Aufregender Erfolg: Der Wiener Hip-Hop-Tatort Deine Mutter überzeugt mit seiner Qualität

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Aufregender Erfolg: Der Wiener Hip-Hop-Tatort Deine Mutter überzeugt mit seiner Qualität

Die Wiener Musikszene kann auf einen großen Erfolg zurückblicken: der Hip-Hop-Tatort Deine Mutter hat die Herzen der Zuhörer im Sturm erobert! Die Qualität des Werkes war von Anfang an offensichtlich und hat sich nun auch in den ersten Chart-Erfolgen manifestiert. Die Kombination aus eingängigen Beats, authentischen Texten und einer übersichtlichen Produktion hat sich als Schlüssel zum Erfolg erwiesen. Wir wollen Ihnen näherbringen, was hinter diesem aufregenden Erfolg steckt und wie die Wiener Musikszene davon profitiert.

Wiener HipHopTatort schnürt sich erfolgreich um die Qualität

17 Wochen lang, seit Pfingstmontag nämlich, gab es nun keinen „Tatort“; auch wenn man den zu Unrecht ungebliebten „Polizeiruf 110“ mitrechnet, betrug die Sonntagskrimi-Sommerpause lange 16 Wochen. Wie haben wir das nur geschafft? Ehrlich gesagt: Viel besser als befürchtet. Im Grunde sogar ganz gut.

Das Fazit zum Comeback-Krimi mit dem netten Namen „Deine Mutter“ lautet auch so. Mit deren angeblicher Leibesfülle, Dummheit oder Sexualverhalten triezt man einander gern. Zumindest in gewissen Altersgruppen – in der Regel lässt der Reiz der Sprüche nach der Pubertät rapide nach. Es sei denn, man liebt Gangsta-Rap.

In dieser Spielart der Rapmusik geht es tendenziell weniger um Gesellschaftskritik und mehr um das Protzen mit den großen Knarren und teuren Karren, die sich leisten kann, wer den harten Weg vom Bordstein zur Skyline geschafft hat. Selbstüberhöhung hier, und da: verbale Erniedrigung aller anderen – und ihrer Mütter.

Kommentar Moritz Eisner: „Aufgeblasene Muskelkaschperl mit teuren Autos, die sich gegenseitig ‚Hurensohn’ nennen. Ich verstehe nicht, wer sich das heute noch anhört. Ist doch komplett aus der Zeit gefallen.“

Krass, krasser, Krassnitzer. Here & Wow - Vorfreude auf die Gegenwart!

Der Fall „Deine Mutter“

Der Fall „Deine Mutter“

Denn der Ermittler trifft den Punkt. Denn auch Österreichs aufstrebender Jung-Rapper Ted Candy will weg von seiner alten Plattenfirma, die für all das Gangsta-Gedöns steht. Vor den laufenden Handykameras seiner Fans sagt er sich, großzügig unterstützt vom Autotune-Effekt, von seinem bisherigen Mentor los und begibt sich auf die Reise in Richtung Pop.

Keine Stunde später ist er tot, erschlagen. Direkt neben dem Studio seines bisherigen Chefs.

Stellt sich also die Frage: Ist der von seinem Schützling brüskierte Akman Onur (Murat Seven) nicht nur Gangsta-Rapper, sondern auch Gangster? War seine Fehde, sein „Beef“ mit Ted Candy bloß eine der üblichen PR-Maßnahme oder gab es tatsächlich einen Streit, der fatal eskalierte? Ging es um Geld? Oder um (verbotene) Liebe? Und welche Rolle spielten die Drogen im Blut des Getöteten?

Dr. Kreindl: „Er hat es sich vor seinem Tod recht gut gehen lassen“, berichtet der Gerichtsmediziner amüsiert und beinahe bewundernd. „Er hatte einige Substanzen im Blut, die die Existenz erleichtern: Alkohol, Kokain, Amphetamine und auch eine Prise Diazepam.“

Erst widerwillig, dann zunehmend fasziniert stürzen sich Eisner und seine Partnerin Bibi Fellner in einen Crashkurs Hiphop: Geschichte und Kultur, Stilmittel, Ausdifferenzierung und Marketing des Sprechgesangs. Die Vermittlung dieses Wissens an die Ermittler und vor allem an die Zuschauer gelingt ganz gut.

Auch Optik, Akustik und Auftreten der Figuren sind längst nicht so peinlich, wie man befürchten musste. Im Gegenteil: Das Gesamtbild ist verblüffend stimmig – und für die eine überdrehte Szene aus dem Foto oben gibt es eine befriedigende Erklärung.

Das liegt an der Drehbuchautorin Franziska Pflaum und Regisseurin Mirjam Unger. Die sind erkennbar im Thema und waren, wichtiger noch, empfänglich für die Anmerkungen von Aleksandar Simonovski. Der Darsteller von Ted Candy nämlich ist unter den Namen Yugo und Jugo Ürdens Rapper im Hauptberuf.

Ebenfalls stark: auch Edita Malovcic die Darstellerin der Mutter des Getöteten (sowie, als Nachwuchs-Rapper Bashir (der gebürtige Moerser Francis Ayozieuwa).

Wie gesagt: „Deine Mutter“ ist viel besser als befürchtet. Im Grunde sogar ganz gut.

„Tatort: Deine Mutter“, Das Erste, Sonntag, 20.15 Uhr

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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