- Obstbauern in Leichlingen: Apfel-Ernte zeigt mäßigen Ertrag
- Obstbauern in Leichlingen: ApfelErnte zeigt mäßigen Ertrag
- Frost und Hagel schädigen Birnenernte
- Apfelschorf als weiteres Problem
- Ernte von Premiumsorten beginnt Anfang September
- Globaler Apfelmarkt
- Info: Schätzung der Erntemenge
- Bergische Bauernscheune in Junkersholz
Obstbauern in Leichlingen: Apfel-Ernte zeigt mäßigen Ertrag
In der Stadt Leichlingen herrscht bei den Obstbauern eine gemischte Stimmung. Die diesjährige Apfel-Ernte hat einen mäßigen Ertrag gebracht. Während einige Bauern mit der Ausbeute zufrieden sind, klagen andere über einen ungenügenden Ertrag. Der Grund dafür liegt in den widrigen Wetterbedingungen während der Blütezeit, die zu einer geringeren Fruchtsetzung geführt haben. Trotzdem sind die Bauern optimistisch, dass sie durch eine sorgfältige Pflege der Bäume und eine effektive Vermarktung ihrer Produkte einen guten Absatz erzielen können. In den kommenden Wochen werden die Apfelprodukte in den Regionen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf den Märkten angeboten werden.
Obstbauern in Leichlingen: ApfelErnte zeigt mäßigen Ertrag
Ende April hat der Frost den Apfelblüten geschadet, Hagel dann die erst erbsengroßen Äpfel beschädigt und schließlich hat auch noch viel Regen im Frühsommer als Nährboden für Pilze gedient: Diese Voraussetzungen waren alles andere als ideal für Obstbauer Michael Altmeyer.
„Auf jeden Fall unterdurchschnittlich“ falle in diesem Jahr die Ernte seiner gut 20 Apfelsorten aus. Abhängig von der Sorte ist der Rückgang mal größer und mal kleiner, insgesamt könnte es mit geschätzten 120 Tonnen Ertrag aber rund ein Drittel weniger werden als in einem richtig guten Jahr.
„Vor allem die Frühblüher sind betroffen“, sagt Altmeyer. „Aber im Vergleich zur Frostlage im Osten von Deutschland sind wir noch glimpflich davon gekommen.“
Frost und Hagel schädigen Birnenernte
Frost und Hagel haben allerdings bei den Birnen zu einer Einbuße von 70 Prozent geführt.
Apfelschorf als weiteres Problem
Die Ernte der frühen Sorten ist bereits angelaufen, die vom Hagel betroffenen Äpfel mit Dellen mussten sowieso schon herausgepflückt werden. In einer Lage der großen Wiese mit insgesamt etwa 15.000 Bäumen konnte Altmeyer auch Apfelschorf nicht verhindern.
„Die Äpfel bekommen dann schwarze Flecken. Die will niemand mehr kaufen und ich mir den Pilz auch nicht ins Lager schleppen. Aus den Äpfeln kann man dann eigentlich nur noch Saft machen.“
Die ganz heiße Phase der Ernte geht nun Anfang September los, wenn auch die Premiumsorten wie zum Beispiel Wellant, Santana oder Rubinette vom Baum gepfückt werden – von Hand natürlich.
„Der Wellant trägt zum Beispiel sehr unterdurchschnittlich“, sagt Michael Altmeyer und weiß, dass er für die beliebte Sorte und auch alle anderen trotz geringerem Angebot keinen höheren Preis bekommt.
„Da muss ich mich am Preis im Supermarkt orientieren und habe auch bei den Kollegen geguckt.“
Globaler Apfelmarkt
Die Äpfel kommen eben auch aus anderen Lagen in Deutschland wie vom Bodensee oder aus Ostdeutschland, aber auch aus Polen oder Südafrika. Der Apfelmarkt sei ein globaler.
Info: Schätzung der Erntemenge
Die nordrhein-westfälischen Obstbaubetriebe erwarten 2024 eine Apfelernte von rund 36.500 Tonnen. Das Statistische Landesamt IT.NRW teilte nach ersten vorläufigen Schätzungen mit, dass sich die Erntemenge im Vergleich zu 2023 nahezu halbieren wird.
Bergische Bauernscheune in Junkersholz
Inhaber Tim Nies, der den Betrieb seit drei Jahren leitet, ist auch nicht wirklich zufrieden mit der Aussicht auf das Ernte-Ergebnis. „Das wird ein eher schlechteres Jahr“, sagt Nies.
Immerhin: „Durch Frost hatten wir keine Schäden“, sagt Nies. Aber „es war knapp“, auch wenn die Blüten Temperaturen knapp unter Null aushalten.
Durch das abschüssige Gelände bei uns fließt die kalte Luft ins Tal, die Bäume stehen in keiner Senke.
Neben Schäden durch den Hagel Ende April macht Nies und den Apfelbäumen in dieser Saison etwas anderes zu schaffen. Der Apfelblütenstecher und auch Schorf galt es zu bekämpfen.
„Mein Betriebsleiter ist zum 31. Dezember gegangen und ich habe erst seit 1. Juni einen neuen“, sagt Tim Nies. Darunter habe die Plantagenpflege schon etwas gelitten.
13 Sorten baut er an, darunter auch viele alte Sorten wie Cox Orange oder Berlepsch. Auf jeden Fall gibt es schon frische Äpfel in der Scheune zu kaufen und am Samstag, 31. August, wird erstmals das „Erntestartfest“ in der Bergischen Bauernscheune gefeiert.
Von 12 bis 22 Uhr dreht sich am Junkersholz 2 alles um den Apfel. Dazu gibt es ein Programm mit Hüpfburg, Ballontieren und Kinderschminken, Musik und ein Apfelquiz.
Schreibe einen Kommentar