Irmgardisrallye 2024 in Viersen-Süchteln: Mehr als nur Fahrzeuge auf dem Kurs

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Irmgardisrallye 2024 in Viersen-Süchteln: Mehr als nur Fahrzeuge auf dem Kurs

Am 14. und 15. Juni 2024 findet in Viersen-Süchteln das Irmgardisrallye statt, ein Highlight im deutschen Motorsport-Kalender. Doch das Irmgardisrallye 2024 bietet mehr als nur die spannenden Rennen auf dem Kurs. Es ist ein Ereignis, das die gesamte Region in Bewegung setzt. Neben den hochmotorisierten Fahrzeugen erwarten die Besucher eine Vielzahl an Attraktionen und Aktivitäten, die für jeden etwas bieten. Von der Fahrzeugausstellung über das Rahmenprogramm bis hin zu den gastronomischen Angeboten - das Irmgardisrallye 2024 ist ein Ereignis, das man nicht verpassen sollte.

Oldtimer-Parade auf dem Lindenplatz: Chrom, Sonne und Geschichten

Nach einer Weile tun die Augen weh. Weil sich die Sonne in all dem Chrom bricht und gebündelt auf die Netzhaut trifft. Wieder und wieder und wieder. Chrom, Chrom, Chrom, Sonne, Sonne, Sonne. Aua! Zu Dutzenden stehen die chromblitzenden Oldtimer an diesem Sonntagmittag auf dem Lindenplatz in Süchteln, als wären sie Eidechsen, die im warmen Sonnenlicht baden müssen, bevor es gleich weitergeht.

Hier ruht ein mächtiger schwarzer Bentley mit Weißwandreifen, dort genießt ein moosgrüner Rolls Royce seine Time Out unter der niederrheinischen Mittagssonne, während seine Kühlerfigur, die Spirit of Ecstasy die Blicke und – aua! – das Sonnenlicht auf sich zieht.

99 Jahre Motorsport in Süchteln

99 Jahre Motorsport in Süchteln

Als sich im Jahr 1925 junge Süchtelner Bürger dazu entschlossen, einen Motor- und Automobilsportclub zu gründen, befand sich die Automobilindustrie noch in den Kinderschuhen. Die Mitglieder machten schon damals Suchfahrten, Geschicklichkeitsturniere und auch gesellige Ausfahrten. Es passte gut in die Zeit, dass die Süchtelner bereits im Gründungsjahr über eine Motorsportbahn verfügten. 1951 wurde der jetzige Motorsport-Club Süchteln im ADAC gegründet. Im Folgejahr fand als erste motorsportliche Veranstaltung eine Fuchsjagd statt, an der zwölf Autos und 18 Motorräder teilnahmen.

Besonders stark umringt ist ein Auto, das kaum verchromt ist, sieht man von den überlangen Schlupflidern an den Scheinwerfern ab. Das ist ein Goggo!, ruft ein entzückter Vater seinem Sohn zu. Tatsächlich: Mitten auf dem Lindenplatz parkt ein Goggomobil, dieser Kleinwagen aus den 1960er-Jahren, gebaut in Dingolfing, der neben einem SUV wie ein Spielzeugauto wirkt. Der Clou aber ist der angehängte Mini-Wohnwagen im Retro-Design. Das ist ein Piccolino, sagt Detlef Arzten.

Der Niederkrüchtener öffnet den Wohnwagen; drinnen liegt Bettzeug. Das ist so kuschelig, seufzt eine Besucherin. Dreimal nahm Arzten bereits an der Viersener Oldtimer-Rallye teil, diese Ausfahrt bei der Irmgardisrallye ist jetzt seine zweite. Die Organisation ist toll, lobt er, und: Es macht natürlich auch sehr viel Spaß, das Auto zu präsentieren. Es wäre doch zu schade, wenn es nur in der Garage steht.

Gastgeberrolle für das Stelldichein der Oldtimer: Süchteln zeigt sich von seiner schönsten Seite

Zum zwölften Mal übernimmt Süchteln die Gastgeberrolle für das Stelldichein der Oldtimer und Youngtimer – und etliche Passanten aus Nah und Fern haben sich ebenfalls eingefunden, um sich diese Fahrzeuge anzuschauen, die doch so viel mehr sind als bloß Fahr-Zeuge. Weil sie vergangene Zeiten heraufbeschwören können. So eindrucksvoll, dass einem die Augen tränen.

Immer wieder sammeln sich kleine Grüppchen um den einen oder anderen Oldtimer. Und fachsimpeln. Über den Motor. Oder über die Farbe des Lacks. Die heißt tatsächlich mimosengelb, berichtet Stefan Feiter. 50 Jahre ist der Audi alt, vor zehn Jahren hat Feiter ihn gekauft. Seitdem bin ich immer bei der Irmgardisrallye dabei.

Auch ein österreichisches Kennzeichen ist auf dem Lindenplatz zu sehen. Gut gelaunt hüpft Karl Ebersberger aus seiner silberfarbenen Alfa Gulia Spider Veloce. Servus! In Dornbirn in der Nähe des Bodensees ist der 61-Jährige gestartet, hat weit mehr als 600 Kilometer auf dem Weg nach Süchteln zurückgelegt. Die Fahrt war angenehm, sagt er. Zum Glück habe es unterwegs keinen Schnee gegeben, nur einmal habe er bei schwerem Regen mit Aquaplaning zu kämpfen gehabt. Aber der Alfa lässt sich prima steuern.

Co-Pilot in dem 920 Kilo leichten Cabrio ist sein Sohn Sebastian. Der ist angetan von der Tour: Die Bilderrätsel machen Spaß – und die Fragen beispielsweise zu Fahrradknotenpunkten lenken den Blick auf Dinge, die Autofahrer sonst nicht unbedingt wahrnehmen.

Dann müssen sie was essen, Stärkung für den zweiten Teil der Rallye am Nachmittag. Und dann, am Abend direkt wieder nach Österreich? Karl Ebersberger winkt ab. Nein, wir übernachten hier, bei Oldtimer-Kollegen.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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