Nettetal: Neue Unterstützung für Obdachlose im Benedikt-Labré-Haus

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Nettetal: Neue Unterstützung für Obdachlose im Benedikt-Labré-Haus

Im Benedikt-Labré-Haus in Nettetal gibt es ab sofort neue Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Das soziale Projekt bietet Obdachlosen und Menschen in Not eine Vielzahl von Hilfsangeboten, um ihnen wieder auf die Beine zu helfen. Das Team des Benedikt-Labré-Hauses setzt sich aus erfahrenen Sozialarbeitern und freiwilligen Helfern zusammen, die sich für die Belange der Bedürftigen einsetzen. Durch die neue Unterstützung sollen die Lebensumstände der Menschen in Nettetal verbessert werden, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Neue Unterstützung für Obdachlose im BenediktLabréHaus

Notlagen kennen keine Uhrzeiten. Und so ist es in der Notschlafstelle an der Bahnhofstraße in Kaldenkirchen Alltag, dass ein Mann oder eine Frau um 21 Uhr oder auch noch zwei oder drei Stunden später klingelt und um einen Platz zum Schlafen bittet. Die Not ist unterschiedlich groß: Die eine mag zwar ihre Wohnung verloren haben, aber öfters noch irgendwo bei Bekannten unterkommen – zu welchen Bedingungen auch immer –, ein anderer hat jegliches Obdach verloren und lebt dauerhaft auf der Straße.

Fünf Betten für Männer, drei für Frauen – das ist die Grundausstattung. Doch vor allem in der kalten Jahreszeit reicht die oft nicht aus. „Dann haben wir noch einen Flur und Isomatten“, sagt Sabine Nießen, Diplom-Sozialarbeiterin und Leiterin des Benedikt-Labré-Hauses an der Bahnhofstraße.

Und sie hat Pläne. Über ein Vorhaben ist sie bereits mit der Stadt Nettetal im Gespräch. Die Notschlafstelle wird im Auftrag der Stadt betrieben. Denn Kommunen sind verpflichtet, Menschen, die kurzfristig ihre Wohnung verlieren, eine Unterkunft zu verschaffen. Ein paar mehr solcher Plätze für das Notschlafstellen-Angebot wären hilfreich. Aber angesichts des Mangels an preisgünstigem Wohnraum in Nettetal nur schwer zu finden.

Kurzfristig wohl eher machbar: Nießen und ihr Team würden gerne auch einen Raum schaffen, in denen sich Wohnungs- und Obdachlose tagsüber aufhalten können. Das Café-Labré, bei dem Besucher bei einem Frühstück Beratungsangebote nutzen können, ist in diesem Jahr noch am 24. Oktober, 14. November und 19. Dezember jeweils von 11 bis 13 Uhr geöffnet.

Finanzierung und Unterstützung

Finanzierung und Unterstützung

Für die Finanzierung der Notschlafstelle ist die Stadt Nettetal zuständig. Den Betrieb des Labré-Hauses rechnet der Verein mit dem Landschaftsverband Rheinland ab. Der ist als überörtlicher Sozialhilfeträger dafür zuständig, die Ansprüche der Klienten auf Hilfen zu befriedigen.

Ein Aufenthaltsraum für tagsüber wäre hilfreich. Nicht nur als Dach über dem Kopf, sondern auch womöglich als zusätzliche Chance, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Mit der Stadt sei darüber schon gesprochen worden. Die Frage sei, ob ein solcher Raum im Haus eingerichtet werden kann oder ob vielleicht ein Wohncontainer her muss, sagen Nießen und Frank Brünker, Vorstand des Rheinischen Vereins für Katholische Arbeiterkolonien, der Betreiber des Labré-Hauses und Nießens Arbeitgeber ist.

Weitere Angebote und Ziele

Weitere Angebote und Ziele

Ein solcher Tagestreff würde ein Angebot ergänzen, das in mehreren Stufen in ein normales Leben zurückführen soll. Über die Notschlafplätze für akute Fälle hinaus bietet der Rheinische Verein im Labré-Haus 33 Wohnplätze, in denen die Klienten längere Zeit untergebracht werden können, um sich Schritt für Schritt an einen geregelten Alltag zu gewöhnen.

In Dülken hat der Verein ein Haus mit Wohnungen, die er an Klienten vermieten kann und in dem er immer noch eine ambulante Betreuung anbieten kann. Informieren über Hilfen, die aus der Notlage herausführen können, solche Hilfen koordinieren und Klienten begleiten – auch das gehört zum Alltag der Sozialarbeiter in Kaldenkirchen.

Sie haben ein Netzwerk mit Institutionen wie Sozialamt, Drogen- und Schuldnerberatung geknüpft, um möglichst viele Facetten einer Notlage bearbeiten zu können. Die Sucht nach Alkohol und härteren Drogen spielt bei manchen Klienten eine Rolle. Doch das sei nicht das Problem, das am häufigsten dazu führe, dass Menschen aus der Mehrheitsgesellschaft herausfallen und schließlich obdachlos werden, sagt Nießen. „Überschuldung“, sei in dieser Hinsicht das größte Problem.

Um dem Problem, dass ein Mensch in eine solche Abwärtsspirale gerät, auch vorbeugen zu können, macht das Labré-Haus seit Kurzem ein offenes Beratungsangebot für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Diese können an bestimmten Terminen zu einem Frühstück kommen und sich dabei zu ihren Problemen beraten lassen.

Zum Konzept des Rheinischen Vereins gehört ein dritter Baustein: wieder in eine Arbeit verhelfen. In Kaldenkirchen soll daher 2025 eine Fahrradwerkstatt eröffnen, in der Klienten Räder reparieren. Für die Kundschaft soll es eine günstig zu habende Dienstleistung sein, für die Mitarbeiter der Werkstatt ein erster Schritt, sich wieder an einen Tag mit einem geregelten Arbeitsablauf zu gewöhnen.

Das Benedikt-Labré-Haus bietet somit eine umfassende Unterstützung für Menschen in Not, um ihnen wieder ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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