Mönchengladbach: Hatte Angeklagter einen Geldgeber?

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Mönchengladbach: Hatte Angeklagter einen Geldgeber?

Im Zentrum eines aufsehenerregenden Prozesses in Mönchengladbach steht derzeit die Frage, ob der Angeklagte einen Geldgeber hatte, der ihn bei seinen deliktischen Handlungen unterstützte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten wirtschaftliche Straftaten vor, die er über einen längeren Zeitraum hinweg begangen haben soll. Doch die Verteidigung des Angeklagten behauptet, dass er lediglich ein „Opfer“ eines größeren Netzwerkes von Kriminellen war, die ihn instrumentalisierten, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Die Frage, ob der Angeklagte tatsächlich einen Geldgeber hatte, könnte entscheidend für den Ausgang des Prozesses sein.

Strafnachlass im Cannabis-Prozess?

Bisher hatte sich die Kammer im Prozess um ein Dutzend Cannabisplantagen zurückgehalten, was ihre Strafvorstellung für die Angeklagten betraf. Die vier Männer im Alter zwischen 27 und 37 Jahren aus Mönchengladbach sollen gemeinsam, jedoch mit unterschiedlicher Tatbeteiligung, in diversen Immobilien in Mönchengladbach und im Kreis Höxter im großen Stil Cannabis angepflanzt haben.

Zwei bereits geführte Rechtsgespräche brachten die Prozessteilnehmer dem Ziel der Kammer, den Prozess zu verkürzen, bislang nicht näher. Daher kam die Kammer am dritten Prozesstag der Anfrage der Verteidigung nach und gab bekannt, welche Strafen sie im Falle von Geständnissen bei den Männern sehen – und vorbehaltlich noch zu klärender Punkte wie Bandentätigkeit, Arbeitsverteilung und weiteren:

Angeklagter gibt Räume und Geldgeber preis

Angeklagter gibt Räume und Geldgeber preis

Für den Hauptangeklagten, bei dem es laut Anklage um die Beteiligung an zehn bis zwölf Plantagen geht und der das Marihuana zudem in einem Café in der Innenstadt verkauft haben soll, sei ein Strafmaß von bis zu acht Jahren zu erwarten. Ein zweiter Angeklagter, dem die Beteiligung an acht Plantagen vorgeworfen wird, könnte bis zu fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis müssen.

Für einen Mann, der „laut Aktenlage“ für die Kammer als Gehilfe tätig gewesen sei, könne es um bis zu dreieinhalb Jahre gehen. Und der Angeklagte, der sich um die Anmietung der Immobilien gekümmert habe, könnte mit einer Bewährungsstrafe unter zwei Jahren davonkommen. Dieser hatte bereits am zweiten Prozesstag über seinen Verteidiger die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingeräumt.

Am Donnerstag, 29. August, gab der Rechtsanwalt eine ergänzende Einlassung ab, und der Angeklagte stand für Rückfragen zur Verfügung. Demnach habe er den Hauptangeklagten sowie einen Mann namens „Sony“ aus dem Café am Berliner Platz gekannt, man habe sich angefreundet. Als Sony auf der Suche nach einer Halle gewesen sei, habe er diesem eine Immobile an der Odenkirchener Straße in Rheydt vorgeschlagen, die Bekannte zu der Zeit angeboten hätten.

Er selbst habe diese dann angemietet und an einen Italiener untervermietet. Den ersten Stress habe es dann gegeben, weil der Mann keinen Strom angemeldet hatte. Danach hätte sich eine Nachbarin über Gestank im Treppenhaus beschwert. Als er vor Ort den starken Marihuana-Geruch wahrgenommen habe, habe er erstmals von der Plantage dort Kenntnis erhalten.

Er habe der Nachbarin dann eine andere Wohnung besorgt und erlaubt, dass eine Trockenbauwand gezogen werde. Ab dem Zeitpunkt der Kenntnis über die Plantage habe er alle drei Monate 5.000 Euro erhalten. Wie zuvor auch die Miete habe er das Geld immer in bar in dem Café abgeholt. Insgesamt 16.000 Euro habe er erhalten, jedoch nicht vom Hauptangeklagten, sondern von einem anderen Albaner namens „Nick“. „K. hatte nie Geld, er musste immer warten, bis Nick es bringt“, so der Angeklagte.

Der Prozess wird am 5. September fortgesetzt.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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