Umfrage: nur wenige Deutsche sind im Klimaschutz auf die Zusammenhänge eingestellt

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Umfrage: nur wenige Deutsche sind im Klimaschutz auf die Zusammenhänge eingestellt

Laut einer aktuellen Umfrage zeigen sich nur wenige Deutsche im Klimaschutz über die bestehenden Zusammenhänge informiert. Die Studienergebnisse machen deutlich, dass es einen großen Informationsbedarf gibt, wenn es darum geht, die Auswirkungen des Klimawandels zu verstehen und mögliche Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere die Verbindung zwischen dem eigenen Verbraucherverhalten und den Umweltauswirkungen scheint vielen Menschen nicht bewusst zu sein. Dieser Mangel an Wissen und Bewusstsein behindert jedoch effektive Klimaschutzmaßnahmen und macht es erforderlich, die Bevölkerung stärker zu sensibilisieren.

Deutsche verstehen Klimaschutz nicht - Umfrage enthüllt große Unkenntnis

Die jüngste Umfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB) hat erneut ans Tageslicht gebracht, dass die Bürgerinnen und Bürger der EU-Staaten, gerade auch in Deutschland, die Zusammenhänge beim Klimawandel nur unzureichend verstehen. Über die Hälfte der deutschen Befragten weiß nicht, dass ein Tempolimit zu weniger Kohlendioxid-Ausstoß der Autos führt. Nur 47 Prozent waren der Meinung, dass die Dämmung von Häusern gut für das Klima ist. Und die klimaschädliche Wirkung von Videostreaming ist nur jedem zehnten Befragten bewusst.

Manche Klimaschützer mögen die Ergebnisse für niederschmetternd halten und die große Unkenntnis in dieser für die Menschheit so wichtigen Frage beklagen. Sie sehen darin ein Versagen der Demokratie. Manch einer wie SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach will gar bei Maßnahmen gegen die Erderwärmung vornehmlich auf Expertenwissen setzen – notfalls am Parlament vorbei. Die Wissenschaft soll entscheiden, weil die Menschen ohnehin nicht richtig fähig sind.

Die Unkenntnis ist nicht so gravierend, wie Kritiker gerne darstellen

Die Unkenntnis ist nicht so gravierend, wie Kritiker gerne darstellen

Tatsächlich ist die Unkenntnis nicht so gravierend, wie es Kritiker gerne darstellen. Und Experten sollen gerade nicht am Parlament vorbei das letzte Wort bei Fragen haben, die alle betreffen. In einer Demokratie müssen viele Fachfragen entschieden werden. Gleichzeitig kann man vom Volk als Souverän nicht verlangen, in so vielen Gebieten auch nur halbwegs informiert zu sein.

Die Menschen haben normalerweise andere Sorgen, als sich um die Details der Klimapolitik zu kümmern, und seien sie noch so wichtig. Sie müssen ihren Lebensunterhalt verdienen, die Probleme des Alltags meistern, ihre Kinder aufziehen und sich möglicherweise um pflegebedürftige Angehörige kümmern. Das füllt einen Tag oft völlig aus. Da bleibt wenig Zeit für eine intensive Auseinandersetzung mit den wichtigen Problemen der Welt.

Die Unkenntnis ist normal

Eine Unkenntnis etwa von Zusammenhängen beim Klimawandel ist deshalb völlig normal. Die Bürgerinnen und Bürger würden ihre Pflicht verletzen, wenn sie sich zu intensiv um solche Probleme kümmerten. Es reicht deshalb, sich in Grundzügen über die wichtigen Themen der Politik zu informieren – Klimawandel, Krieg, Inflation, Steuern und Rente. Dazu reicht eine Tageszeitung, ein Online-Abonnement oder die Tagesschau. Mehr ist nicht nötig, es sei denn, es besteht ein besonderes Interesse an einem Thema. Dann ist es aber mehr ein Hobby als Staatsbürgerpflicht.

Aber können solche Menschen darüber entscheiden, welche Partei den Klimaschutz am besten voranbringt? Ja, sie können. Sie entscheiden einmal anhand ihres Geldbeutels, wer das am schonendsten macht. Und sie sehen an verschiedenen Stellen, welche Folgen der Klimawandel hat – Überschwemmungen, Dürreperioden, heiße Temperaturen. Den Rest können sie getrost den Parlamenten und Parteien überlassen und auf offenkundiges Versagen wie beim Heizungsgesetz reagieren. Da war es selbst dem Uninformiertesten klar, dass dieser Klimaschutz nicht ressourcenschonend erfolgte.

Die richtige Arbeitsteilung in der Demokratie

Es kommt in der Demokratie eben auf die richtige Arbeitsteilung an. Menschen übertragen ihre politische Souveränität auf Zeit an Politiker, die wiederum die Kenntnisse von Expertinnen und Experten in Anspruch nehmen. Oft finden sich zu Themen wie Klimaschutz recht unterschiedliche Ansätze. Da stehen Experten, die vor einer Katastrophe warnen, Personen gegenüber, die den Klimawandel nicht für menschengemacht halten. Es ist unmöglich für einen Wähler, sich da ausreichend zurechtzufinden, wenn er nicht vom Fach ist. Das muss er auch nicht sein, weil die Debatte meist zu einem Ergebnis führt, das er oder sie beurteilen kann. Gerade auch, wenn es den Alltag betrifft. Denn dafür sind die meisten Menschen Experten.

Wer hingegen zu viel Demokratie will und da auf bessere Informationen pocht, wird sie am Ende verlieren. Weil die Menschen zu Recht überfordert sind. Entscheidend ist, dass der Wähler das letzte Wort hat.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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