Lily Brett über Trump, Netanjahu und das Film 'Schatz' (Otra opción más precisa sería Lily Brett über Trump, Netanjahu und den Film 'Treasure' im Kin

Index

Lily Brett über Trump, Netanjahu und das Film 'Schatz'

Die australische Schriftstellerin Lily Brett hat in einem aktuellen Interview ihre Meinung zu zwei der bekanntesten Staatsmänner der Welt geäußert. Donald Trump, der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, und Benjamin Netanjahu, der israelische Ministerpräsident, standen im Fokus ihrer Kritik. Darüber hinaus ging sie auf den Film 'Schatz' ein, der aktuell in den Kinos läuft. Die Autorin, die durch ihre Romanveröffentlichungen wie Too Many Men und You Gotta Have Balls bekannt wurde, äußerte sich zu den politischen Entwicklungen und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft. In diesem Interview gibt sie Einblicke in ihre Sichtweise auf die derzeitigen politischen Ereignisse und ihre Gedanken über den Film, der für viel Aufsehen sorgt.

Lily Brett über Trump, Netanjahu und die Freiheit der Kritik

Der erste Grund, warum ich mich auf das Treffen mit Lily Brett freue, ist die Sache mit den Haferflocken. Sie nehme auf Reisen immer eine Packung „Quaker Oats“ mit, schrieb sie vor längerer Zeit in einer ihrer New-York-Kolumnen, andere Haferflocken seien einfach nicht so gut. Seitdem habe ich mir gewünscht, ich könnte ihr „Kölln-Flocken“ empfehlen, die blauen natürlich, und als ich das nun endlich tue („Nach Deutschland brauchen sie wirklich keine Flocken zu importieren!“), hängt ein imaginäres Fragezeichen über dem Gesicht der 78-Jährigen. Dann geht ihr ein Licht auf, sie lacht und sagt: „Mein Haferflocken-Wahnsinn ist längst vorbei. Wie übrigens auch mein Gedünsteter-Broccoli-Wahnsinn. Aber danke.“

Die jüdische Schriftstellerin über den Holocaust, die AfD und ihre Heimat New York

Die jüdische Schriftstellerin über den Holocaust, die AfD und ihre Heimat New York

Der zweite Grund, warum ich mich freue, in diesem Berliner Hotel mit Lily Brett an einem Tisch zu sitzen ist: Ich lese sie so gerne. Sie ist eine jüdische Schriftstellerin, sie lebt in New York, und wenn sie über diese Stadt schreibt, entstehen charmante, heitere, elegante, weltgewandte und leicht neurotische Texte in der Nachfolge von Dorothy Parker und Woody Allen. Besonders erfolgreich beim deutschen Publikum sind ihre warmherzigen Romane „Einfach so“, „Chuzpe“ und „Alles halb so schlimm“, in die Brett autobiografische Elemente flicht. Bei ihr kann man lernen, wie eine Erzählstimme klingen muss, der man sich anvertrauen möchte.

Sie erzählt von Kindern von Holocaust-Überlebenden; davon, wie sie eine Gegenwart ausbalancieren, die als feine Platte über dem Abgrund einer traumatischen Vergangenheit schwebt.

Lily Brett: Die ironische Stimme einer Generation

Lily Brett: Die ironische Stimme einer Generation

Lily Brett sieht aus, als wiege sie nichts. Eine mollige Tochter sei für ihre Mutter nicht akzeptabel gewesen, hat sie mal gesagt. Warum? „Im Lager waren nur die Aufseher gut genährt.“ Sie trägt schwarze Boots mit roten Schnürsenkeln, einen Pepita-Mantel, den sie am Hals geschlossen hält, einen Hut und am zerbrechlich aussehenden Handgelenk eine flache Swatch in Silber. Sie sitzt leicht nach vorn gebeugt mitten im Raum. Und sie ist ein bisschen müde.

Gestern war die Berlinale-Party für die Produktion „Treasure“, in der Lena Dunham das Alter Ego von Lily Brett spielt, Ruth Rothwax. Und Stephen Fry ist in der Rolle des Edek zu erleben, der ihrem Vater nachempfunden ist. Die beiden reisen nach Auschwitz. Brett lieferte Romanvorlage („Zu viele Männer“) und Drehbuch, und sie habe die Film-Fete erst „2 a.m.“ verlassen.

Die charmante und humorvolle Lily Brett über Politik, Literatur und das Leben

„Wie fühlt es sich an, zurück in Deutschland zu sein?“, frage ich. „Ich liebe es“, sagt sie. Warum? „Was Deutschland mich gelehrt hat, ist, dass ich nicht nur jüdisch bin, sondern europäisch. Das Deutschland, in das ich zurückkehre, ist nicht das Deutschland der Nazizeit. Hier lebt eine neue Generation von Deutschen. Und die Kinder der Täter und die Kinder der Opfer verbinden parallele Linien in ihren Leben. Beide wissen nicht so genau, was ihre Eltern getan haben. Denn sie haben nie miteinander darüber gesprochen.“

„Ein Desaster. Aber Deutschland wird verhindern, dass diese Partei etwas Schlimmes anrichten kann. Deutschland wird auf gute Weise damit umgehen“, sagt sie über die Popularität der AfD. Über Trump meint sie: „Er hat eine Explosion ausgelöst. Bevor er da war, gab es bestimmte Sachen, die die Menschen nicht öffentlich gesagt hätten. Sie haben sie vielleicht gedacht, aber die haben sie nicht ausgesprochen. Plötzlich war es okay, schlimme Sache zu sagen, Hass zu säen. Er hat eine Tür geöffnet.“

Sie sagt: „Es ist wichtig, dass Israel existiert.“ Ob sie sich selbst in der Tradition der großen New Yorker Literaten sieht? Sie stehe in keiner schriftstellerischen Tradition, sagt sie. Ihr gehe es auch weniger um die Stadt als vielmehr um deren Bewohner. In New York genüge es, im Café den Menschen am Nebentisch zuzuhören, das sei wirklich lustig.

New York sei eine gute Stadt zum Altwerden und -sein, findet Lily Brett. Egal, wie lange man in einem Viertel lebe, man könne jeden Tag ein neues Café entdecken. Neulich hatte sie ein Problem mit ihrem iPad: „Ich ging in den Apple Store, und obwohl die Schlange lang war, haben sich sofort zwei Angestellte um mich gekümmert. Ich liebe das.“

Sie erzählt eine Lily-Brett-Geschichte. „Neulich waren wir in unserem italienischen Lieblingscafé. Da lief „Can’t Help Falling In Love“ von Elvis Presley. Wir sangen es mit, und auf dem Heimweg sangen es laut auf der Straße.“ Sie wisse nicht, warum, wahrscheinlich aber, weil sie irgendwann mal ihr Handy mit ihrem Heimtrainer verbunden hatte, jedenfalls: „Seitdem beginnt mein Heimtrainer jeden Morgen um sieben Uhr dieses Lied zu spielen. Keine Ahnung, wie man das abstellt. Niemand möchte zum Aufstehen jeden Tag dieses Lied hören.“

Der dritte Grund, warum ich mich über diese Begegnung freue, ist übrigens: Lily Brett macht froh.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up