Das Bahnchaos in Nordrhein-Westfalen setzt sich im Herbst fort - Verspätungen und Zugausfälle gehören weiterhin zum Alltag

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Das Bahnchaos in Nordrhein-Westfalen setzt sich im Herbst fort - Verspätungen und Zugausfälle gehören weiterhin zum Alltag

Der Herbst ist gekommen und mit ihm die Fortsetzung des Bahnchaos in Nordrhein-Westfalen. Leider gehören Verspätungen und Zugausfälle weiterhin zum Alltag für viele Pendler und Reisende in dem Bundesland. Trotz der Bemühungen der Deutschen Bahn, die Situation zu verbessern, bleiben die Probleme bestehen. Die Auswirkungen auf die Menschen, die täglich mit der Bahn fahren, sind beträchtlich. Sie müssen oft mit langen Wartezeiten und unzuverlässigen Verbindungen leben. In diesem Artikel werden wir die Gründe für das Bahnchaos in Nordrhein-Westfalen genauer unter die Lupe nehmen und nach Lösungen suchen, um die Situation zu verbessern.

Bahnchaos in Nordrhein-Westfalen: Ausfälle und Verspätungen im Herbst und Winter erwartet

Reisende, die planen, per Schiene in NRW unterwegs zu sein, müssen sich auch nach Fertigstellung wichtiger Großbaustellen wie zwischen Duisburg und Düsseldorf auf viele Schwierigkeiten im Herbst und Winter einstellen. Diese Einschätzung vertreten der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), der Fahrgästeverband Pro Bahn und die Deutsche Bahn.

Zugausfälle und Verspätungen auf vielen Linien: Eine schwere Zeit für Reisende in NRW

Zugausfälle und Verspätungen auf vielen Linien: Eine schwere Zeit für Reisende in NRW

Der Grund für die Schwierigkeiten sind neue Baustellen gerade rund um Köln und in Westfalen, die entstehen. Hinzu kommt, dass gerade Wettbewerber der Deutschen Bahn wie National Express oder die Eurobahn starke Personalprobleme haben, was zu Engpässen führt. „Die Verhältnisse sind für die Reisenden oft unzumutbar und neue Probleme stehen bevor“, sagt Lothar Ebbers, NRW-Sprecher von Pro Bahn. „Auf vielen Linien ist immer wieder mit Ausfällen und Einschränkungen im Zugverkehr zu rechnen“, erklärt der VRR.

Bauarbeiten in NRW: Reisende müssen sich auf viele Schwierigkeiten einstellen

Bauarbeiten in NRW: Reisende müssen sich auf viele Schwierigkeiten einstellen

Die Lage im Schienenverkehr werde „auch im Herbst angespannt bleiben“, so der VRS. Eine Großbaustelle zwischen Hagen und Hamm führt ab dem 19. Oktober zu Ausfällen zwischen Köln, Wuppertal und Hamm sowie zu verlängerten ICE-Fahrten nach Berlin. Bahn-Fahrpläne wurden 2024 bereits zwei Millionen Mal geändert. Rund um Köln stellt die Bahn für mehr als 200 Millionen Euro drei Stellwerke auf Digitaltechnik um, damit mehr Züge über die Gleise brausen können.

Schreckender Zustand: Züge fahren ständig verspätet und ausfallen in Nordrhein-Westfalen

Schreckender Zustand: Züge fahren ständig verspätet und ausfallen in Nordrhein-Westfalen

Zwischen dem 6. September und dem 11. Oktober werden massenhaft Fernverkehrszüge rechtsrheinisch umgeleitet, was Köln und Bonn stark treffen wird. In diesen NRW-Städten werden ICE-Verbindungen gestrichen. Am Duisburger Hauptbahnhof wird weiter umgebaut, was nach Einschätzung von Pro Bahn dazu führt, dass die S1 seltener fährt, weil zu wenige Bahnsteige zur Verfügung stehen.

Die schlechtesten Zuglinien der Region:

  • RE 1 Aachen-Köln-Düsseldorf-Dortmund: 32,9 % Verspätung
  • RE 2 Düsseldorf-Essen-Münster: 41,2 % Verspätung
  • RE 13 Hamm-Düsseldorf-Venlo: 33,7 % Verspätung
  • S28 (Regiobahn) Wuppertal-Düsseldorf-Kaarst: 22,6 % Verspätung
  • RE 44 Moers-Oberhausen-Bottrop: 42,6 % Verspätung
  • RB 31 Duisburg-Xanten: 45,3 % Verspätung
  • RE 5 Koblenz-Köln-Wesel: 51,6 % Verspätung
  • RE 4 Aachen-Düsseldorf-Dortmund: 45,4 % Verspätung
  • RB 48 Bonn-Köln-Wuppertal: 40,9 % Verspätung
  • RE 7 Krefeld-Köln-Münster: 52,4 % Verspätung
  • RE 11 (RRX) Düsseldorf-Dortmund-Kassel: 37,2 % Verspätung

Vom 1. November bis 24. November wird die Strecke zwischen Emmerich und Oberhausen gesperrt, was zu Verzögerungen zwischen Venlo und Mönchengladbach führen wird, wenn Züge umgeleitet werden.

Die Experten sehen keine Alternativen. „Es muss gebaut werden, damit der Bahnverkehr wieder deutlich verlässlicher wird“, so Frederik Ley, Chef von DB Regio NRW. „Wenn wir alle wollen, dass sich mehr Mobilität auf die Schiene verlagert, bleibt nur die Lösung, das Netz auf Vordermann zu bringen – und auch mehr als bislang auszubauen“, sagt Kai Schulte, Leiter vom Kompetenzcenter Integraler Taktfahrplan NRW (KCITF-NRW).

Die Lage ist, zeigen die neuesten Statistiken des KCITF, 7,4 Prozent der Regionalbahnen oder S-Bahnen fielen kurzfristig aus im 2. Quartal, etwas weniger als im Vorjahr. Jeder vierte Zug hatte eine Verspätung von mindestens vier Minuten, beim RE 1 zwischen Aachen, Köln, Düsseldorf und Essen fuhr jeder dritte Zug zu spät.

Bei Regionalexpress-Zügen waren im 2. Quartal nur 68,8 Prozent pünktlich in dem Sinne, dass sie nicht mehr als drei Minuten und 59 Sekunden Verspätung hatten. „Das sind bedrückende Werte“, so Lothar Ebbers von Pro Bahn.

Um die Lage zu verbessern, drängen Land und Verbünde darauf, dass mehr Leute angeheuert werden. „Es muss weiteres Personal rekrutiert und ausgebildet werden“, sagt NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).

Vor rund drei Monaten ließ er eine neue Initiative starten, deren Ergebnisse bald vorgestellt werden sollen. Bei National Express ist zu beklagen, dass die aus Wuppertal kommende Regionalbahn RB 48 (Rhein-Wuppertal-Bahn) zwischen Köln und Bonn nur noch im Stundentakt fährt, am Wochenende bleibt der Verkehr zwischen Köln Hauptbahnhof und Bonn-Mehlem weiterhin eingestellt.

Das Personal ist knapp. 49 offene Stellen sind auf der Internetseite gelistet, so werden Lokführer „schnellstmöglich“ in Krefeld, Dortmund und Wuppertal gesucht.

Besser sieht es beim Marktführer DB Regio NRW aus, der insgesamt 4400 Beschäftigte hat. „Wir wollen alle eine bessere Bahn“, sagt Geschäftsführer Ley. Der Hauptweg sei, mehr Personal „Wir haben 180 neue Lokführer eingestellt. Ende des Jahres werden es 270 neue Lokführer sein. Dann hat DB Regio 1800 Lokführer, „so viele wie noch nie“, so Ley.

Der Volkswirt räumt aber auch ein, es gäbe enormen Druck, weil viele Kollegen bald in Rente gehen würden und weil so mancher angelockte Lokführer dann doch wieder kündige. „Klar ist: Wir brauchen weitere Kräfte.“ Nun gehe man „neue Wege“, um Personal zu finden: „Bewerbungen sind mittlerweile per Chatbot möglich, bequem vom Handy aus. Wir stellen Quereinsteiger ein, die wir bei ihrer Umschulung unterstützen.“ Auch Flüchtlinge würden eine Chance bekommen.

Zumindest wegen Personalmangel würden diesen Herbst wahrscheinlich wenige Züge bei DB-Regio ausfallen, für die Nordwestbahn wurden Strecken übernommen. Ley: „Wir bauen stellenweise Reserven auf. Dann sind wir in der Lage, verlässlich weiterzufahren, selbst wenn einzelne Beschäftigte krankheitsbedingt ausfallen.“

Auf die Frage, ob DB Regio viele Züge streichen müsse, falls eine neue Grippewelle kommt, will sich das Unternehmen aber nicht festlegen.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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