Prozess um Betrug: Angeklagter von vermisstem Tech-Milliardär stirbt
In einem überraschenden Wendepunkt im Prozess um Betrug gegen den Angeklagten im Fall des vermissten Tech-Milliardärs ist der Beschuldigte plötzlich verstorben. Der Mann stand unter Anklage, weil er verdächtigt wurde, den Milliardär um Millionenbeträge betrogen zu haben. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt, da der Tech-Milliardär unter mysteriösen Umständen verschwunden war. Nun müssen die Ermittler neu überdenken, wie sie den Fall weiterführen wollen.
Tech-Milliardär Mike Lynch: Angeklagter Steve Chamberlain stirbt in Unfall
Der Tech-Unternehmer Mike Lynch hatte wenige Wochen zuvor in den USA in einem Betrugsprozess freigesprochen worden. Der 59-Jährige feierte dieses Ereignis mit Freunden und Unterstützern auf seiner Luxusjacht Bayesian vor Sizilien, wie britische Medien berichten.
Gemeinsam mit Lynch war Steve Chamberlain angeklagt, der jedoch vor wenigen Tagen bei einem Unfall in der britischen Grafschaft Cambridgeshire getötet wurde. Chamberlain war Finanz-Manager von Autonomy, einem Unternehmen, das Lynch mitgegründet hatte.
Unfall auf der Jacht
Die Jacht Bayesian sank vor Sizilien, und eine Suche nach Vermissten läuft. Es wird vermutet, dass sich Chamberlain und weitere Personen auf der Jacht befunden haben.
Chamberlains US-Anwalt Gary Lincenberg bestätigte den Tod seines Mandanten: Unser lieber Mandant und Freund Steve Chamberlain wurde am Samstag beim Joggen tödlich von einem Auto erfasst.
Lincenberg beschrieb Chamberlain als einen mutigen Mann mit beispielloser Integrität. Wir vermissen ihn zutiefst. Steve kämpfte früher in diesem Jahr erfolgreich in einem Prozess darum, seinen guten Namen reinzuwaschen, und sein guter Name lebt nun durch seine wunderbare Familie weiter.
Hintergrund: Der Autonomy-Prozess
Die Anschuldigungen gegen Lynch und Chamberlain hingen mit dem Verkauf der britischen Software-Herstellers Autonomy an Hewlett Packard 2011 für elf Milliarden US-Dollar (aktuell 9,9 Mrd Euro) zusammen.
Lynch hatte Autonomy mitgegründet, Chamberlain war Finanz-Manager. Die Angeklagten wurden im Juni in allen Punkten freigesprochen.
Der Prozess um Autonomy war als Briten-Gates bekannt geworden und hatte großes Aufsehen in der Öffentlichkeit erregt.
Mike Lynch und Steve Chamberlain waren die Hauptangeklagten in diesem Prozess. Ihre Freisprüche waren ein wichtiger Erfolg für die beiden Männer.
Nun muss jedoch Lynch den Tod seines Freundes und ehemaligen Mitangeklagten Chamberlain verarbeiten.
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