Tutelarme Verwendung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen Einfluss auf ihre psychische Gesundheit?

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Tutelarme Verwendung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen Einfluss auf ihre psychische Gesundheit?

Die Frage, ob die tutelarme Verwendung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit hat, ist ein Thema von großer Bedeutung. Immer mehr Eltern und Erzieher fragen sich, ob die ständige Verfügbarkeit von Smartphones und die damit einhergehende exzessive Nutzung negative Auswirkungen auf die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen hat. In diesem Artikel werden wir die forschungsbasierten Erkenntnisse zu diesem Thema vorstellen und diskutieren, ob eine gesunde Nutzung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen möglich ist.

Tutelarme Verwendung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen: Einfluss auf ihre psychische Gesundheit?

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter Angststörungen und Depressionen. Sie verkriechen sich zu Hause, trauen sich nichts zu, meiden den Umgang mit Gleichaltrigen und erwarten von der Zukunft – vor allem Schwierigkeiten. Es ist, als würden einer ganzen Generation Lebenslust, Zuversicht und Selbstvertrauen ausgesaugt.

Die neue Droge für Kinder?

Die neue Droge für Kinder?

Der amerikanische Sozialpsychologe Jonathan Haidt hat sich zahlreiche internationale Studien zu den steigenden psychischen Störungen unter jungen Leuten angesehen, um nach den Ursachen zu forschen. Dabei fiel ihm auf, dass es eine deutliche Zunahme von objektiven Indikatoren für psychische Erkrankungen genau seit jener Zeit gibt, in der Smartphones weite Verbreitung fanden.

88,8 Prozent aller Menschen in Deutschland nutzen laut Daten aus dem Jahr 2021 ein Smartphone, also ein mobiles Telefon mit Internetzugang. Die Abdeckung dürfte aktuell also noch höher liegen. Die Quoten unterscheiden sich je nach Altersgruppe. In der Gruppe der 14- bis 19-Jährigen liegt die Quote der Smartphone-Nutzer bei 94,2 Prozent.

Das Smartphone als Erziehungsmedium?

Das Smartphone als Erziehungsmedium?

Das Smartphone ist für Haidt eben nicht nur ein Gerät, das erreichbar macht. Aus diesem Grund wird es ja teils schon für Kinder im Grundschulalter angeschafft. Sie sollen sich melden können, wenn sie ein Problem haben. Und Teil sein von Verabredungsgruppen ihrer Freunde. Doch Haidt betont, dass Eltern ihren Kindern damit die Tür in eine Welt öffnen, in der Heranwachsende ständig abgelenkt und durch anregende Häppchen zerstreut werden.

Die digitalen Eltern

Die digitalen Eltern

Eltern brauchen Nerven, um da hart zu bleiben. Und Problembewusstsein. Klassen unterteilen sich heute in Kinder mit „Handyzeiten“ und solche ohne. „Die digitale Kluft besteht nicht mehr darin, dass arme Kinder und ethnische Minderheiten weniger Zugang zum Internet haben, wie man es zu Beginn der 2000er-Jahre befürchtete, sondern, dass sie dort weniger Schutz genießen“, schreibt Haidt mit Blick auf die USA.

Ab wann sollte mein Kind ein Smartphone nutzen?

Ab wann sollte mein Kind ein Smartphone nutzen?

Wenn es etwa ums Verabreden gehe, könne das auch über das Elternhandy geschehen. „In jedem Fall sollten Kinder ihre ersten Schritte in die digitale Welt nicht allein machen“, sagt Fabian Sauer, Projektleiter von Medien-kindersicher. Auf der ebenfalls nicht kommerziellen Seite klicksafe.de gibt es Checklisten zu der Frage, ob ein Kind schon reif fürs Smartphone ist oder einen mediennutzungsvertrag.de, in dem Regeln für die ganze Familie festgehalten werden können.

Das Handy als Wegbereiter für psychische Störungen

Das Handy als Wegbereiter für psychische Störungen

Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen hat sich für Forschungsprojekte mit den Methoden beschäftigt, mit denen Entwickler im Silicon Valley die Aufmerksamkeit von Nutzern absorbieren. Denn darauf beruht bekanntlich das Geschäftsmodell. Das Kernprinzip stamme von dem Verhaltenspsychologen B. F. Skinner, der im Labor an Ratten und Tauben die Wirkung variabler, spontan verabreichter Belohnungen untersucht hat.

Die Smartphone-Generation

Schon jetzt zeichne sich empirisch ab, dass die kollektive Aufmerksamkeitsspanne ganzer Gesellschaften sinke. Und natürlich ist längst KI im Einsatz, durchschaut Verhaltensmuster von jungen wie älteren Nutzern – und passt das Angebot an. Zugleich, und das ist fatal, dürfen viele Kinder in der realen Welt immer weniger ausprobieren – und so lernen, reifen, selbstbewusster werden.

Haidt fordert daher Konkretes wie die Verpflichtung von Tech-Konzernen, Mindestalter einzuführen und wirklich zu kontrollieren. Er tritt für handyfreie Schulen ein, in denen das Smartphone nicht nur im Unterricht in die Tasche muss, sondern für die gesamte Schulzeit in Schließfächern bewahrt wird – inklusive Pausen.

Die Zeit sei gekommen, die Kinder zurückzuholen.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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