Ein Fotoarchiv in Düsseldorf eröffnet Zeitreise in die Ära des Dolce Vita

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Ein Fotoarchiv in Düsseldorf eröffnet Zeitreise in die Ära des Dolce Vita

In der rheinischen Metropole Düsseldorf wird ein einzigartiges Fotoarchiv eröffnet, das Besucher auf eine Zeitreise in die Ära des Dolce Vita mitnimmt. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die glamouröse Welt der 1950er und 1960er Jahre, als Stars und Sternchen, wie Marlene Dietrich, Brigitte Bardot und Alain Delon, die Schlagzeilen beherrschten. Das Archiv umfasst über 10.000 Fotografien, die von renommierten Fotografen wie Tazio Secchiaroli und Peter Basch aufgenommen wurden. Die Besucher können sich auf eine Reise in die Vergangenheit freuen und die goldenen Jahre des italienischen Kinos und der internationalen High Society hautnah erleben.

Vater des Dolce Vita: Tochter entdeckt Fotoarchiv des italienischen Starfotografen Paolo Costa

Alexandra Pfründers Vater ist berühmt. Das entdeckte sie selbst, als sie seinen Nachlass und Fotoalben sichtete. Paolo Costa war in den 1950ern der Fotograf der großen Stars.

Sie übernahm einen regelrechten Fotoschatz, diesen allerdings ungeordnet, mit vielen Vintage-Prints, Dias, Notizen und Fotos. Die Bilder ihres Vaters, des italienischen Starfotografen Paolo Costa, zeigen Audrey Hepburn, Claudia Cardinale oder Marcello Mastroianni. Es sind Tausende Fotos, die Alexandra Pfründer fand, als sie das Archiv des Vaters nach dem Tod ihrer Mutter vor einem Jahr zu sichten begann.

Immer wieder begegnete ihr auf den unzähligen Aufnahmen Sophia Loren. Ein großes Foto der Schauspielerin ist aktuell in der Düsseldorfer Galerie „noir blanche“ vertreten, die in einer aktuellen Gruppenausstellung auch Werke von Paolo Costa zeigt.

Zeitreise in die Ära des Glamour: Paolo Costa

Zeitreise in die Ära des Glamour: Paolo Costa's Fotoarchiv in Düsseldorf eröffnet

Nach nur einem Jahr gelang es der Tochter, Fotos aus dem Nachlass in ersten Ausstellungen zu präsentieren: „Es gab eine erste Einzelausstellung in Augsburg, die sehr erfolgreich war“, erzählt sie glücklich.

Info: Wo Sie die Bilder sehen können
Ausstellung Dier Galerie „noir blanche“, Hermannstraße 31, in Flingern zeigt bis 28. September im Rahmen der Sommerausstellung einige Werke von Paolo Costa
Instagram @archiviopaolocostawww.archiviopaolocosta.com

Düsseldorfer Galerie zeigt rare Fotos von Audrey Hepburn, Sophia Loren und anderen Stars

Düsseldorfer Galerie zeigt rare Fotos von Audrey Hepburn, Sophia Loren und anderen Stars

Die Sozialpädagogin leitet das Zentrum plus des DRK in Reisholz/Hassels-Nord. In ihrer Freizeit umgibt sie nun in Kisten und Kartons auch der Glamour der italienischen Filmwelt.

Stück für Stück näherte sie sich in kleinen Schritten dem Werk ihres Vaters Paolo Costa, der 1981 starb, als sie gerade sechs Jahre alt war. Sie gewann einen ersten Überblick und schnell war ihr klar, dass sie die Bilder gerne öffentlich präsentieren möchte.

Galerist Volker Marschall zeigt in der aktuellen Sommerausstellung der Galerie „noir blanche“ mit dem Titel „36°“ bereits zum zweiten Mal ausgewählte Arbeiten von Paolo Costa. „Ich finde die Arbeiten toll und hatte sie auf Instagram entdeckt. Da wusste ich noch nicht, dass Alexandra Pfründer aus Düsseldorf kommt“, sagt er.

Er schreibt sie auf dem Social Media Kanal an. Ein echter Zufall: „Ich hatte einen Tag vorher sogar vor der Galerie gestanden und gedacht, wenn ich doch hier mal die Bilder von meinem Vater ausstellen könnte“, sagt Alexandra Pfründer.

Im Herbst vergangenen Jahres war es dann so weit. Die Galerie zeigte die ersten Fotos. Jetzt sind die Werke ihres Vaters dort wieder vertreten. Das Interesse an den Bildern ist groß. Ein Motiv zeigt Fausto Coppi beim Giro d´Italia, ein Werk Sophia Loren.

„Die Geschichte von Paolo Costa ist spannend“, sagt der Galerist. Anfang der 1980er Jahr verschwand das Werk von Paolo Costa im Keller und nun können die Arbeiten wieder ganz neu entdeckt werden.

Paolo Costa war in den 50ern der Fotograf der großen Stars. Besonders eine Diva, Sophia Loren, ließ sich am liebsten von ihm in Szene setzen. Von den 1950er bis zu den 1970-er Jahren gehörte er zu den bekanntesten Fotografen Europas, arbeitete mit den großen Filmstars der Cinecittà.

Seine Tochter Alexandra taucht nun immer mehr in die Arbeiten des Vaters ein. Sie sichtet Material und sichert damit das Lebenswerk Stück für Stück. „Das ist viel Arbeit und es ist viel mehr da, als ich am Anfang dachte“, sagt sie.

Sie freut sich aber, dass sie einen immer besseren Überblick gewinnt und ist glücklich, dass andere Menschen fasziniert von den Bildern sind. Fast 1000 Vintage Prints sind digitalisiert.

Geboren wurde Paolo Costa 1917 in Lugo di Ravenna, einem Ort zwischen Bologna und Ravenna an der Adriaküste. Über seine Kindheit weiß die Tochter nur wenig. Die Mutter erzählte ihr von der Flucht des Vaters vor den deutschen und italienischen Faschisten. „Mein Vater und sein jüdischer Freund sind mit dem Fahrrad über die Berge nach San Marino geflohen, das neutral war und viele Kriegsflüchtlinge aufnahm.“

Später studierte Paolo Costa in Bologna und Venedig Politikwissenschaften und Philosophie, erlernte das Fotografieren und arbeitete als Journalist und Sportberichterstatter. 1951 startete er seine Laufbahn als Fotoreporter. So entstanden die Bilder von großen Sportereignissen. Außerdem Fotoreportagen über ein von Banditen beherrschtes Gebiet auf Sardinien, die im renommierten Life-Magazin veröffentlicht wurden.

„Ich bin jetzt schon soweit, dass ich weiß, was ich zeigen kann“, sagt Alexandra Pfründer. Sie freut sich, dass nun Menschen die Fotos ihres Vaters wertschätzen und sich darüber freuen. „Das ist toll, wenn da Bilder von meinem Vater hängen, bei jemand, der sie schön findet oder ein Sammler ist“, sagt sie.

Einen größeren Überblick zum Werk Paolo Costas wird es im nächsten Jahr geben. Dann plant Galerist Volker Marschall mit Alexandra Pfründer eine Einzelausstellung in der Düsseldorfer Galerie „„noir blanche“.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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