- Global Witness: In diesen Ländern wurden Umweltschützer ermordet
- Mindestens 196 Umweltschützer ermordet: Global Witness veröffentlicht Alarmsignal
- Das gefährlichste Land für Naturschützer: Kolumbien
- Die meisten Verbrechen bleiben ungesühnt
- Gegner von Bergbau-Projekten leben besonders gefährlich
- Indigene im Fadenkreuz
- Aufruf an die Regierungen
Global Witness: In diesen Ländern wurden Umweltschützer ermordet
Die neuesten Zahlen von Global Witness sind alarmierend: Im Jahr 2020 wurden weltweit 227 Umweltschützer ermordet, darunter auch viele Vertreter indigener Völker. Die meisten Fälle ereigneten sich in Lateinamerika, wo es zu Konflikten um Landrechte und Naturschutzgebiete kommt. Aber auch in Asien und Afrika gibt es viele Opfer von Gewalt gegen Umweltschützer. Die Daten von Global Witness zeigen, dass diejenigen, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen, immer mehr unter Druck geraten. Die Täter bleiben oft straffrei, während die Opfer und ihre Familien um Gerechtigkeit kämpfen müssen.
Mindestens 196 Umweltschützer ermordet: Global Witness veröffentlicht Alarmsignal
Laut der Nichtregierungsorganisation Global Witness sind im vergangenen Jahr mindestens 196 Umweltschützer getötet worden. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2012 getöteten Umweltschützer auf 2106.
Das gefährlichste Land für Naturschützer: Kolumbien
Kolumbien war das gefährlichste Land für Naturschützer, mit 79 Fällen, gefolgt von Brasilien (25), Mexiko (18) und Honduras (18). 85 Prozent aller Morde wurden in Lateinamerika registriert.
„Während sich die Klimakrise beschleunigt, werden diejenigen, die ihre Stimme erheben, um unseren Planeten mutig zu verteidigen, mit Gewalt, Einschüchterung und Mord konfrontiert“, sagt die Autorin des Berichts, Laura Furones. „Unsere Daten zeigen, dass die Zahl der Morde nach wie vor alarmierend hoch ist, eine Situation, die einfach inakzeptabel ist.“
Die meisten Verbrechen bleiben ungesühnt
Die meisten Verbrechen bleiben ungesühnt. „Die Regierungen dürfen nicht untätig bleiben. Sie müssen entschiedene Maßnahmen ergreifen, um Aktivisten zu schützen und die Ursachen der Gewalt gegen sie zu bekämpfen“, fordert Furones. „Die Aktivisten sind unverzichtbar, wenn es darum geht, Schäden zu verhindern und zu beheben, die durch klimaschädliche Industrien verursacht werden.“
Gegner von Bergbau-Projekten leben besonders gefährlich
Zwar ist es nach Angaben von Global Witness schwierig, einen direkten Zusammenhang zwischen dem Mord an Aktivisten und bestimmten wirtschaftlichen Interessen zu beweisen. Allerdings haben sich die meisten getöteten Umweltschützer gegen Bergbau-Vorhaben eingesetzt, gefolgt von Fischerei, Forst- und Landwirtschaft, Straßenbau und Wasserkraftwerke.
Indigene im Fadenkreuz
Indigene sind bei der Gewalt gegen Umweltschützer deutlich überrepräsentiert. Sie machten im vergangenen Jahr 49 Prozent der Mordopfer aus, obwohl sie nur fünf Prozent der Weltbevölkerung stellen.
„Naturschützer, Verteidiger von Landrechten und Indigene werden oft als Gegner des Fortschritts gesehen“, sagt Bertha Cáceres. „Wir müssen die Wahrnehmung ändern: Fortschritt darf nicht Ausbeutung von Bodenschätzen bedeuten, sondern Schutz unserer Lebensgrundlagen.“
Aufruf an die Regierungen
Global Witness rief die Regierungen der betroffenen Länder auf, die Sicherheit von Umweltschützern zu gewährleisten, Angriffe auf Aktivisten konsequent zu dokumentieren und Opfern den Zugang zur Justiz zu verschaffen. „Solange die Gewalt gegen Naturschützer straflos bleibt, wird sie andauern“, heißt es in dem Jahresbericht.
Die Unternehmen müssten ihrerseits sicherstellen, dass es am Rande ihrer Lieferketten zu keinen Menschenrechtsverletzungen komme.
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