Kaarster Stammtisch-Aussagen: ‚Der Mangel an Bildung hält auch Schwachsinn nicht auf‘

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Kaarster Stammtisch-Aussagen: ‚Der Mangel an Bildung hält auch Schwachsinn nicht auf‘

In einer aktuellen Aussage hat der Kaarster Stammtisch für Aufsehen gesorgt. Die kontroversen Äußerungen haben eine breite Debatte ausgelöst. Laut des Stammtischs sei der Mangel an Bildung für viele Probleme in der Gesellschaft verantwortlich. Weiterhin ging der Stammtisch noch einen Schritt weiter und behauptete, dass selbst Schwachsinn nicht aufgehalten werde, wenn die Menschen nicht ausreichend bildet seien. Diese provokanten Aussagen haben zu einer hitzigen Diskussion geführt, in der sich viele Menschen zu Wort melden, um ihre Meinung zu äußern.

Professor Hufer: Bildung ist der beste Schutz gegen Stammtischparolen

Am Montagabend hielt Professor Klaus-Peter Hufer einen Vortrag mit dem Titel Argumente gegen Stammtischparolen in der Volkshochschule Kaarst-Korschenbroich (VHS). Der Politologe und Bildungswissenschaftler der Universität Duisburg-Essen übernahm die Rolle des unerschütterlich wirkenden Sprücheklopfers, da niemand aus dem Publikum diesen Part übernehmen wollte.

Die zahlreich erschienenen Interessenten versuchten, Hufers Parole Wir brauchen einen starken Mann an der Spitze zu widersprechen. Doch der Professor betete einfach alle gängigen Parolen herunter – zu jedem Gegenargument fand er eine neue:

Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg, Frauen bleiben sowieso besser zu Hause und übernehmen erst ein Amt, wenn die Kinder aus dem Haus sind, Juden sind nur auf ihren Vorteil bedacht oder Bald regiert uns der Islam – das waren nur einige aktuelle Beispiele.

Hufer führt seit Jahren ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen durch und schult die Interessenten an vier Tagen. In der VHS präsentierte er die Nescafé-Variante.

„Schwachsinn vor Bildung hält nicht auf“: Hufer reflektiert über Stammtischparolen bei Vortrag in Kaarst-Korschenbroich

„Schwachsinn vor Bildung hält nicht auf“: Hufer reflektiert über Stammtischparolen bei Vortrag in Kaarst-Korschenbroich

In seinem interaktiven und bei allem Ernst der Thematik doch humorigen Vortrag bezog er die Zuhörer auf geschickte Weise mit ein: Wer hat welche Parolen gehört und welche Eigenschaften haben sie?

Es kam eine Flut an Ergebnissen zusammen: Rund 80 Parolen sind laut Hufer im Umlauf und ihre Kennzeichen sind niederschmetternd: beleidigend, pauschal, herabsetzend, diffamierend, aggressiv, extrem – um nur einige zu nennen.

Anhand von drei Alltagssituationen machte Hufer deutlich, wie mögliche Reaktionen aussehen können: Spontane Interaktionen und Mobilisation anderer, bei gefährlichen Situationen Nähe zum Opfer herstellen, um Solidarität zu demonstrieren, und die Polizei informieren.

Bei emotionaler Nähe dem Verbreiter von Parolen klarmachen, dass man denjenigen schätzt, aber nicht seine Weisheiten. Hufer betonte, dass Schwachsinn vor Bildung nicht halt macht – äußert ein intelligenter Mensch Stammtischparolen, wirken sie umso mehr.

Hufer setzt ganz klar auf Bildung und Verstand gegen die weitere Spaltung der Gesellschaft, die ohne öffentlichen Diskurs stattfindet: Parolen dominieren immer, meinte der Wissenschaftler.

Aber er gab den Zuhörern zehn Tipps für den Umgang mit Stammtischparolen an die Hand:

• Bis zur letzten Konsequenz fragen

• Nicht in endlose Diskussionen verwickeln lassen

• Humor und Ironie einsetzen

• Verbündete suchen

• Verallgemeinerungen auflösen

• Gute Argumente vorbringen

• Vertrauen in die Langzeitwirkung von Gesprächen setzen

• Alternativen mit dem Gesprächspartner zu suchen

Mit seinem Vortrag machte Hufer deutlich, dass Bildung der beste Schutz gegen Stammtischparolen ist und dass wir nur durch ein offenes und respektvolles Miteinander die Spaltung der Gesellschaft aufhalten können.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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