Stadtwälder unter Druck: Konflikte zwischen Mountainbikern und anderen Waldbesuchern
Die Stadtwälder sind beliebt und werden intensiv von verschiedenen Nutzergruppen wie Spaziergängern, Gassigehern, Joggern, Reitern, aber auch Mountainbikern genutzt. Nehmen diese nicht aufeinander Rücksicht und befolgen nicht die Regeln, kommt es zu Konflikten.
Bei den Mountainbikern handelt es sich um eine Trendsportart, die in den Düsseldorfer Forstrevieren zunimmt. Dies führt zu Konflikten mit anderen Waldbesuchern, wie Spaziergängern, die sich von den Mountainbikern gestört fühlen, da diese zu schnell fahren würden, auch auf engen Wegen, auf denen ein Ausweichen schwer möglich sei.
Konflikte zwischen Mountainbikern und anderen Waldbesuchern
Die Mountainbike-Fahrenden nutzen abseits der regulären, befestigten Wanderwege sogenannte Trampelpfade, verbreitern diese durch die Befahrung bzw. legen auch neue sogenannte Trails an. Teils mit Schaufeln und Schubkarre errichten Mountainbike-Fahrende Sprunghügel und Sprungschanzen.
Umgekehrt kritisierten aber auch die Mountainbiker andere Waldnutzer, die sie beleidigen oder sich ihnen in den Weg stellen würden. Die Mountainbike-Community berichtet von Bürgern, die Wege für Fahrräder unbefahrbar machen: Unbekannte Waldbesucher versuchen durch das Anhäufen von vorhandenem Astwerk an Zufahrten von Trails die Befahrung mit dem Mountainbike und damit die weitere Ausbreitung von Trails zu begrenzen, sagt die Stadt.
Die Folgen für die Natur
Die Anlage von Trails schädigt zweifelsohne nachhaltig die Natur, denn dort kommt es insbesondere zur Verdichtung von Waldboden und zu Schäden an der Vegetation. Die Ruhebereiche und Rückzugsmöglichkeiten der wildlebenden Tiere werden, durch die weitere Zunahme von Trails, weiter eingeschränkt (das Wegenetz ist im Aaper und Grafenberger Wald ohnehin sehr dicht), erklärt die Stadt.
Lösungsansätze
Um das tatsächliche Ausmaß der Konflikte ausmachen zu können, wertet die Stadt zurzeit die Ergebnisse einer Onlinebefragung zum Freizeitverhalten im Stadtwald aus, die vor einem Jahr durchgeführt wurde. Gefragt wurde dabei unter anderem, wie oft die Bürger den Wald besuchen, welche Aktivitäten dabei ausgeübt werden und welche Konflikte es dabei mit anderen Besuchern gibt.
Die Ergebnisse sollen in eine Machbarkeitsstudie zum Thema Mountainbiking im Stadtwald einfließen. Die Verwaltung bereitet das Thema derzeit zur Beteiligung der politischen Gremien auf, die für den Herbst vorgesehen ist, teilt die Stadt mit.
Eingebunden in den Prozess ist ebenfalls der Düsseldorfer Verein für Geländeradsport (VfG), der auch rund 50 Kinder als Mitglieder zählt. Wir sind auf unsere Jugendarbeit sehr stolz, die dafür Sorge trägt, dass man auf andere Menschen Rücksicht nimmt, sich vorsichtig und achtam benimmt, sagt der 2. Vorsitzende Stefan Kiefl.
Der Verein nimmt auch regelmäßig an einem runden Tisch der Stadt teil. Dort werden Themen wie die Möglichkeit einer Trail-Legalisierung besprochen, um neuralgische Punkte zu entzerren, sagt Kiefl.
Auch beim Thema Dirtbikepark wurde der Verein beteiligt. Geplant ist eine solche Anlage, bei der aus Lehm zum Beispiel Hügel und Schanzen gebaut werden, in Heerdt unter den Brückenzufahrten und -ausfahrten zum Rheinalleetunnel an der Pariser Straße.
Die Stadt hofft, durch die Beteiligung aller Beteiligten eine Lösung zu finden, die allen Nutzergruppen gerecht wird und die Natur schützt.
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