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Wesel: Schließung der Galeria Kaufhof - Ausverkauf läuft bereits

Die Nachricht schockiert die Einwohner von Wesel: nach jahrzehntelanger Präsenz in der Stadt wird die Galeria Kaufhof geschlossen. Die Bevölkerung reagiert betroffen auf den Verlust des traditionsreichen Kaufhauses. Bereits jetzt läuft der Ausverkauf, um die letzten Angebote an die Kunden zu bringen. Die Schließung des Kaufhofs bedeutet nicht nur den Verlust eines wichtigen Einkaufszentrums, sondern auch den Verlust von Arbeitsplätzen. Die Stadt Wesel muss sich nun auf die Folgen dieser Entscheidung einstellen.

Schließung von Galeria Kaufhof: Weseler Kunden auf der Suche nach Schnäppchen

Kurz vor zehn Uhr an der Hohen Straße in Wesel. Dicht an dicht stehen Menschen vor den Glastüren des Galeria Kaufhofs und warten darauf, dass sie in wenigen Minuten von den Mitarbeitern geöffnet werden. Es bilden sich Schlangen vor den mit bunten Plakaten versehenen Schaufenstern. Sie machen auf den großen Sortimentsabverkauf des Warenhauses aufmerksam – der Grund für den morgendlichen Ansturm.

Letzte Chance: Ausverkauf im Galeria Kaufhof beginnt bereits

Seit April dieses Jahres ist bekannt: Die Weseler Filiale wird Ende August schließen. Zweimal stand das 1972 eröffnete Warenhaus schon vor dem Aus, zweimal konnten es und somit die Jobs der Belegschaft gerettet werden. Doch nun steht der Standort auf der Liste der zehn Filialen, die den Sparplänen des Warenhauskonzerns zufolge geschlossen werden sollen. Damit bleiben insgesamt 82 Galeria-Standorte erhalten.

Wesel ohne Galeria Kaufhof: Auswirkungen auf die Innenstadt

Astrid und Jürgen Schneider warten auch vor den noch geschlossenen Pforten. Sie sind auf der Suche nach reduzierter Kleidung. „Wir waren letztens schon einmal hier, doch da waren die Rabatte noch niedriger. Zuletzt sind sie ordentlich gestiegen“, sagt Astrid Schneider. Die Weselerin kennt den Kaufhof seit ihrer Kindheit, sie bezeichnet sich selbst als Stammkundin. „Wir sind mit dem Warenhaus aufgewachsen, haben jede Veränderung mitbekommen“, ergänzt Jürgen Schneider.

Können die Mitarbeiter den Ausverkauf überleben? Galeria Kaufhof in Wesel

Die Stimmung in der Belegschaft sei unterdessen gedrückt. „Uns blutet nach wie vor das Herz. Wir fühlen uns wie gelähmt“, sagt eine Mitarbeiterin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Wir müssen nach dem ganzen Desaster erst einmal zur Ruhe kommen.“ Einige Mitarbeiter hätten bereits eine neue Arbeit gefunden, andere befänden sich aktuell im Krankenstand. Ein Großteil sei noch auf der Suche nach einer neuen Stelle.

Die Zukunft der Weseler Immobilie ist weiter ungewiss. Zuletzt hieß es vonseiten der Vermieterin, dass man unter Hochdruck an einem neuen Konzept arbeite und in engem Austausch mit der Stadt stehe. Die Immobilie in mehrere Einheiten aufzuteilen, sei eine Idee. Doch auch eine Vollvermietung der gesamten Fläche mit einem einzelnen Mieter schließe man nicht aus.

Die Kunden zeigen sich bestürzt und solidarisch mit den Mitarbeitern. Tim Herrmann aus Wesel ist mit seinen Kindern auf Schnäppchenjagd. Derzeit sei er recht häufig Kunde des Kaufhofs. „Gestern habe ich eine schöne Hose gefunden, heute suche ich nach T-Shirts“, erklärt er. Doch auch vor dem Ausverkauf habe er die Filiale regelmäßig besucht. „Die Innenstadt wird immer leerer und verliert mit dem Warenhaus einen Großteil ihrer Anziehungskraft.“