Verbrecherzahlen steigen in Nordrhein-Westfalen - Innenminister Herbert Reul wirft Eltern Verantwortung für steigende Kriminalität zu
Die Kriminalitätsrate in Nordrhein-Westfalen ist alarmierend gestiegen. Nach neusten Zahlen gibt es einen Anstieg der Verbrecherzahlen in dem Bundesland. Dieser Trend ist besorgniserregend und wirft Fragen nach den Ursachen auf. Innenminister Herbert Reul hat nun Eltern für die steigende Kriminalität verantwortlich gemacht. Der Minister wirft ihnen vor, dass sie ihre elterliche Verantwortung nicht ausreichend wahrnehmen und dadurch zu einer Zunahme der Kriminalität beitragen.
Kriminalität nimmt in NRW zu
In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der sogenannten Intensivstraftäter im dritten Jahr in Folge gestiegen. Trotz umfangreicher Präventionsprogramme wie dem landesweiten Programm Kurve kriegen sind die Kriminalitätszahlen weiterhin auf einem hohen Niveau.
Die Zahl der Intensivstraftäter, die mindestens fünf Straftaten in einem Jahr begangen haben, stieg von 1442 im Jahr 2021 um rund 14 Prozent auf 1647 im Jahr 2023. Damit nähert sich die Zahl wieder den Zahlen vor der Pandemie.
Innenminister Reul warnt vor fehlender Elternverantwortung
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nimmt deswegen die Familien in die Pflicht. Gerade bei Kindern und Jugendlichen erwarte ich von den Eltern und Familienangehörigen mehr Fokus auf eine gute Erziehung. Denn sonst verlieren sich die Kinder und Jugendlichen in falschen Freundeskreisen oder im Internet, sagte Reul unserer Redaktion.
Reul betonte, dass die nordrhein-westfälische Polizei gute präventive und repressive Konzepte entwickelt habe, um Kriminelle in die Schranken zu weisen. Dabei sei die intensive Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Institutionen wesentlich.
Wenn diese Erziehung ausbleibt, keine Hinweise über ein verantwortungsvolles Verhalten im Internet kommen, dann wird hier möglicherweise schon der falsche Weg eingeschlagen. In der Familie liegt eine wesentliche Verantwortung, die keine andere Behörde übernehmen kann, sagte Reul.
Steigende Verbrecherzahlen in Nordrhein-Westfalen
Die Polizei und Eltern rufen nach stärkerer Verantwortung. Der derzeit jüngste Intensivtäter ist 13 Jahre alt. Zu den aktuellen Mehrfachtätern in NRW gehört auch zum Beispiel ein 37-jähriger Rumäne, der in mehr als 100 Verfahren als Tatverdächtiger erfasst ist.
Ein weiterer Mehrfach- und Intensivtäter ist ein 21-jähriger Deutscher, der für mehr als 100 Taten verantwortlich gemacht wird.
Die Zahlen der Gewalttaten steigen - Düsseldorfs Messerbilanz ist erschreckend. Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Erich Rettinghaus, plädiert angesichts zunehmender jugendlicher Gewalttäter für einen betreuten Warnschussarrest.
Junge Täter - insbesondere Mehrfachtäter - müssen wissen, dass das Begehen von Straftaten spürbare Konsequenzen hat. Gerichte müssen sie schnell nach den Taten hinter Gitter schicken, wo sie dann aber von Sozialarbeitern betreut werden, sagte Rettinghaus.
Die Zahl der Verurteilungen von jugendlichen und heranwachsenden Straftätern in NRW ist im Zehnjahresvergleich um 55 Prozent zurückgegangen. So wurden laut Statistischem Landesamt IT.NRW im Jahr 2022 12.397 junge Menschen von Gerichten in NRW verurteilt.
Die Kinder- und Jugendkriminalität in NRW nimmt zu. So gab es etwa 2022 41 Prozent mehr Tatverdächtige unter 14 Jahren als im Jahr davor.
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