Ärger nach Straßenlebensmittelmärkten: Lokale Gastronomie will integriert werden
In den letzten Wochen haben die Straßenlebensmittelmärkte in der Stadt für großen Ärger gesorgt. Die lokale Gastronomie fühlt sich von den mobilen Verkäufern von Street Food und Lebensmitteln bedroht und fordert gleiche Bedingungen für alle Anbieter. Die Stadtverwaltung hat nun reagiert und will die lokale Gastronomie stärker integrieren, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Doch wie soll dies in der Praxis umgesetzt werden? Wir werfen einen Blick auf die Hintergründe des Konflikts und die geplanten Maßnahmen der Stadt.
Streit um FoodTrucks: Lokale Gastronie will engagiert werden
Das Streetfoodfestival „Meerbusch schmeckt“ war ein großer Erfolg. Alle fünf Abendmärkte – zwei in Büderich, zwei in Osterath und einer in Lank – waren sehr gut besucht. Die Besucher konnten sich an dem vielfältigen kulinarischen Angebot erfreuen.
„Wir finden das Konzept super“, berichtete stellvertretend das Ehepaar Michael und Gabriele Straub beim abschließenden Event am Deutschen Eck in Büderich. Auch die Stadt zeigte sich mit der fünfteiligen Reihe zufrieden. „Der enorme Andrang bei jedem der Märkte hat gezeigt, wie groß das Interesse an einem solchen Angebot ist“, so Stadtsprecher David Burkhardt.
Ärger nach StreetfoodFestival: Gastronomen beklagen mangelnde Integration
Während die Besucher das Event genossen, erlebten die ansässigen Gastronomen und Werbegemeinschaften das Event zwiespältig. Viele von ihnen fühlten sich zu wenig abgeholt. „Der Markt war definitiv eine Bereicherung, die Umsetzung aber nicht optimal“, sagt Simona Libner von der Werbegemeinschaft Lank.
Sie findet es schade, dass die lokale Gastronomie nicht stärker eingebunden worden sei. „Ein Miteinander hätte einen Mehrwert für alle geschaffen. In Lank war es so voll, dass ein breiteres Angebot vieles entzerrt hätte. Der Bedarf wäre da gewesen, am Ende hätten alle guten Umsatz gemacht“.
Holger Tiggelkamp, Vorsitzender der Interessengemeinschaft „Wir für Osterath“, moniert, dass man von Seiten der Stadt vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei: „Weder wir noch die lokalen Gastronomen wurden bei der Planung mit ins Boot geholt“.
Er hätte sich gewünscht, dass zumindest ein Teil der Stände von Leuten aus dem Ort statt aus Düsseldorf, Köln und dem Ruhrgebiet gekommen wären. Veranstalter Marc Pesch entgegnet: „Wir haben im Vorfeld diverse lokale Gastronomen angeschrieben, ob sie sich beteiligen möchten. Die Resonanz war aber gering“.
Dennoch sei ihm auch daran gelegen, die Geschäfte vor Ort zu integrieren. „Lokale Speiseanbieter sind herzlich willkommen, einen Stand oder ein Zelt aufzubauen, um dort ihre Spezialitäten anzubieten“.
Einige Gastronomen, wie Antonio de Jesus vom Rio Douro, hatten sich zu spät für einen Platz auf dem Osterather Abendmarkt beworben. Die Folge war, dass bei beiden Events die 120 Plätze seiner Außenterrasse auf dem Kirchplatz zwar voll belegt waren, die Gäste dort aber fremde Speisen und Getränke verzehrten.
„Unsere Umsätze waren sehr schlecht. Entweder hätte unser Bereich abgesperrt werden oder wir hätten eingebunden werden müssen“, sagt der Rio Douro-Inhaber.
Ähnliche Erfahrungen machte auch Leo’s Bar in Büderich. „Unsere Einnahmen waren geringer als sonst, weil viele Gäste unsere regulären Plätze im Außenbereich genutzt haben, ohne etwas bei uns zu konsumieren“, sagt Inhaber Christian Rummel.
Grundsätzlich befürworte er ein solches Event, würde es aber begrüßen, wenn vorab eine bessere Abstimmung mit dem Veranstalter geschehe. Rummel: „Wir könnten beispielsweise das bestehende Angebot sinnvoll ergänzen, dann würden wir auch nicht in Konkurrenz zueinanderstehen“.
Schreibe einen Kommentar