Ein schnelles und unerwartetes Hochwasser hat in Osteuropa eine Katastrophe ausgelöst. Innerhalb weniger Tage sind in Polen, Rumänien und Tschechien mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Diepegel von Flüssen sind rapide angestiegen, nachdem starke Regenfälle in den vergangenen Tagen die Region getroffen haben. Die Schäden an Gebäuden und Infrastruktur sind beträchtlich, viele Menschen sind obdachlos geworden. Die Regierungen der betroffenen Länder haben Nothilfemaßnahmen eingeleitet, um die Situation zu stabilisieren und den Betroffenen zu helfen. Die genauen Folgen der Katastrophe werden noch untersucht.
Hochwasserkatastrophe in Mittel- und Osteuropa: Todesschwellen erreicht
In mehreren Ländern Mittel- und Osteuropas traten zu Wochenbeginn nach starken Regenfällen Flüsse über die Ufer und es kam zu weiteren Überschwemmungen. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich auf mindestens 15 und erreichte damit das höchste Niveau seit zwei Jahrzehnten.
Besonders stark betroffen sind die Länder Österreich, Tschechien und Polen sowie Rumänien. Im österreichischen Bundesland Niederösterreich kamen nach Angaben der Polizei zwei weitere Männer ums Leben, nachdem sie in ihren Häusern von den Wassermassen eingeschlossen wurden. Bereits am Wochenende war ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz verstorben.
In Österreich sind die Pegel der Flüsse und Stauseen über Nacht gesunken, nachdem der Regen nachgelassen hatte. Die Behörden gaben allerdings noch keine Entwarnung, da in den kommenden Stunden mit erneut starken Regenfällen gerechnet wird. Erst ab der Wochenmitte sei mit einer Entspannung der Lage zu rechnen. „Wir sind weiter immens gefordert, die Lage ist weiterhin sehr kritisch“, sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Das bevölkerungsreichste Bundesland im Norden des Landes wurde am Sonntag zum Katastrophengebiet erklärt. Über 25.000 Feuerwehrleute und mehr als 1000 Soldaten waren nach Angaben der Behörden im Einsatz. Zahlreiche Haushalte seien ohne Anschluss an die Kanalisation, in manchen Orten sei die Trinkwasserversorgung unterbrochen und der öffentliche Verkehr sei fast zur Gänze zum Erliegen gekommen. Über 200 Straßen seien gesperrt und das wirtschaftliche Leben laufe nur eingeschränkt.
Schüler, die vom Hochwasser betroffen sind, konnten entschuldigt zu Hause bleiben. Auch in Polen, wo es laut der Nachrichtenagentur PAP fünf Tote gab, will die Regierung den Katastrophenalarm ausrufen. Der Bürgermeister der Stadt Klodzko nahe der tschechischen Grenze, Michal Piszko, sagte, dass sich die Lage zwar entspanne, aber weiterhin Hilfe benötigt werde.
„Wir brauchen dringend Trinkwasser und haltbare Lebensmittel, da wir eine Anlaufstelle für Flutopfer eingerichtet haben, die aus den betroffenen Gebieten evakuiert wurden“, sagte er dem Radiosender RMF FM. Die Kinder würden voraussichtlich bis Ende der Woche nicht zur Schule gehen und derzeit sei die Hälfte der Stadt ohne Strom.
In Tschechien starb nach Angaben der Polizei eine Person. Mehr als 12.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Stadt Litovel, etwa 230 Kilometer östlich der Hauptstadt Prag, wurde großteils unter Wasser gesetzt, nachdem der Fluss Morava über die Ufer getreten war. Schulen und Gesundheitseinrichtungen wurden geschlossen.
In Rumänien, wo am Wochenende Dörfer und Städte überflutet wurden, kamen sechs Menschen ums Leben. Der Bürgermeister der Stadt Slobozia Conachi, Emil Dragomir, sagte zum Fernsehsender Digi24: „Wenn Sie hier wären, würden Sie sofort weinen. Die Menschen sind verzweifelt, ihr gesamtes Lebenswerk ist zerstört. Manche haben nur noch die Kleidung, die sie am Leib tragen“.
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