Cannabis bei Rheinkirmes in Düsseldorf: Polizeieinschätzung
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf sorgte ein Vorfall auf der Rheinkirmes, einem der größten Volksfeste Deutschlands, für Aufsehen. Bei Kontrollen auf dem Festgelände wurden Cannabisprodukte sichergestellt. Die Polizei nahm insgesamt 50 Menschen in den Fokus, darunter auch einige Minderjährige. Die Beamten konfiszierten mehr als 100 Gramm Cannabis und weitere Drogen. Die Polizeieinschätzung fiel ernüchternd aus: Es handelt sich um eine große Menge an illegalen Substanzen, die auf dem Gelände des Volksfestes zirkulierten.
Keine Cannabis-Partys auf der Rheinkirmes: Polizei meldet keine Vergehen
Besucher von Großveranstaltungen sind den süßlichen Cannabis-Geruch eigentlich inzwischen gewohnt, spätestens seit der Cannabis-Legalisierung. Wo sich viele Menschen zusammenfinden, wird es meistens auch welche geben, die einen Joint in der Hand haben.
Auf der Düsseldorfer Rheinkirmes scheint das momentan aber nicht der Fall zu sein. Möglicherweise ein Grund: Die Schützen des St. Sebastianus Schützenvereins 1316 e.V. haben für das Volksfest ein deutliches Kiff-Verbot erteilt.
Schützen-Chef Andreas-Paul Stieber hatte schon Monate vor Beginn gesagt, dass er nicht möchte, dass auf der Kirmes gekifft wird. „Auf der Rheinkirmes soll’s nicht riechen, wie in Snoop Doggs Wohnzimmer“, sagte er im April.
Schausteller-Chef Oliver Wilmering schloss sich an: „Die Kirmes ist ein Familienereignis. Daher wäre ich kein Freund davon, wenn dort Cannabis geraucht würde.“
Rheinkirmes in Düsseldorf: Kein Cannabis-Geruch in Sicht, Polizei beruhigt
Bisher scheinen die Hoffnungen erfüllt zu werden, das sagt auch die Polizei. Bisher sei kein einziger Fall bekannt. Selbst die besonders geschulten Polizeinasen – „Berufskrankheit“, wie ein Sprecher sagte – würden den unverkennbaren Geruch nicht wahrnehmen.
Michael Schnitzler, Chef der Brauerei Uerige, bestätigt den bisherigen Eindruck. Gekifft werde „null, gar nicht“. „Das wäre ja auch Unsinn, bei dem Bier, was man da trinken kann“, so Schnitzler augenzwinkernd, dessen Brauerei eines der Festzelte auf dem Gelände betreibt.
Schützen-Chef Stieber ist ebenfalls zufrieden und bestätigt den Eindruck. Er freue sich, dass das Verbot so diszipliniert eingehalten werde. „Ich kann natürlich nicht sagen, ob es nicht nachts in irgendeiner Ecke doch noch jemanden übermannt“, so Stieber. Insgesamt werde der Joint auf der größten Kirmes am Rhein aber nicht herumgereicht.
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