Ratingen: Diskussion zum 35. Jahrestag der Grenzöffnung

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Ratingen: Diskussion zum 35. Jahrestag der Grenzöffnung

Vor 35 Jahren ereignete sich ein historischer Moment in der deutschen Geschichte: die Grenzöffnung zwischen Ost- und Westdeutschland. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer und öffnete sich der Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands. Zum Jahrestag dieser bedeutenden Ereignisses findet in Ratingen eineDiskussion statt, die sich mit den Auswirkungen und Folgen der Grenzöffnung auseinandersetzt. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kommen zusammen, um über die Entwicklung Deutschlands seit der Wende zu sprechen und sich mit den Herausforderungen der Gegenwart auseinanderzusetzen.

Ratingen: Diskussion zum Jahrestag der Grenzöffnung

35 Jahre nach der Öffnung der Berliner Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands kamen Ungarn und Deutsche in Ratingen zusammen, um über die damaligen Ereignisse und die heutige Lage zu sprechen. Das Generalkonsulat von Ungarn in Düsseldorf und die Stiftung Haus Oberschlesien hatten zu einer Feierstunde ins Haus Oberschlesien geladen.

Jahre nach der Grenzöffnung: Wie hat sich die Lage zwischen Ungarn und Deutschland geändert?

Jahre nach der Grenzöffnung: Wie hat sich die Lage zwischen Ungarn und Deutschland geändert?

Helmut Kohl sagte einst, dass die Ungarn den ersten Stein aus der Berliner Mauer geschlagen hätten und dass die Erde unter dem Brandenburger Tor zugleich ungarische Erde sei. Doch wie ist die Lage heute, auch vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen?

Eszter Zarándi, gebürtige Budapesterin, die seit 2006 in Wesseling lebt, äußerte sich besorgt über die Zukunft der bilateralen Beziehungen: „Eigentlich bin ich eine Optimistin. Doch viele Medien schreiben schlecht über uns Ungarn. Ich kann die Vorbehalte förmlich spüren. Daher ist mein Optimismus deutlich getrübt“.

Jörg Meißner, DDR-Flüchtling aus Erfurt, war dagegen optimistischer: „Ich glaube schon, dass wir wieder gute Zeiten bekommen werden. Das diesjährige Jubiläumstreffen in Sopron hat unter reger Beteiligung der Jugend vom deutsch-ungarischen Jugendwerk stattgefunden, da gibt es weniger Vorbehalte“.

Eine Geschichte der Dankbarkeit: Zeitzeugen erinnern sich an den Jahrestag der Grenzöffnung

Der Knabenchor Hösel eröffnete die Feierstunde mit dem Lied Wind of Change von den Scorpions und weiteren Liedern der Wendezeit. Stiftungsvorsitzender Sebastian Wladarz betonte, dass man in Deutschland manchmal dazu neige, die eigene Rolle zu überschätzen und die der Ungarn zu unterschätzen. Deshalb sei es gut, sich gemeinsam die Ereignisse in Erinnerung zu rufen.

Ewald Vielhaus, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Ratingen, bezeichnete die damaligen Ereignisse als Glücksfall der Geschichte. Der ungarische Generalkonsul bemühte sich, herauszustellen, auf wie vielen Ebenen mittlerweile die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten sehr gut funktioniert.

Vom Eisernen Vorhang zum gemeinsamen Zugehen: Ungarn und Deutschland sprechen über ihre gegenwärtigen Herausforderungen

Beim Dokumentarfilm Kein Befehl! wurde es emotional. Dort wurde auch die Geschichte von Kurt-Werner Schulz erzählt, dem letzten Opfer des Eisernen Vorhangs. Obwohl Ungarn bereits im Mai 1989 anfing, die Grenzbefestigungen abzubauen, wurde er am 21. August 1989, nur zwei Tage nach dem Paneuropäischen Picknick, beim Versuch, über die ungarisch-österreichische Grenze in den Westen zu gelangen, von einem ungarischen Grenzsoldaten erschossen.

Ungarn öffnete in der Nacht vom 10. auf den 11. September 1989 dann endgültig die Grenzen. Der Eiserne Vorhang war Geschichte.

Jörg Meißner beschrieb seine Gefühle zur Wendezeit: Als Handwerker war man sowieso schon Feind des Systems. Am meisten belastet habe ihn auch die Familientrennung: Wir lebten nebeneinander. Meinen Onkel in Rheinland-Pfalz habe ich nie kennen gelernt。

Eszter Zarándi berichtete emotional über ihre Erlebnisse während der Wendezeit: Mein Sohn konnte die DDR-Bürger auf der Straße vom Weitern erkennen. Sie waren alle ähnlich angezogen. Er hat sie dann mitgebracht und wir haben ihnen dann geholfen。

Am Ende fasste Moderator Sebastian Wladarz das Gespräch zusammen: Wir sind auch 1987 aus Polen über Helmstedt nach Westdeutschland abgehauen. Mein Onkel versuchte 1985 über Budapest-Keleti den Weg Richtung Österreich, ist aber leider aufgeflogen. Er freute sich, dass wir uns beim Empfang sicher noch mit der einen oder anderen persönlichen Geschichte austauschen können.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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