Sanierungsplan der Bahn könnte neue Herausforderungen schaffen
Der Sanierungsplan der Deutschen Bahn steht vor der Tür und sorgt für kontroverse Diskussionen. Die Umstrukturierungsmaßnahmen, die Teil des Sanierungsplans sind, sollen die Wirtschaftlichkeit der Bahn verbessern und den Fahrgastverkehr optimieren. Doch Experten warnen vor neuen Herausforderungen, die durch den Sanierungsplan entstehen könnten. Insbesondere die Arbeitsplatzsicherheit und die Fahrpreise stehen im Fokus der Kritik. Während die Bahn-Vertreter von einem notwendigen Schritt sprechen, fürchten viele, dass der Sanierungsplan zu massiven Einschnitten im Schienenverkehr führen könnte.
Bahn-Sanierungsplan: Neue Herausforderungen für den Eisenbahnkonzern
Es ist zwar zu begrüßen, dass die Deutsche Bahn nun ein neues Sanierungskonzept vorlegt und pünktlicher werden will, aber zu viele Illusionen sollten wir uns nicht machen: Viel versprochen hat der seit 2010 im Vorstand sitzende Konzernchef Richard Lutz zwar schon oft, aber die Verspätungen nahmen immer nur noch stärker zu.
Viele angekündigte Weichenstellungen wurden nicht realisiert, und insgesamt bleibt der Staatskonzern ein gefesselter Riese: Die Gewerkschaften sind zerstritten, die Politik gibt keine klare Richtung vor. Und während Frankreich und Spanien mit tollen Netzen für Hochgeschwindigkeitszüge glänzen, verhindert bei uns der Wahlkreisegoismus von SPD-Chef Lars Klingbeil eine schnellere ICE-Route zwischen Hamburg und Hannover.
Einige Teile des Reformpakets verdienen Anerkennung: Es ist gut, wenn es dabei bleibt, dass total marode Strecken wie zwischen Frankfurt und Mannheim im Zuge einer Generalsanierung überholt werden, anstatt Stückwerk zu betreiben. Wenn der Vorstand Züge stärker dort einsetzen will, wo die Nachfrage groß ist, klingt das auch vernünftig, es ist fast schon banal.
Risiko des Sanierungsplans: Neue Verspätungen riskant ist dagegen, die geplante Wendezeit der Züge verkürzen zu wollen – das kann neue Verspätungen provozieren. Und sehr fragwürdig ist, in wenigen Jahren unbedingt schwarze Zahlen schreiben zu wollen, wie es Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) fordert: Falls damit nur gemeint ist, durch eine erhoffte deutlich höhere Passagierzahl gerade im Fernverkehr wieder mehr Geld verdienen zu wollen, wäre das selbstverständlich toll.
Kritik an den Plänen: Aber falls vorrangig das Streichen von Stellen die Wende bringen soll, droht ein Schuss nach hinten. Weniger Bürokraten bei der Bahn wären zwar gut, aber weniger Personal im realen Betrieb führt nur zu noch mehr Verspätungen. Die Eisenbahnergewerkschaft EVG warnt bereits vor neuen Problemen.
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