Tatquote steigt in NRW an: Herbert Reul fordert Eltern zu mehr Verantwortung

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Tatquote steigt in NRW an: Herbert Reul fordert Eltern zu mehr Verantwortung

In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist die Zahl der Tatverdächtigen unter 18 Jahren weiter angestiegen. Laut den aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) verzeichnete NRW im letzten Jahr einen Anstieg von 5,6 Prozent bei den von Jugendlichen begangenen Straftaten. Insgesamt wurden in NRW über 43.000 Jugendliche wegen Straftaten ermittelt. In diesem Zusammenhang fordert der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul die Eltern auf, mehr Verantwortung für das Verhalten ihrer Kinder zu übernehmen. Reul betont, dass die Eltern eine wichtige Rolle bei der Prävention von Jugendkriminalität spielen.

NRW: Intensivstraftäter steigen an - Herbert Reul fordert Eltern zu mehr Verantwortung

Trotz umfangreicher Präventionsprogramme ist in Nordrhein-Westfalen die Zahl der sogenannten Intensivstraftäter im dritten Jahr in Folge gestiegen. Dabei handelt es sich um Kriminelle, die mindestens fünf Straftaten in einem Jahr begangen haben.

So stieg deren Zahl von 1442 im Jahr 2021 um rund 14 Prozent auf 1647 im Jahr 2023 – und nähert sich damit wieder den Zahlen vor der Pandemie.

Kriminalität in NRW: Zahl der Intensivtäter steigt - Polizei und Politiker fordern mehr Prävention

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Ein besonderer polizeilicher Fokus liegt dabei auf jungen Straftätern, die in vielen Fällen noch minderjährig sind. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nimmt deswegen die Familien in die Pflicht.

„Gerade bei Kindern und Jugendlichen erwarte ich von den Eltern und Familienangehörigen mehr Fokus auf eine gute Erziehung. Denn sonst verlieren sich die Kinder und Jugendlichen in falschen Freundeskreisen oder im Internet“, sagte Reul unserer Redaktion.

Das landesweite Präventionsprogramm „Kurve kriegen“ versucht seit 2011, kriminalitätsgefährdete Minderjährige vor einer kriminellen Laufbahn zu bewahren.

Bilanz: Etwa 40 Prozent der Absolventen von „Kurve kriegen“ sind bislang nach einer Teilnahme nicht mehr straffällig worden.

„Wenn diese Erziehung ausbleibt, keine Hinweise über ein verantwortungsvolles Verhalten im Internet kommen, dann wird hier möglicherweise schon der falsche Weg eingeschlagen. In der Familie liegt eine wesentliche Verantwortung, die keine andere Behörde übernehmen kann“, sagte Reul, der weiter betonte, dass die nordrhein-westfälische Polizei gute präventive und repressive Konzepte entwickelt habe, um Kriminelle in die Schranken zu weisen.

Bei den Delikten handelt es sich überwiegend um Eigentums- und Gewaltkriminalität. Es besteht der Verdacht, dass die Person für diverse Einbrüche in Kleingärten verantwortlich ist.

Zu den aktuellen Mehrfachtätern in NRW gehört aber auch zum Beispiel ein 37-jähriger Rumäne, der in mehr als 100 Verfahren als Tatverdächtiger erfasst ist.

Ein weiterer Fall ist ein 21-jähriger deutscher Mehrfach- und Intensivtäter, der für mehr als 100 Taten verantwortlich gemacht wird.

Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Erich Rettinghaus, plädiert angesichts zunehmender jugendlicher Gewalttäter für einen betreuten „Warnschussarrest“.

„Junge Täter – insbesondere Mehrfachtäter – müssen wissen, dass das Begehen von Straftaten spürbare Konsequenzen hat. Gerichte müssen sie schnell nach den Taten hinter Gitter schicken, wo sie dann aber von Sozialarbeitern betreut werden“, sagte Rettinghaus.

„Es muss Schluss sein mit der sogenannten zweiten Chance für junge Kriminelle, insbesondere für Gewalttäter“, sagte Rettinghaus weiter.

Entscheidend sei, dass die Verfahren schnell erfolgten. Damit spielt Rettinghaus auch auf die zurückgehende Zahl der Verurteilungen von jugendlichen und heranwachsenden Straftätern in NRW an, die im Zehnjahresvergleich um 55 Prozent zurückgegangen ist.

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Die Zahl der Verurteilungen von erwachsenen Straftätern ab 21 Jahren sank binnen eines Jahrzehnts lediglich um 14,1 Prozent. Dabei nimmt die Kinder- und Jugendkriminalität in NRW zu. So gab es etwa 2022 41 Prozent mehr Tatverdächtige unter 14 Jahren als im Jahr davor.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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