Corinna Heyde spricht über den Alkoholkonsum bei Studierenden

Corinna Heyde spricht über den Alkoholkonsum bei Studierenden

Die Alkoholproblematik unter Studierenden ist ein Thema von großer Bedeutung, das immer wieder für Diskussionen sorgt. In diesem Zusammenhang sprach die Expertenin Corinna Heyde über die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf die Gesundheit und das Sozialverhalten von Hochschulstudenten. Im Rahmen eines Experteninterviews erläuterte sie die Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums und bot Einblicke in mögliche Präventionsstrategien, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Studierenden zu schützen.

Alkohol in der Studentenbar: Corinna Heyde über die Bedeutung von Getränken bei ersten Kennenlernungen

Das Licht in der Studierendenbar ist gedimmt, Stimmengewirr erfüllt den Raum. Ich wiederhole meine Bestellung erneut, diesmal mit Nachdruck: „Für mich eine Cola Light, bitte.“ Kaum ist der Kellner verschwunden, dreht sich mein Kommilitone zu mir um.

Wieso ich denn kein Bier bestellen würde: Man wolle doch schließlich gemeinsam anstoßen. Auf meine Antwort, dass man durchaus mit einer Cola anstoßen könne, ernte ich skeptische Blicke. Als sei die Wahl eines nicht-alkoholischen Getränks ein Verstoß gegen ungeschriebene Regeln, eine Ablehnung der fröhlichen Geselligkeit.

Wie kommt es nur, dass die Wahl meines Getränks in Gesellschaft solch eine Bedeutung hat? Vor allem in Situationen, in denen es um ein erstes Kennenlernen geht – sei es die beliebte Unirallye zu Beginn eines Semesters, oder das gemeinsame Feiern mit anderen Studierenden auf und rund um den Campus – Bier oder Wein gehören wie selbstverständlich dazu. Alkohol ist ein beliebtes soziales Schmiermittel. Wer nicht mitmacht, fällt auf und wird schnell kritisch beäugt.

Das häufig folgende Schweigen auf meine Standardantwort „Ich trinke einfach nicht“ wird nur getoppt durch erneute Nachfragen wie: „Bist du schwanger?“ oder ein verwirrtes „Wieso denn das?“. Es sind diese Nachfragen, die das Ausgehen für mich als Nicht-Trinkerin manchmal schwieriger gestalten, als es eigentlich sein müsste.

Wie muss sich erst ein trockener Alkoholiker fühlen, wenn er sich ständig für die bestellte Cola rechtfertigen muss? Oder eine Schwangere, die ihre Neuigkeiten noch nicht mit allen teilen möchte? Mir persönlich macht es übrigens gar nichts aus, wenn andere etwas trinken. Während die einen beim Geburtstagsabend mit Bier anstoßen, klirrt mein Glas genauso schön – nur eben gefüllt mit Cola Light.

An Silvester knallen die Korken von alkoholfreiem Sekt, und auf dem Weihnachtsmarkt gibt es duftenden Kakao statt Glühwein. Ich habe in meinem Leben noch nie Alkohol getrunken und mich bewusst dafür entschieden. Wieso ich keine alkoholischen Getränke konsumiere, sollte kein Diskussionsthema sein, sondern einfach akzeptiert werden.

Alkohol gehört für viele Menschen zur Geselligkeit dazu und das ist – in gewissem Rahmen – für mich auch völlig in Ordnung. Doch es muss genauso in Ordnung sein, glückliches Nicht-Trinken zu leben, ohne sich dafür entschuldigen zu müssen. Letztlich kommt es darauf an, mit wem man Zeit verbringt, und nicht, was man dabei trinkt.