So wurden Ratinger Stadtteile überschwemmt
Am vergangenen Wochenende erlebte die Stadt Ratingen unwetterbedingt schwere Regenfälle, die zu massiven Überflutungen in verschiedenen Stadtteilen führten. Die Niederschläge sorgten für starke Wasseranstiege in den Straßen und Gassen der Stadt, wodurch viele Anwohner unter Wasser gesetzt wurden. Besonders betroffen waren die Stadtteile City, Lintorf und Homberg, in denen die Feuerwehr und andere Rettungskräfte massiv im Einsatz waren, um die Bewohner zu evakuieren und die Schäden zu minimieren. Die Ursachen für die Überschwemmungen sind noch nicht vollständig geklärt, aber die Experten sprechen bereits von einem klimabedingten Ereignis. Wir berichten über die aktuellen Entwicklungen und die Folgen für die Betroffenen.
Starkregen in Ratingen: 120 Einsätze innerhalb kürzester Zeit
Am Montagabend ereignete sich ein heftiger Starkregen in Ratingen, der innerhalb kürzester Zeit zu einer Vielzahl von Einsätzen führte. Die Feuerwehr musste rund 120 Einsätze bewältigen, um die Folgen des Unwetters zu mildern.
Überflutete Straßen und Keller
In Breitscheid und Lintorf standen Straßen unter Wasser, und viele Keller waren überflutet. Die Feuerwehr-Sprecherin Jan Neumann berichtete, dass die Einsatzkräfte sehr überrascht waren, wie schnell die Situation eskalierte.
Schutz vor Starkregen
Die Stadt Ratingen informiert die Bürger über die Notwendigkeit, sich wirksam vor Starkregen zu schützen. Am 16. September findet ein kostenfreies Online-Seminar zum Thema Schutz vor Starkregen statt, bei dem Interessierte erfahren können, wie sie sich vor den Folgen des Unwetters schützen können.
Die Folgen des Starkregens
Die Folgen des Starkregens waren massiv und vielschichtig. In Tiefenbroich stand die Reitsportanlage Volkardey komplett unter Wasser, und rund 80 Pferde mussten gerettet werden. Die Mitarbeiter der Anlage gaben ihr Bestes, um die Tiere zu retten.
In der Innenstadt war die Düsseldorfer Straße in Höhe der U-Bahn-Haltestelle überflutet, und es kam zu mehreren Unfällen. Die Schwarzbachklinik sowie eine Obdachlosenunterkunft mussten evakuiert werden, und der Strom wurde abgeschaltet.
Einsatzschwerpunkte
Die Feuerwehr hatte zwei Einsatzschwerpunkte: In Ratingen West und Tiefenbroich waren die Kapazitäten der Fließgewässer Schwarzbach, Sandbach und Haarbach erschöpft. Die Kanalisation war nicht mehr in der Lage, Wasser aufzunehmen.
In Lintorf hatte sich der Dickelsbach im Bereich Tiefenbroicher Straße/Hülsenbergweg gestaut, Straßenabschnitte sowie einen Parkplatz und ein anliegendes Haus geflutet. Der Straßenverkehr war zeitweise erheblich gestört, da ein Befahren nicht mehr möglich war.
Kreisbrandmeister Torsten Schams
Kreisbrandmeister Torsten Schams skizzierte den Ernst der Lage: Von den Überschwemmungen waren alle Städte betroffen, am heftigsten Erkrath, Hilden, Langenfeld und Velbert, am wenigsten Heiligenhaus und Wülfrath. Aus Bächen waren reißende Ströme geworden, Regenrückhaltebecken waren allesamt übergelaufen, die Abwassersysteme überlastet.
Sandsäcke waren wirkungslos. Allein am Flut-Mittwoch gingen bei der Kreisleitstelle 12.000 Notrufe ein.
Forderung nach mehr Unterstützung
Der Landkreistag (LKT) NRW forderte mehr Unterstützung des Landes für den Katastrophenschutz vor Ort. Die Extremwetterereignisse und Krisen der vergangenen Jahre hätten die Bedeutung des Katastrophenschutzes hervorgehoben. Insbesondere auf kommunaler Ebene seien entsprechende Vorsorge- und Schutzmaßnahmen erforderlich.
Die Einsatzkräfte kehrten mit einem mulmigen Gefühl zurück: Binnen kürzester Zeit waren ganze Straßenzüge geflutet worden, Gullydeckel wurden nach oben bugsiert. Die Kanalisation war überfordert. Keine guten Aussichten für weitere Starkregenereignisse, die vor allem länger andauern.
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