Das Foto von der umgeknickten Brücke in Dresden symbolisiert ein pessimistisches Selbstverständnis

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Das Foto von der umgeknickten Brücke in Dresden symbolisiert ein pessimistisches Selbstverständnis

Ein aufsehenerregendes Foto einer umgeknickten Brücke in Dresden hat in den letzten Tagen für große Aufmerksamkeit gesorgt. Das Bild, das die Zerbrechlichkeit einer wichtigen Verkehrsader zeigt, hat sich zu einem Symbol für das pessimistische Selbstverständnis der Dresdner Bevölkerung entwickelt. Viele sehen in diesem Foto nicht nur die Zerstörung einer Brücke, sondern auch die Zerbrechlichkeit des Vertrauens in die Fähigkeit der Stadt, ihre Infrastruktur zu erhalten. In diesem Artikel wird untersucht, warum dieses Foto zu einem Symbol für die Stimmung in Dresden wurde und was dies über die gesellschaftlichen Herausforderungen der Stadt aussagt.

Brückeneinsturz in Dresden: Eine Symptomatik des Verfalls der Infrastruktur?

Nun liegen Teile der Dresdner Carolabrücke in der Elbe. Hochwasser könnte das nächste Problem werden. Der Brückeneinsturz, die Beinahe-Katastrophe, ist ein desaströses Symbol für den Zustand der deutschen Infrastruktur. Es erodiert im Land.

Brücken aus den Zeiten des Baubooms nach dem Krieg sind überall in schlechtem Zustand, die Kommunen sind klamm, große Investitionen in die Infrastruktur unbeliebt. Eine sanierte Brücke verändert kein Stadtbild, lässt sich nicht feierlich enthüllen, macht nichts her. Sanierung kostet nur Geld. Genau wie Investitionen in marode Bahnstrecken. In Straßen. In Schulgebäude. In den Ausbau digitaler Netze. In Anpassung an den Klimawandel.

Das Foto von der umgeknickten Brücke: Ein Zeichen für die Notwendigkeit politischen Willens

Das Foto von der umgeknickten Brücke: Ein Zeichen für die Notwendigkeit politischen Willens

Es braucht politischen Willen, trotzdem diese Hausaufgaben zu machen und ein Land in Schuss zu halten, vorzusorgen, über Legislaturperioden hinweg zu denken und zu handeln. Die vielen aktuellen Probleme mit Deutschlands Infrastruktur zeigen, dass das in der Vergangenheit zu wenig geschehen ist.

Es hat an Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein gefehlt, am Mut, Geld für unpopuläre, aber notwendige Projekte auszugeben. Deutschland hat von der Substanz gelebt. Doch ist es zu einfach, nur auf unfähige Politiker zu schimpfen. Es gehört zum Beruf des Politikers, auch an den Erhalt der eigenen Macht zu denken. Ohne Amt kann er nichts tun.

Das ist schlecht für Entscheidungen, die von Wählern kaum honoriert werden. Erst recht in einer kurzatmigen, krakeelenden Zeit, in der die Populisten immer mehr Einfluss gewinnen. Weil anprangern effektvoller ist, als Entscheidungen zu treffen und zu erklären.

Nun liegt die Brücke im Fluss und ist ein Bild des Jammers. Marodes Deutschland! Unsicheres Deutschland! Wem kämen diese Gedanken nicht. Doch als Selbstbild ist das gefährlich, denn Resignation und Selbstmitleid helfen wenig weiter.

Von Dresden muss ein neues Bewusstsein für die Notwendigkeit von Geld für den Erhalt ausgehen. Und Motivation für neue Lösungen. Deutschland hat noch immer gute Ingenieure, leistungsfähige Universitäten, es braucht auch wieder den Geist, Probleme durch Erfinderkunst zu kontern. Mit Anprangern und Lust an Untergangsstimmung wird das nicht gelingen.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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