Remscheid: Existieren Nutrias und Tigermilben in der Stadt?

Index

Remscheid: Existieren Nutrias und Tigermilben in der Stadt?

Die Stadt Remscheid in Nordrhein-Westfalen steht aktuell im Fokus einer besorgniserregenden Entdeckung. Nutrias, auch als Sumpfbiber bekannt, und Tigermilben, eine invasive Insektenart, sollen in der Stadt gesichtet worden sein. Die Frage, ob diese Tiere tatsächlich in Remscheid existieren, beschäftigt derzeit die Bürger und die Kommunalpolitik. Umweltschützer und Tierexperten sind aufgefordert, die Situation zu untersuchen und mögliche Konsequenzen zu prüfen. Die Stadtverwaltung muss nun klären, ob es sich um eine tatsächliche Gefahr handelt und wie dem Problem begegnet werden kann. Die Bevölkerung wartet mit Spannung auf die Ergebnisse der Untersuchungen.

Remscheid: Unbekannte Tier- und Pflanzenarten sorgen für Chaos

Sie sind mittlerweile in der Stadt berühmt-berüchtigt: die possierlichen Waschbären, die hier ihr Unwesen treiben. Nicht nur sind sie klug, niedlich und äußerst vermehrungsfreudig, sie können auch ganz schön viel Chaos stiften und sogar gefährlich werden. Etwa für Haustiere, aber auch für Menschen.

Invasive Arten in Remscheid: Waschbären, Nutrias und mehr

Invasive Arten in Remscheid: Waschbären, Nutrias und mehr

Waschbären sind nicht die einzige invasive Art, die der hiesigen Fauna und Flora zu schaffen macht. Zugegeben, die Nosferatu-Spinne oder der Signalkrebs sind zwar weniger niedlich als ein Waschbär. Doch auch sie kommen in der Region vor.

Was es neben dem Waschbären sonst noch alles an invasiven Tier- und Pflanzenarten in Remscheid gibt – einen Überblick gibt Jörg Liesendahl von der Natur-Schule Grund. Grundlage dafür ist der Bio-Blitz, eine Tier-, Pflanzen- und Pilzzählung, an der jeder teilnehmen kann.

Remscheid: Neue invasive Tier- und Pflanzenarten gefunden - Gefahr für Menschen und Umwelt

Remscheid: Neue invasive Tier- und Pflanzenarten gefunden - Gefahr für Menschen und Umwelt

InfoArealerweiterung oder Invasion? Unterschied Eine invasive Art ist zu unterscheiden von Arten, die lediglich eine Arealerweiterung vornehmen, erklärt Jörg Liesendahl. Denn während viele Arten fortwährend ihre Lebensräume erweiterten, richteten invasive Arten Schaden an: Etwa, indem sie andere Arten vertreiben.

Gottesanbeterin Ein Beispiel für eine Arealerweiterung ist die Gottesanbeterin, die mittlerweile auch in Remscheid gesichtet wurde, berichtet er. Schädlich sei die nicht. Die tut keinem was. Außer ihren eigenen Männchen natürlich. Die werden nach der Paarung direkt verspeist, sagt Liesendahl.

Signalkrebs Aus Amerika eingeschleppte Krebsarten wie der Signalkrebs schaden den Arten vor Ort gleich doppelt, erklärt Jörg Liesendahl von der Natur-Schule Grund. Denn die Tiere seien zum einen äußerst gefräßig und den heimischen Edelkrebsen in Größe und Gewicht überlegen. Es sei ihnen also ein Leichtes, konkurrierende Arten schnell zu verdrängen.

Noch schlimmer sei aber, dass unter anderem die Signalkrebse Krankheiten, allen voran die Krebspest, in die örtlichen Gewässer geschleppt und die hiesigen Krebsbestände damit infiziert hätten. Die Signalkrebse selbst sind immun gegen die Erreger, erklärt Liesendahl. Meine persönliche Meinung ist aber, dass die Wupper lange so verdreckt war, dass sich die Signalkrebse kaum ausgebreitet haben. Durch die besseren Reinigungsmöglichkeiten der vergangenen Jahre und Jahrzehnte haben sich die Krebse mittlerweile aber auch bei uns massiv verbreitet, sagt Liesendahl.

Tipps im Umgang mit lästigen Waschbären

Tipps im Umgang mit lästigen Waschbären

Plagegeister in Remscheid

Nutria

Nutria

Die Biberratte stammt ursprünglich aus Südamerika. In Europa ist sie mittlerweile recht verbreitet. Eingebracht wurden die Tiere hier ursprünglich in Pelzfarmen. Durch geflohene Tiere und gezielte Verwilderung leben die Nutrias mittlerweile an vielen Wasserstellen in Deutschland. In Remscheid selbst wurden zwar laut Liesendahl noch keine Exemplare gemeldet. Doch eine Population gebe es in Cronenberg.

Daher ist aufgrund der schnellen Wasserverbindung ins Morsbachtal davon auszugehen, dass die Nutrias auch bei uns im Stadtgebiet anzutreffen sind, erklärt er. Die großen Nagetiere seien für das Ökosystem in geringer Zahl ungefährlich. Allerdings sind auch sie sehr vermehrungsfreudig, wie die meisten invasiven Arten.

Nosferatu-Spinne

Dieses für den einen oder anderen wohl etwas unheimliche Tierchen stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie bevorzugt eigentlich ein wärmeres Klima als das der Region. Doch da auch hier die Temperaturen stetig stiegen, sei die Spinne mittlerweile auch im Bergischen Land anzutreffen, bestätigt Liesendahl.

Man muss aber dazu sagen, dass sich vermuten lässt, dass sich die Nosferatu-Spinne tendenziell eher in und um Häuser, also in der Nähe des Menschen aufhält. Nun, nicht das Tier, das man sich vermutlich zuhause wünscht. Doch die Spinne braucht die Hauswärme zum Überleben.

Übrigens: Die Spinne ist eine der wenigen in Deutschland anzutreffenden, die mit ihrem Biss stellenweise die menschliche Haut durchdringen kann. Gefährlich ist das allerdings nicht, die Schmerzen sind vergleichbar mit einem leichten Bienenstich.

Asiatische Riesenhornisse

Das Insekt aus Fernost wurde in Remscheid bisher nicht gesichtet. Was aber nicht heißt, dass sie nicht vorgekommen sei, so Liesendahl: Es kann eben auch daran liegen, dass zu wenig Menschen sich am Bio-Blitz beteiligen.

Tigermücke

Die Tigermücke ist leicht mit der Ringelmücke, einer heimischen Art, zu verwechseln, klärt der Experte auf. Als Laie sei kaum zu erkennen, um welche der beiden Arten es sich handele. Dennoch sei im aktuellen Erhebungszeitraum beim Bio-Blitz eine Tigermücke gemeldet worden.

Die Tigermücke kann theoretisch auch für den Menschen gefährlich werden, als Überträger von Krankheiten wie dem Zika-Virus oder dem Dengue-Fieber.

Pflanzen

Der bis zu drei Meter hoch wachsende Riesen-Bärenklau sorgt regelmäßig für Ärger in der Stadt. Weniger bekannt aber womöglich sogar noch schädlicher ist laut Liesendahl aber der Japan-Knöterich: Der Riesen-Bärenklau ist auf wenige Standorte beschränkt, der Japan-Knöterich dagegen wächst im Grunde überall.

Auch eine invasive Art sei das Drüsige Springkraut, das sich vor allem durch die besondere Vermehrungsstrategie nur schlecht bekämpfen lässt: Die Samenkapseln springen bei der kleinsten Berührung auf und schleudern die Samen mehrere Meter weit weg, erklärt Jörg Liesendahl.

Quelle: observation.org/bioblitz/3923/remscheid-2022

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up