Gegenkandidat González hat Venezuela verlassen
Die politische Lage in Venezuela bleibt angespannt. Nachdem der Oppositionsführer und Gegenkandidat Henrique Capriles Radonski im März sein Land verlassen musste, hat nun auch der ehemalige Präsidentschaftskandidat Henri Falcón und der ehemalige Gouverneur von Lara, Henrique González, Venezuela verlassen. Laut Medienberichten hat González das Land aufgrund von Drohungen und Einschüchterungen durch Regierungsanhänger verlassen. Die Opposition in Venezuela kritisiert die Regierung unter Präsident Nicolás Maduro für ihre autoritären Methoden und die Einschränkung der politischen Freiheit. Die Abreise González' wird als weiterer Rückschlag für die Opposition in Venezuela gesehen.
Gegenkandidat González hat Venezuela verlassen
Rund sechs Wochen nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela hat der Oppositionskandidat Edmundo González das Land verlassen. Er werde auf eigenen Wunsch mit einer Maschine der spanischen Luftwaffe nach Spanien geflogen, teilte der spanische Außenminister José Manuel Albares auf der Plattform X mit.
Haftbefehl gegen Oppositionskandidaten in Venezuela
Gericht erließ Haftbefehl gegen Oppositionskandidaten in Venezuela Edmundo González Urrutia. González habe sich seit Tagen in Spaniens Botschaft in der Hauptstadt Caracas aufgehalten und das EU-Land um Asyl gebeten, schrieb Venezuelas Vizepräsidentin Delcy Rodríguez bei Instagram.
Die venezolanische Regierung habe ihm im Interesse des politischen Friedens freies Geleit gewährt. Die Opposition machte dazu zunächst keine öffentlichen Angaben.
Wahlbetrugsvorwürfe
Nach der Präsidentenwahl am 28. Juli hatte die linientreue Wahlbehörde den seit 2013 regierenden autoritären Staatschef Nicolás Maduro zum Sieger erklärt. Der ebenfalls regierungstreue Oberste Gerichtshof bestätigte das Ergebnis.
Die Regierung veröffentlichte allerdings nicht die aufgeschlüsselten Resultate. Die Opposition wirft ihr Wahlbetrug vor und reklamiert den Sieg für González.
Proteste und internationale Reaktionen
Der 75-Jährige war Kandidat geworden, nachdem Oppositionsführerin María Corina Machado wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordneter die Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt worden war.
Die USA und mehrere lateinamerikanische Länder erkennen González als Wahlsieger an. Auch die Europäische Union zweifelt das offizielle Wahlergebnis an.
Maduro-Gegner in Venezuela protestierten erneut. Unstimmigkeiten bei Wahlen Maduro-Gegner in Venezuela protestierten erneut.
Mehrere Länder erkennen Maduro nicht als Sieger an. Die venezolanische Generalstaatsanwaltschaft erließ Haftbefehl gegen González. Ihm werden unter anderem Amtsanmaßung, Aufruf zur Missachtung von Gesetzen, Verschwörung und Sabotage vorgeworfen.
González ließ drei Vorladungen verstreichen. Der Aufenthaltsort des früheren Diplomaten war zuletzt unbekannt.
USA und weitere Länder erkennen Urteil zu Maduros Wahlsieg nicht an. Im Zuge der Wahl war es zu Protesten gekommen, die von der Staatsgewalt gewaltsam niedergeschlagen wurden. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Provea kamen 25 Menschen ums Leben, mehr als 2400 wurden festgenommen.
Schon die Wiederwahl Maduros 2018 war von vielen Ländern nicht anerkannt worden. Der damalige Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich 2019 zum Interimspräsidenten, konnte sich aber im Land nicht durchsetzen – vor allem, weil das Militär hinter Maduro stand.
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