Die Überschrift der Notiz lautet: Mettmann: Wer sterben will, soll leben dürfen! (Hoje, no sé qué es lo que estás buscando, pero Mettmann dijo que qu

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Die Überschrift der Notiz lautet: Mettmann: Wer sterben will, soll leben dürfen!

In der Stadt Mettmann hat sich ein bemerkenswerter Vorfall ereignet, der für großes Aufsehen sorgt. Wer sterben will, soll leben dürfen, lautet die Überschrift einer aktuellen Meldung, die viele Menschen aufhorchen lässt. Die Frage, die sich sofort stellt, ist: Was steckt dahinter? Was will Mettmann damit sagen? Ist dies ein Appell an die Gesellschaft oder ein philosophischer Ansatz, um über das Leben und den Tod nachzudenken? In den folgenden Zeilen werden wir versuchen, die Hintergründe dieser aufsehenerregenden Aussage zu beleuchten und ihre möglichen Implikationen zu erörtern.

Mettmann: Wer sterben will, soll leben dürfen!

110 Minuten lang hat sich Ivo durchs Leben geeilt. Durch das seiner Patienten, die man in Betten liegen sieht, dem Tode nahe. Manche schaffen es noch, sich an Alltäglichem zu freuen. Andere sind gefangen in ihrer Verzweiflung.

Ein Film über die Grenzen der Sterbehilfe

Ein Film über die Grenzen der Sterbehilfe

Einer verliert die Fassung, auf den letzten Metern will er noch seine Frau enterben, sie kann ihm nichts mehr recht machen. Das eigene Leben scheint es für Ivo, die ambulante Palliativpflegerin, nicht zu geben. Beinahe so, als sei es verloren gegangen auf dem Weg zu Patienten, irgendwo zwischen dem erschöpften Spaziergang mit dem Hund und einer Tochter, die notgedrungen eigene Wege geht.

Und dann ist da noch Solveig, die Freundin, an ALS erkrankt und fest entschlossen, ihr Leid mit Ivos Hilfe zu beenden. Man sieht sie im Rollstuhl, im Bett, irgendwann gleicht die Wohnung einem Taubenschlag. Pflegedienst, Windeln, staubsaugende Putzfrauen laufen durchs Bild:

Info

So entstand der Film über eine Pflegerin. Die renommierte Regisseurin Eva Trobisch erzählt in „Ivo“ die Geschichte einer Palliativpflegerin, die von ihrer Freundin um Sterbehilfe gebeten wird. Johann Campean, ehemaliger ärztlicher Leiter und Geschäftsführer der SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung) im Kreis Mettmann, spielt im Film einen Palliativarzt.

Die Darsteller waren mit einem SAPV-Team unterwegs, nun wurde der Film im Mettmanner Kino gezeigt. Am Ende sieht man Solveig im Bett liegen, sie löffelt etwas aus einem Schälchen. Ivo steht auf dem Balkon, durchs Fenster schaut sie auf ihre Freundin und man ahnt, dass sie deren letzten Wunsch erfüllt hat.

Ein Filmgespräch

Es ist eine von vielen berührenden Szenen in diesem Film, der damit endet, dass der Wind durch die Blätter rauscht. Beinahe so, als wären die Toten immer nah. Und dann, nach dem Abspann, war da diese Stille.

Ein Filmgespräch war angekündigt, man konnte Silke Kirchmann und Johann Campean fragen nach dem, was es mit Menschen macht, wenn sie den eigenen Tod vor Augen haben. Und was es mit ihnen selbst macht, wenn sie gefragt werden, ob sie dabei helfen können, den Weg dorthin abzukürzen.

Der assistierte Suizid

Für die Leiterin des Franziskus Hospizes in Hochdahl und den ehemaligen Geschäftsführer der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im Kreis Mettmann ist diese Frage nahezu alltäglich. Johann Campean spielt dazu noch im Film einen Palliativarzt, sein Sohn ist Kameramann, die Regisseurin Eva Trobisch hat ihm das Drehbuch zum Lesen gegeben.

Der assistierte Suizid, so sagt er, sei ein brisantes Thema gewesen. Die SAPV lehne ihn so, wie er derzeit praktiziert werde, ab. Einmal durch Natrium-Pentobarbital – ein tödliches Betäubungsmittel – angeschoben, könne man als Arzt in den Prozess nicht mehr eingreifen, ohne sich strafbar zu machen.

Nimmt der Patient das Mittel und erbricht, ist er vielleicht hirntot, aber er stirbt nicht. Tut er es doch, steht auf dem Totenschein, dass es kein natürlicher Tod gewesen ist, die Kripo rückt an, und mittendrin die trauernden Angehörigen.

Die Grauzone

Im Februar 2020 kippte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe. Ein Gesetz, das den assistierten Suizid regeln soll, gibt es bislang nicht. Hört man denen zu, die sich mit den Folgen dieser Praxis befassen müssen, tun sich Abgründe auf.

Irgendwann, so Johann Campean, habe ein Patient vor ihm gestanden, mit der ärztlichen Verordnung seines Hausarztes: Der Mann wolle sterben und er, der Palliativarzt, solle gefälligst dabei helfen. Sterbehilfe auf Rezept? Es klingt absurd.

Auch im Hospiz, so Silke Kirchmann, müsse man sich inmitten dieser Grauzone bewegen. Es habe Anfragen gegeben, ob man dort aufgenommen werden könne, um sich von einer Sterbehilfeorganisation in den Tod begleiten zu lassen. Der Grund: Die Angehörigen seien damit zuhause überfordert.

Die Fragen am Lebensende

Was bleibt angesichts einer unklaren Rechtslage, wenn man den assistierten Suizid nicht denen überlassen will, für die der Tod ein Geschäftsmodell ist und Sterbehilfe etwas, das man sich leisten können muss? Palliative Sedierung sei eine Möglichkeit, so Kirchmann: . Sterbefasten eine andere – dann, so Johann Campean, könne der Patient die Art, aus diesem Leben zu gehen, selbst beeinflussen.

Die SAPV könne dabei helfen, die Symptome und das Leid zu lindern. Den Tod als Dienstleistung anzusehen? Soweit, so Campean, sollten wir als Menschen dennoch nicht gehen. Das sei „beinahe so, als würden wir in einen Laden gehen, um eine Matratze zu kaufen“.

Was ist das Leben? Und vor allem: Was ist der Tod? Oder doch: Wer sterben will, soll sterben dürfen! Es gibt viele Fragen am Lebensende und nur wenig Antworten. Für diejenigen, die Sterbende auf dem Weg in den Tod begleiten, führt das zugewandte Miteinander zuweilen in die Erschöpfung.

Im Auto essen und schlafen, eine halbe Stunde, auf einem Parkplatz: Das, so Johann Campean, sei nichts, was man Ivo ins Drehbuch geschrieben habe. Es ist Alltag für diejenigen, die nah dran sind an den Sterbenden – und eine seelische Gratwanderung.

In die Stille hinein, an die Kinobesucher gewandt, sagt Johann Campean am Ende des Filmgesprächs noch das: „Sie werden bestimmt nachdenken…“

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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