Russland: Putin verdächtigt Ausland der Unterstützung von Terroristen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat erneut scharfe Vorwürfe gegenüber dem Ausland erhoben. Laut Putin unterstützen fremde Mächte offenbar Terrorgruppen auf russischem Boden. Der russische Staatschef wirft dem Ausland vor, dass es sich in die inneren Angelegenheiten Russlands einmischt und gewaltsame Akte unterstützt. Putin machte diese Anschuldigungen während einer Sitzung des russischen Sicherheitsrats. Die russische Führung hat bereits mehrfach ähnliche Vorwürfe erhoben, um die eigene Politik zu rechtfertigen. Die Frage bleibt, ob es tatsächlich Beweise für die Unterstützung von Terroristen durch das Ausland gibt oder ob es sich um eine weitere Propagandamaßnahme handelt.
Russlands Präsident Putin beschuldigt Ausland, Terroristen in Beslan unterstützt zu haben
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer einer Massengeiselnahme vor 20 Jahren schwere Vorwürfe gegen das Ausland erhoben. Wir wissen sehr gut, dass aus dem Ausland nicht nur versucht wurde, das ungeheure Verbrechen zu rechtfertigen, sondern dass von dort den Terroristen auch jegliche Hilfe geleistet wurde: moralische, politische, informative und finanzielle, sagte Putin in der Kleinstadt Beslan im russischen Nordkaukasus.
Putin beschuldigt Feinde Russlands und nannte zwar das Land nicht, aus dem die Geiselnehmer damals Hilfe bekommen haben sollen. Allerdings geht aus dem Kontext hervor, dass der Kremlchef vor allem die Ukraine im Sinn hatte. Putin sprach von Feinden Russlands, gegen die das Land auch heute noch kämpfen müsse. Nun würden sie Verbrechen im Gebiet Kursk und im Donbass verüben.
Doch genauso wie damals gegen die Terroristen werde Russland heute auch gegen die Neonazis siegen, versicherte der 71-Jährige. Die Schule in Beslan soll nach einer dreijährigen Renovierung nun als kulturell-patriotisches Zentrum neu eröffnet werden. Putin besuchte sie vor der offiziellen Eröffnung.
Die Rede Putins dient vor dem Hintergrund des derzeitigen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wohl auch dazu, die eigene Bevölkerung hinter sich zu scharen. Am 1. September 2004, dem ersten Schultag des Jahres in Russland, nahmen in der Stadt Beslan mehr als 30 Islamisten in einer Schule über 1100 Menschen tagelang in Geiselhaft – Kinder, deren Eltern und Lehrer. Die Terroristen forderten unter anderem die Freilassung tschetschenischer Gefangener. Bei der Erstürmung der Schule kamen 334 Geiseln ums Leben, darunter 186 Kinder. Viele ehemalige Geiseln sind Invaliden. Die Verantwortung für die Tat übernahm der tschetschenische Terrorist Schamil Bassajew, der 2006 getötet wurde.
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