Sollingen: Tatverdächtiger gibt sich bei einer Polizeistreife
In der nordrhein-westfälischen Stadt Solingen hat sich am gestrigen Abend ein Tatverdächtiger bei einer Polizeistreife gestellt. Laut ersten Informationen hatte die Polizei den Mann zuvor im Rahmen einer ermittelnden Maßnahme aufgesucht, um ihn wegen eines Delikts zu befragen. Stattdessen entschied sich der Verdächtige, sich den Ordnungshütern zu stellen und seine Schuld einzugestehen. Die genauen Umstände des Falles sind noch nicht bekannt, jedoch wird die Polizei in den kommenden Stunden weitere Erkenntnisse veröffentlichen. Die Öffentlichkeit ist aufgerufen, weitere Informationen zu melden, um den Fall aufzuklären.
Solinger Tatverdächtiger gibt sich preis
Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Messerangriff von Solingen einen Tatverdächtigen festgenommen. Das gab Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in den ARD-„Tagesthemen“ bekannt und sprach von einem „wirklich Verdächtigen“, den man den ganzen Tag gesucht habe.
„Ich bin der, den ihr sucht“, soll der Mann nach Polizeiangaben gesagt haben. „Er kam teils noch blutverschmiert zu der Streifenwagenbesatzung“, erfuhr unser Chefreporter Christian Schwerdtfeger aus Sicherheitskreisen.
Demnach wurde der Mann in der Solinger Innenstadt festgenommen. Es handele es sich bei dem Verdächtigen nicht um die Person, die am Samstagabend in der Flüchtlingsunterkunft festgenommen wurde. Am Morgen war zudem ein 15-Jähriger festgenommen worden, der mit dem möglichen Täter in Verbindung gestanden haben könnte.
Polizei hat Tatverdächtigen in Solingen festgenommen
„Das waren aber sehr wahrscheinlich, immer noch vorsichtig gesagt, nicht diejenigen, die wir wirklich verdächtigen“, sagte Reul mit Blick auf die beiden früheren Festnahmen.
Mit Blick auf eine Durchsuchung in einer Flüchtlingsunterkunft in Solingen sagte Reul, dies sei ein Teil von weitergehenden Informationen gewesen, die verwertet worden seien. „Aber das war nicht das, was wir gewollt haben. Wir haben den ganzen Tag eine heiße Spur verfolgt, und ich kann Ihnen sagen, dass wir vor wenigen Minuten diese heiße Spur erfolgreich beendet haben, der, den wir den ganzen Tag in Wirklichkeit gesucht haben, der ist seit kurzer Zeit bei uns in Gewahrsam.“
Es sei zu früh, um zu bewerten, ob die dritte Festnahme letztlich ein Erfolg sei. „Ich selber bin im Moment ein Stück zunächst mal erleichtert“, sagte Reul. „Ich kann Ihnen nur sagen, es ist jetzt mehr als eine Vermutung. Wir haben nicht nur einen Hinweis auf diese Person gehabt, sondern wir haben auch Beweisstücke gefunden.“
Nach „Spiegel“-Angaben handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen 26-jährigen Syrer. Er kam nach diesen Angaben Ende Dezember 2022 nach Deutschland und stellte einen Antrag auf Asyl. Den Sicherheitsbehörden war er nach „Spiegel“-Informationen bislang nicht als islamistischer Extremist bekannt.
Opfer, Täter, Hintergründe – was bislang zum Anschlag in Solingen bekannt ist
Bei dem Angriff am Freitagabend wurden drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. Der Täter soll den Ermittlungen zufolge gezielt auf den Hals der Opfer eingestochen haben. Die Tat ereignete sich auf dem Fronhof, einem Marktplatz in Solingen, wo bei einem Festival anlässlich des 650-jährigen Stadtjubiläums Live-Bands spielten.
Ausgerechnet ein Messer – und das in der Stadt, der Klingen Weltruhm brachten. Solingen und ihr Trauma der Anschläge.
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