorangegangenen Verurteilung. Nähere Details nannte der Gerichtssprecher wegen des Alters des Angeklagten nicht. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht.
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