Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht derzeit die Stadt Sollingen, wo ein Konflikt zwischen dem Dezernenten Wezel und den Nachbarn eskaliert ist. Der Grund für die Auseinandersetzung liegt in der geplanten Flüchtlingsunterkunft, die in der Nähe der Wohnbebauung errichtet werden soll. Die Anwohner äußern massive Bedenken gegen das Vorhaben und befürchten negative Auswirkungen auf die Wohnqualität und die Sicherheit der Bevölkerung. Der Dezernent Wezel hingegen betont die Notwendigkeit der Einrichtung, um die Flüchtlinge angemessen zu versorgen.
Sollingen: Dezernent Wezel reagiert emotional auf Angst und Sorge in der Nachbarschaft
In Solingen geht die Aufarbeitung der Ereignisse vom 23. August weiter. So betonte nun zum Beispiel Rechts- und Ordnungsdezernent Jan Welzel (CDU) bei der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Burg / Höhscheid am Donnerstagabend noch einmal ausdrücklich, die Stadt habe keinerlei Möglichkeit besessen, den Terroranschlag vom 23. August mit drei Toten und mehreren Schwerverletzten zu verhindern.
Vielmehr sei die Verwaltung in Sachen Flüchtlingspolitik im Rahmen der Exekutive lediglich ausführendes Organ, sagte Welzel, der ferner darauf hinwies, im Vorfeld des Messerangriffs seien bei dem bis zur Tat in der Landeseinrichtung Goerdelerstraße untergebrachten mutmaßlichen Mörder keine Radikalisierungstendenzen feststellbar gewesen.
Gleichwohl, so der Dezernent, werde die Stadt im Zusammenhang mit der Migrationspolitik auch weiter auf die Probleme vor Ort hinweisen. So habe man die Besuche führender Bundes- und Landespolitiker nach dem Terroranschlag dazu genutzt, die eigene Position deutlich zu machen, versicherte Welzel, der zudem ankündigte, bei der geplanten städtischen Flüchtlingsunterkunft Neuenkamper Straße werde man das Sicherheitskonzept einmal mehr überprüfen.
Solinger Bezirksvertretung: Dezernent Wezel und Anwohner geraten aneinander über geplante Flüchtlingsunterkunft
Wobei der Dezernent in der Bezirksvertretung (BV) genau an diesem Punkt mit einem Anwohner der Neuenkamper Straße heftig aneinandergeriet. So berichtete der besagte Bürger während einer Unterbrechung der eigentlichen BV-Sitzung nämlich nicht nur über die Ängste, die derzeit in der Nachbarschaft vorherrschten, sondern wollte auch Details zu dem veränderten Sicherheitskonzept erfahren.
Denn immerhin, so der Solinger, stehe bei den momentanen Debatten ja unter anderem im Raum, dass einigen abgelehnten Asylbewerbern die Unterstützung gestrichen werde – was die Betroffenen aus finanzieller Not wiederum förmlich zu Straftaten zwingen könne.
Doch eine Antwort bekam der Mann nicht. Stattdessen rief Dezernent Welzel mit lauter und am Ende sogar schreiender Stimme, so lange er in verantwortlicher Position in Solingen tätig sei, werde er niemals Zustände zulassen, wie sie sich vor Jahren im französischen Calais abgespielt hätten. Zur Erinnerung: In der Stadt an der Kanalküste hatte es über Jahre hinweg Zeltlager gegeben, in denen Migranten unter erbärmlichen Umständen lebten.
Das Problem in der BV war nur, dass am Donnerstag niemand solche Forderungen aufgestellt hatte.
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