Düsseldorf: Die Friedenskirche in Unterbilk erreicht das Alter von 125 Jahren

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Düsseldorf: Die Friedenskirche in Unterbilk erreicht das Alter von 125 Jahren

Am 10. Oktober 1897 wurde die Friedenskirche in Unterbilk, einem Stadtteil von Düsseldorf, feierlich eingeweiht. Heute, 125 Jahre später, kann die Kirchengemeinde auf eine lange Geschichte zurückblicken, die von Treiben und Entwicklungen geprägt war. Die Friedenskirche, die als eine der wichtigsten Kirchen der Stadt gilt, hat sich im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden kulturellen und spirituellen Zentrum entwickelt. In den kommenden Wochen werden diverse Festveranstaltungen und Gottesdienste stattfinden, um dieses bedeutende Jubiläum zu feiern. Wir werfen einen Blick zurück auf die Geschichte der Friedenskirche und erkunden, was diese Institution für die Menschen in Düsseldorf bedeutet.

Jahre Geschichte und Kunst: Die Friedenskirche in Unterbilk erreicht ein Meilenstein

Ein Haus Gottes mit einem besonderen Charakter

War Düsseldorf um 1800 noch eine überwiegend katholische Stadt – protestantische Kirchen waren sogenannte „Hinterhofkirchen“ an versteckten Plätzen – veränderte sich das nach und nach. Die Bevölkerung wuchs stetig, und so wohnten 1880 bereits mehr als 45.000 evangelische Menschen in der Stadt, unter ihnen viele preußische Beamtenfamilien, die vorrangig in Bilk und Friedrichstadt lebten.

Nachdem im Dezember 1881 die Johanneskirche als erste evangelische Kirche, die nicht in einem Hinterhof stand, die man also sehen durfte, geweiht worden war, wünschte man sich auch in diesen Stadteilen neue Kirchen. Und so wurde 1893 neben dem Bau der Christuskirche an der Kruppstraße die Errichtung der Friedenskirche beschlossen.

„Die Kirche mit 1400 Plätzen sollte einen zentralen Kuppelbau erhalten und 300.000 Goldmark kosten“, erzählt Pfarrerin Konstanze Meschke. Die 61-jährige Düsseldorferin ist seit 2006 in der Gemeinde tätig und hat 2015 die erste Pfarrstelle übernommen – mit der Geschichte „ihrer“ Kirche hat sie sich seitdem eingehend beschäftigt.

Die Ausmalung der Kirche durch Eduard von Gebhardt

Die Ausmalung der Kirche durch Eduard von Gebhardt

Eingeweiht wurde die Friedenskirche am 31. Oktober 1899, etwa ein Jahr nachdem der in Düsseldorf sehr beliebte Künstler Eduard von Gebhardt mit der Ausmalung der Kirche begonnen hatte. Fast zehn Jahre benötigte er für seine außergewöhnlichen Wandgemälde, durch die die Kirche weit über Düsseldorfs Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.

„Bis die Kirche im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, war es durchaus üblich, dass ständig Reisebusse in der Florastraße standen, weil Touristen die ‚Bilderbibel‘ an den Kirchenwänden besichtigten“, erzählt Meschke.

Das Jubiläum wird mehrfach gefeiert

Das Jubiläum wird mehrfach gefeiert

So wird gefeiert: Neben einer Podiumsdiskussion am 8. Oktober sowie verschiedenen Konzerten und besonderen Gottesdiensten findet am 31. Oktober ab 14.30 Uhr eine bunte Geburtstagsparty in der Kirche und im Gemeindehaus statt.

Alle Termine stehen unter https://www.friedenskirche.eu/aktuelles/125-jahre-friedenskirche

Die Geschichte der Friedenskirche nach dem Krieg

Die Geschichte der Friedenskirche nach dem Krieg

Damals verfügte die Friedenskirche über vier Bronzeglocken, von denen drei im Ersten Weltkrieg zu Kanonen umgeschmolzen wurden – diese wurden später durch drei neue Glocken aus Stahl ersetzt, die den Zweiten Weltkrieg überdauerten und heute noch im Kirchenturm vorhanden sind.

Die Kirche selbst allerdings, mit ihren unwiederbringlichen Wandbildern, wurde beim Pfingstangriff auf die Stadt Düsseldorf im Jahr 1943, neben vielen anderen Kirchen, fast vollständig zerstört. Allerdings hatten rund 80 Menschen Zuflucht im Keller der Kirche gefunden – sie überlebten den Angriff unverletzt.

Die Wiederherstellung der Kirche

Nach dem Krieg, so die Pfarrerin, sei lange überlegt worden, was mit der Kirche geschehen sollte, auch über einen vollständigen Abriss sei nachgedacht worden. Schließlich wurde jedoch entschieden, sie – wenn auch deutlich schlichter und schnörkelloser – wiederaufzubauen.

1953 versammelte sich die Gemeinde erstmals in ihrem neuen Gotteshaus, und 1954 erhielt die Friedenskirche ihre drei vom Künstler Martin Domke geschaffenen Chorfenster mit Darstellungen von Johannes dem Täufer, Christus sowie dem Apostel Paulus, die auch heute noch der Blickfang für Besucher sind.

„Leider konnte die ursprünglich geplante Gestaltung der übrigen zwölf Fenster an den Seiten aus Kostengründen bis heute nicht realisiert werden – aber natürlich wünschen wir uns neue Fenster, die energietechnisch sinnvoller sind“, sagt Meschke.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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