Friedrichstraße: Mietzuschuss zur Überwindung des Leerstands in Düsseldorf

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Friedrichstraße: Mietzuschuss zur Überwindung des Leerstands in Düsseldorf

Die Stadt Düsseldorf setzt einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung des Leerstands in der Friedrichstraße. Durch den neu eingeführten Mietzuschuss soll es privaten Investoren und Unternehmen ermöglicht werden, leerstehende Immobilien zu renovieren und wieder zu beleben. Dieser Zuschuss wird dazu beitragen, die Attraktivität des Stadtteils zu steigern und die Wirtschaftsentwicklung in der Region zu fördern. Die Initiative richtet sich insbesondere an Eigentümer von leerstehenden Geschäften und Bürogebäuden, die bereit sind, in die Renovierung und Revitalisierung ihrer Immobilien zu investieren. Durch diese Maßnahme soll die Friedrichstraße wieder zu einem lebendigen Zentrum des Stadtteils werden.

Mietzuschuss an der Friedrichstraße: Stadt will Leerstand bekämpfen

Die Friedrichstraße ist seit Jahren zumindest stellenweise eine Baustelle. Ob unterirdische Kanalarbeiten oder das Verlegen von Gas- und Wasserleitungen: Eine einladende Einkaufsstraße ist sie nur in wechselnden Bereichen, je nach dem, an welcher Stelle momentan gebaut wird. Dies hat Folgen: Mindestens 30 Prozent der Ladengeschäfte auf der Friedrichstraße stehen leer, eher sind es noch mehr.

Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, wird Gründern und anderen Interessierten, die eine Ladenfläche auf der Einkaufsstraße mieten, ein Mietzuschuss aus Mitteln der Stadt gewährt. Dem zuständigen Zentrenmanagement stehen dafür für die Jahre 2024 bis 2026 insgesamt 60.000 Euro zur Verfügung, also 20.000 Euro pro Jahr. Interessierte können einen Zuschuss von 500 Euro pro Monat beantragen, der auf ein Jahr befristet ist.

Friedrichstraße: Mietzuschuss für Gründer soll Ladenlokalen neue Perspektiven geben

Friedrichstraße: Mietzuschuss für Gründer soll Ladenlokalen neue Perspektiven geben

Makler Ali Yazdandoost hält den Mietzuschuss für eine gute Idee. Er arbeitet bei Falc Immobilien, die ein Büro direkt an der Friedrichstraße haben. „Das ist auf jeden Fall hilfreich und ein Anreiz für jeden, der überlegt auf der Friedrichstraße zu mieten“, so der Makler. Das große Problem auf der Straße sei natürlich die lang andauernde Baustelle. Viele würden sich fragen, wieso das so lange dauert. „Es wird sehr langsam und mit wenig Personal gearbeitet“, ist der Eindruck von Yazdandoost.

Obwohl das Kerngeschäft der Immobilienmakler von Falc Wohnimmobilien sind, gebe es regelmäßig Anfragen von Personen, die gerne ein Geschäft auf der Straße eröffnen würden. Die hätten, so Yazdandoost, verschiedenes vorgehabt, etwa die Eröffnung eines Friseurladens, einer Konditorei oder eines gastronomischen Betriebs. Eine passende Fläche konnte aber bisher nicht vermittelt werden.

Etwas skeptisch, inwiefern die 500 Euro im Monat wirklich Gewerbetreibende dazu bringen könnten, auf der Friedrichstraße zu mieten, ist Dragan Savic von Savic Immobilien aus Neuss. Das Unternehmen versucht zur Zeit selbst ein Ladenlokal mit einer Gesamtfläche von mehr als 140 Quadratmetern zu vermitteln, die monatlichen Mietkosten dürften bei 2000 bis 2500 Euro liegen. „Für 500 Euro im Monat wird hier niemand in ein Ladenlokal einziehen“, sagt Savic. Statt Gelder für Mietzuschüsse zur Verfügung zu stellen, solle die Stadtverwaltung sich mit den Arbeiten auf den Baustellen beeilen. „Die Baustellen sind das Problem, was wir hier haben. Die brechen dem Einzelhandel auf der Friedrichstraße das Genick“, so Savic.

Die Bezirkspolitik hatte sich dagegen erfreut über die zur Verfügung stehenden Mittel gezeigt. „Wenn jemand eine Existenz gründet, ist jeder Groschen, der gespart werden kann, etwas wert“, sagte etwa Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf (Grüne) mit besonderem Blick auf Gründer dazu. „Insofern ist das eine große Unterstützung. 6000 Euro im Jahr sind schon richtig viel Geld“, so Wolf weiter.

Trotz aller Skepsis, sagt auch Immobilienmakler Savic: „Klar, das kann man probieren. Den Versuch ist es auf jeden Fall wert“. Für das 140 Quadratmeter große Objekt, das sein Immobilienunternehmen vermittelt, könne außerdem bald Vollzug gemeldet werden. Er befinde sich in guten Gesprächen mit einem Interessenten, der möglicherweise noch in diesem Sommer unterschreiben könnte. Dieser käme aus dem gastronomischen Bereich, mehr könne dazu noch nicht gesagt werden. Die Anwohner würden ein leer stehendes Ladenlokal weniger zweifellos begrüßen.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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