Schwere Vorfälle in der Landwirtschaft: Maisfelder werden von wilden Mufflons zerstört

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Schwere Vorfälle in der Landwirtschaft: Maisfelder werden von wilden Mufflons zerstört

In Deutschland kommt es derzeit zu schweren Vorfällen in der Landwirtschaft. Zahlreiche Maisfelder in verschiedenen Regionen des Landes werden von wilden Mufflons zerstört. Die schädigenden Auswirkungen dieser Vorfälle sind enorm. Die Landwirte sind betroffen und fordern Sofortmaßnahmen, um ihre Existenz zu sichern. Die Frage nach der Verantwortung für diese Vorfälle bleibt noch offen. Wir werden in den folgenden Abschnitten tiefer in die Hintergründe dieser Krise in der Landwirtschaft eindringen und mögliche Lösungen aufzeigen.

Mufflons verwüsten Maisfelder: Wildschafe breiten sich im Ennepe-Ruhr-Kreis aus

Sie leben vorzugsweise in gebirgigen Regionen, vor allem im südlichen Europa, etwa auf Korsika, Sardinien oder Zypern: Mufflons oder Wildschafe. Charakteristisch sind bei Widdern die imposanten, nach hinten gebogenen Hörner. Diese könnten allerdings auch Spaziergängern im Ennepe-Ruhr-Kreis auffallen. Denn dort verbreiten sich Mufflons seit einigen Jahren so stark, dass im Raum Rüggeberg und Breckerfeld mittlerweile zwei Herden ansässig sind.

Zum Leidwesen der Landwirte. „Der Schaden, den die Tiere anrichten, ist immens“, sagt Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen, „daher drängen wir darauf, die Bejagung zu intensivieren.“

Info über Mufflons

Info über Mufflons

Mufflon ist der Oberbegriff für mehrere Arten von Wildschafen, darunter der Armenische und der Europäische Mufflon. Vorfahre Ob Mufflons verwilderte Nachkommen der Hausschafe sind oder ob sie ein Vorfahre der Hausschafe sind, darüber ist sich die Wissenschaft uneins.

Größe: Mufflons werden etwa 90 Zentimeter groß und kommen vom Kopf bis zum Schwanz auf eine durchschnittliche Länge von 1,3 Metern. Bis zu 100 Exemplare zählt eine Herde. Männliche Tiere wiegen um die 50 Kilogramm, sind also ziemlich kräftig, die Weibchen bringen es auf etwa 35 Kilogramm.

Schaden für die Landwirte

Sie weiden auf den Äckern der Landwirte, die dort Futtermittel für Schweine und Bullen anbauen, fressen beispielsweise die Ähren im Getreide. Während Wildschweine eher den Boden aufwühlen und Kolben tragende Maisstauden abbrechen, beißen die Mufflons beim Mais die jungen Pflanzen ab. „Da kann über Nacht schonmal ein ganzer Hektar Mais zerstört werden“, sagt Kalthaus.

Für die betroffenen Landwirte sei das nicht nur ärgerlich, sondern auch geschäftsschädigend. Zwar werden die Bauern für den entstandenen Schaden nach einem festgelegten Schlüssel entschädigt, dieser decke aber nicht alles ab, sagt Kalthaus. Denn das fehlende Futter müsse nachgekauft werden, unterliege aber sowohl vom Angebot als auch vom Preis her starken Schwankungen. Oft müssten die Landwirte draufzahlen, zudem gelte es, das zugekaufte Futter zwischenzulagern.

Bejagung soll intensiviert werden

„Der Frust über das Problem mit den Mufflons ist auf jeden Fall groß.“ Zumal die Bejagung bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe. Zwar würden sich die Jäger bemühen und immer wieder Tiere schießen, allerdings bislang ohne nachhaltigen Effekt auf den Bestand. „Mufflons sind offenbar schwer zu bejagen, weil sie häufig den Standort wechseln“, sagt Kalthaus. „Zudem sind die Tiere sehr intelligent.“

Die Jagdsaison hat gerade wieder begonnen, von Ende Januar bis Anfang August haben die Mufflons Schonzeit.

Ursprung der Mufflons im Ennepe-Ruhr-Kreis

Wie die Gebirgsschafe, die auch im Kaukasus, in Anatolien, im nördlichen Irak und im nordwestlichen Iran beheimatet sind, sich überhaupt im Ennepe-Ruhr-Kreis verbreiten konnten, lässt sich laut Kalthaus nicht mehr genau nachvollziehen. Wahrscheinlich habe jemand die Tiere mitgebracht und in einem Gatter gehalten, von dort sollen sie vor rund 15 Jahren in die freie Natur entkommen sein.

Natürliche Feinde haben die Mufflons nicht, außer Wölfen, die im Ennepe-Ruhr-Kreis aber noch nicht ansässig sind. Aus zunächst nur einigen wenigen Tieren konnte sich daher allmählich eine stattliche Herde entwickeln – und erst mit ihrem geballten Auftreten und damit einem größeren Ausmaß an von ihnen verursachten Schäden wurden die Mufflons in den vergangenen Jahren zunehmend zum Ärgernis.

Vergleich zu Wisenten im Kreis Siegen-Wittgenstein

Für ähnlichen Unmut sorgte jahrelang eine Herde Wisente im Kreis Siegen-Wittgenstein – dort handelt es sich aber um ein Auswilderungs- und Artenschutzprojekt, mit dem der europäische Bison hierzulande wieder angesiedelt werden sollte. Die massigen Tiere (Bullen wiegen durchschnittlich 500 Kilogramm) beschränkten sich allerdings nicht auf das für sie vorgesehene Areal, sondern zogen umher und schälten die Rinde von Bäumen in angrenzenden Privatwäldern ab.

Der Trägerverein des Projektes schmiss hin, heute fühlt sich niemand mehr zuständig für die Tiere, deren Zukunft ungewiss ist. Derzeit befindet sich die ehemals frei lebende Herde von mittlerweile rund 40 Wisenten in einem 24 Hektar großen Gehege in Bad Berleburg, acht Tiere werden in einem naturnahen Schaugehege gehalten.

Im Ennepe-Ruhr-Kreis ist die Situation zwar etwas anders gelagert, aber auch dort wünscht man sich, dass die Wildschafe nicht privates Eigentum beschädigen. Nach Gesprächen zwischen Landwirten, der Unteren Jagdbehörde und der Kreisjägerschaft soll die Jagd nun intensiviert werden, um die Herden zu dezimieren.

Kalthaus wünscht sich, dass alles auf den Prüfstand kommt, etwa, was Absprachen unter den Jägern betrifft oder eine Veränderung der Jagdmethoden. Es könnte also sein, dass Spaziergänger die charakteristischen Hörner der Wildschafe künftig seltener sichten.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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