In einer aktuellen Pressekampagne haben sich Umweltschutz-Verbände entschieden, gegen die Deponien in Moers und Duisburg zu klagen. Die Organisationen machen sich für den Schutz der Umwelt stark und kritisieren die unzureichenden Standards bei der Abfallentsorgung in den beiden rheinischen Städten. Die Deponien gelten als Umweltverschmutzer und gefährden nach Ansicht der Verbände die gesunde Entwicklung der Region. Durch die Klage möchten die Umweltschützer erreichen, dass die zuständigen Behörden endlich Maßnahmen zur Verbesserung der Abfallentsorgung ergreifen und die Umweltbelastung reduzieren.
Umweltschutzverbände klagen gegen Deponien in Moers und Duisburg
Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat beim Oberverwaltungsgericht des Landes NRW fristgerecht Klage gegen den von der Bezirksregierung Düsseldorf erlassenen Planfeststellungsbeschluss für die Errichtung einer Deponie an der Bergehalde Lohmannsheide zwischen Moers und Duisburg eingereicht.
Die Deponie soll auf einer Fläche von etwa 6,2 Hektar errichtet werden und rund 3,5 Millionen Kubikmeter Schutt aus dem Wohnungsbau aufnehmen. Die Stadt Duisburg will jedoch nicht gegen die Deponie-Pläne vor Gericht ziehen, da sie selbst nicht in eigenen Rechten verletzt werde.
Umweltschutzverbände fordern umfassende Überprüfung von Deponieplänen
Kerstin Ciesla, stellvertretende Landesvorsitzende des BUND aus Duisburg, kritisiert die Pläne: Wir jammern nicht, wir klagen. Durch das geplante Gewicht der Deponie besteht die Gefahr der Verpressung und Verschiebung von umweltgefährlichen und wasserschädlichen Stoffen ins Grundwasser.
Philipp Schulte, Rechtsanwalt des BUND im Verfahren, ergänzt: Dieses Vorhaben, bei dem auf eine riesige Altlastenfläche gleich neben dem Rhein einfach immer mehr Abfälle geschichtet werden sollen, ist offensichtlich rechtswidrig.
Die Stadt Moers hat sich für eine Klage gegen das Vorhaben ausgesprochen, da alternative Standorte für die Deponie nicht ausreichend geprüft worden seien und die Stadtverwaltung von Mängeln im Verkehrsgutachten und einer möglichen Gefährdung des Trink- und Grundwassers spricht.
Die Umweltschutzverbände warnen vor der Gefahr für das Grundwasser durch die Deponie, insbesondere im Duisburger Stadtteil Baerl. Die Halde Lohmannsheide war zunächst eine Nass-Auskiesungsfläche und wurde dann als Deponie für wassergefährdende Abfälle aus Industrie und Haushalten genutzt. Ohne diese abzudichten, wurde darauf dann in den 1980er Jahren eine Bergehalde errichtet, die jedoch nie komplett verfüllt wurde.
Der BUND kritisiert, dass die Bezirksregierung Düsseldorf die vielen berechtigten Einwände im bisherigen Verfahren nicht ernst genommen habe, sodass man sich nun an das Oberverwaltungsgericht wenden müsse.
Naphthalin und Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wuschen sich bis heute ins Grundwasser aus und seien als breite Schadstofffahnen in den Unterlagen dokumentiert, sagt der BUND.
Die Stadtverwaltung Moers geht davon aus, dass ein Klageverfahren je nach Ausgang 30.000 bis 36.000 Euro kosten wird.
Die Gegner der Deponie Lohmannsheide hatten vor der Ausschusssitzung mit einer Mahnwache auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht.
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