Telefonische Krankschreibung: Hausärzte lehnen Lindners Vorstoß ab
Die Deutsche Hausärzteverband hat sich vehement gegen den Vorstoß des Gesundheitsministers Jens Spahn ausgesprochen, wonach Patienten künftig per Telefon eine Krankschreibung erhalten können. Laut Lindner, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, soll dies zu einer Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen führen. Die Hausärzte befürchten jedoch, dass dies zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung führen könnte, da wichtige Diagnosen und Behandlungen vernachlässigt werden könnten.
Arzthaus lehnt Lindners Vorstoß zur Abschaffung von Telefonkrankschreibungen ab
Der Vorsitzende des Arzthauses, Markus Beier, lehnt den Vorstoß des Bundesfinanzministers Lindner zur Abschaffung von Telefonkrankschreibungen ab. In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur betonte Beier, dass die Einführung dieser Regelung medizinisch und versorgungspolitisch eine absolut richtige und sinnvolle Entscheidung gewesen sei.
Unterstellungen, dass sich Menschen damit einen schlanken Fuß machen, können wir aus der täglichen Arbeit nicht bestätigen. Beier warnte dagegen vor der Gefährdung einer Regelung, die unsere Praxen wie auch unsere Patientinnen und Patienten gerade in den extremen Infektmonaten entlastet und eine der wenigen politischen Maßnahmen ist, die aktuell wirklich Bürokratie reduziert.
Lindner hatte am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Berlin gesagt: Man wird für die Krankmeldung zukünftig wieder zum Arzt gehen müssen und das nicht einfach nur telefonisch erledigen können. Er wolle niemandem vorwerfen, die Regelung auszunutzen. Es gebe aber leider eine Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand in Deutschland und der Einführung der Maßnahme, die als guter Bürokratieabbau gedacht war.
Die Möglichkeit, sich per Telefon krankschreiben zu lassen, war in der Corona-Pandemie eingeführt worden. Im Dezember 2023 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken eine dauerhafte Regelung. Patientinnen und Patienten können sich dann telefonisch krankschreiben lassen, wenn sie in der Praxis bekannt sind und keine schweren Symptome haben.
Im Zuge ihrer Wachstumsinitiative für die Wirtschaft hat die Bundesregierung wegen des erhöhten Krankenstands eine Überprüfung der Maßnahme vereinbart. Der Vorsitzende des Arzthauses warnt jedoch davor, diese Regelung abzuschaffen, da sie die Praxen und Patienten gerade in den extremen Infektmonaten entlastet und Bürokratie reduziert.
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