Mehr Hirnschäden in Mönchengladbach: Risikofaktoren, Vorbeugung und Rehabilitation
In der Stadt Mönchengladbach ist in den letzten Jahren eine alarmierende Zunahme von Hirnschäden zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da Hirnverletzungen zu langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und sogar zu Invalidität führen können. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es von großem Interesse, die Risikofaktoren für Hirnschäden zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung und Rehabilitation zu entwickeln. In diesem Artikel werden wir die Hintergründe dieser Entwicklung untersuchen und Möglichkeiten aufzeigen, wie die Bürger von Mönchengladbach vor Hirnschäden geschützt werden können.
Schlaganfall-Pandemie in Mönchengladbach: Experten warnen vor steigendem Risiko und fordern Prävention
Stand 2022 waren 1,88 Prozent der nordrhein-westfälischen Bevölkerung am Schlaganfall erkrankt. Laut Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) gilt als Erkrankung, wenn die Krankheit in den vergangenen zehn Jahren stationär im Krankenhaus behandelt wurde.
Gezählt werden Erkrankungsfälle ab dem 20. Lebensjahr. „Nordrhein-Westfalen liegt im Vergleich der Bundesländer beim Anteil erkrankter Menschen genau in der Mitte; Mönchengladbach im Vergleich der Landkreise/ Städte knapp unter dem Durchschnitt“, sagt Heiko Schmitz, Sprecher der AOK Rheinland/ Hamburg.
Schmitz bestätigt den Anstieg der Erkrankungen, die im Zusammenhang stehen mit der zunehmenden Lebenserwartung einer Gesellschaft im demographischen Wandel. Schmitz verweist auf die Grafik des WIdO zur Krankheitshäufigkeit in Nordrhein-Westfalen je Altersgruppe und Geschlecht.
Die Grafik belegt, dass ein Schlaganfall auch junge Menschen treffen kann und das Risiko mit zunehmendem Alter signifikant steigt. Männer sind prozentual stärker gefährdet als Frauen. Für die Gruppe der 55- bis 59-Jährigen wird für die an Schlaganfall erkrankten Männer ein Wert von 1,8 Prozent, für Frauen ein Wert von 1,03 Prozent angegeben.
Unter den 80- bis 84-Jährigen sind 7,94 Prozent der Männer und 6,15 Prozent der Frauen betroffen. Ergänzend zum Alter nennt Schmitz die über den Lebensstil entscheidend beeinflussbaren Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Rauchen.
„Damit sind wir bei den klassischen Themen der Primärprävention, die für uns zentraler Baustein der Präventionsangebote sind“, sagt Schmitz. In Gesundheitskursen und Präventionskursen werden vor Ort und Online Ernährung, Sucht, Bewegung und Entspannung thematisiert.
Am Projekt „iAtros“ zur digitalen Gesundheitsversorgung ist das evangelische Krankenhaus Bethesda beteiligt. „Hier geht es um Patientinnen und Patienten zwischen 45 und 90 Jahren mit diagnostiziertem Vorhofflimmern, die bereits stationär in einem der acht beteiligten Krankenhäuser behandelt wurden und im Projekt mithilfe einer App und einer Smartwatch intensiver betreut und überwacht werden können“, so Schmitz.
Das Pilotprojekt laufe Ende des Monats aus. Wegen sehr positiver Erfahrungen werde an einer Fortsetzung gearbeitet.
Rehabilitation nach dem Schlaganfall
Ilse Müller, Bundesvorsitzende vom Bundesverband Rehabilitation (BDH) und Vorsitzende des Verbandes Mönchengladbach, betont die Dringlichkeit der Rehabilitation für die weitere Lebensqualität nach dem Schlaganfall.
Der Verband helfe auch mit Beratung und juristischer Vertretung. Mittwochnachmittags bietet die Regionalgeschäftsstelle Mönchengladbach eine kostenfreie Sprechstunde für Nicht-Mitglieder an.
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