Star Wars-Aussteiger: Wie viel Politik steckt dahinter?

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Star Wars-Aussteiger: Wie viel Politik steckt dahinter?

Die Science-Fiction-Saga Star Wars ist bekannt für ihre epischen Raumkämpfe, faszinierenden Charaktere und mythischen Welten. Doch hinter den Kulissen dieser galaktischen Abenteuer steckt mehr als nur Fiktion. Die Frage nach dem politischen Hintergrund der Serie beschäftigt Fans und Kritiker gleichermaßen. In jüngster Zeit haben sich einige Stars der Serie, wie zum Beispiel John Boyega, offen gegen die politische Instrumentalisierung der Serie ausgesprochen. Doch wie viel Politik steckt wirklich dahinter? Wir werfen einen Blick auf die Hintergründe und versuchen, die Verbindung zwischen der Science-Fiction-Welt und der Realpolitik zu entschlüsseln.

Star Wars-Aussteiger: Wie viel Politik steckt dahinter?

Ubisoft-Chef Yves Guillemot hat einmal erklärt, dass die Spiele, die sein Unternehmen macht, unpolitisch seien. Was angesichts des damaligen Settings von Far Cry 5 im mittleren Westen der USA schon eine mutige Aussage war. Disney+ steht zwar in Florida auf Kriegsfuß mit dem dortigen Gouverneur. Davon abgesehen ist der Medienriese aber durchaus darauf bedacht, seinem Publikum politisch möglichst unverfängliche Inhalte zu präsentieren. Und dann ist da Star Wars.

Das politische Erbe von Star Wars

Das politische Erbe von Star Wars

Im Ursprung politisch wie sonst was: Es sollte längst kein Geheimnis mehr sein, dass die Grund-Idee der ersten ausgestrahlten Episode IV von 1977 zutiefst politisch war. Der Film beginnt schließlich mit der Flucht der Rebellen vor dem Imperium. Also jene Überbleibsel des zuvor demokratisch gewählten galaktischen Senats fliehen vor dem autokratischen und vollkommen militaristischen Regime des Imperiums – das sich zuvor an die Macht geputscht hatte und die Mitglieder des Senats töten ließ.

Seit den 1970er-Jahren ist medientechnisch viel passiert und sowohl die Episoden I bis III als auch die neueren Disney-Ableger wurden hart abgeschliffen, um möglichst viele Zuschauer anzusprechen und möglichst wenigen vor den Kopf zu stoßen.

Die politische Seite von Star Wars Outlaws

Die politische Seite von Star Wars Outlaws

Moderner Triple-A-Titel wie Star Wars Outlaws haben ein dreistelliges Millionen-Budget. Ein nicht unerheblicher Teil davon dürfte für die Lizenzgebühren an Disney fällig werden. Micky Maus entscheidet damit auch, wie massentauglich das Spiel werden muss und wie vorsichtig es mit der Filmvorlage umzugehen hat. Je höher das finanzielle Risiko, desto geringer die Bereitschaft zu kontroversen Inhalten.

In einer politisch derart gespaltenen Gesellschaft wie den USA werden beide Konzerne aus offensichtlichen Gründen den Weg des geringeren Widerstands suchen. Und nicht nur in den USA stehen sich Rechts und Links, Konservative und Progressive zunehmend unversöhnlicher gegenüber.

Die Forderung nach unpolitischen Spielen

Die Forderung nach unpolitischen Spielen

Obwohl künstlerische Freiheit auch bei Games uneingeschränkt gilt, gibt es besonders in den üblichen Ecken sozialer Netzwerke immer wieder Menschen, die fordern: Raus mit der Politik aus den Games! Um es kurz zu machen: Das geht nicht. Kunst orientiert sich immer auch an der realen Welt – inklusive ihrer politischen Entwicklungen.

Star Wars Episode IV zeigt das mehr als deutlich. Wer dann noch erwartet, dass ausgerechnet ein Spiel, das zwischen Episode V und VI spielt, die Politik raushalten könnte, ist mindestens naiv, im schlimmsten Falle ignorant, hat keine Ahnung von Spieleentwicklung und will es anscheinend auch nicht so genau wissen.

Wie viel Politik ist nun drin?

Wie viel Politik ist nun drin?

Star Wars Outlaws ist beeindruckend glatt geschliffen. Das Imperium, das sind die Bösen, die alle schikanieren. Aber nicht so sehr, dass es den Spieler stören würde. Durch genau eine Personenkontrolle muss sich Kay relativ zu Beginn des Spiels durchmogeln. Danach hat sie ihre Ruhe, außer sie dringt unbefugt in imperiale Einrichtungen ein und lässt sich erwischen. Oder die Story schreibt ihr absichtlich eine Verfolgungsjagd an die Backe.

Verpasste Chancen

Die Syndikate führen einen Krieg gegeneinander, in dem Kay immer wieder völlig ungeniert für beide Seiten arbeitet. Doch so richtig gravierende Auswirkungen davon erleben die Spielwelt und ihre Bewohner nicht. Man würde erwarten, dass mehr Menschen (und Aliens) darunter zu leiden hätten, wenn zwei verfeindete und bis an die Zähne bewaffnete Untergrundorganisationen um Territorium kämpfen.

Wo sind die Flüchtenden oder jene, die Angehörige in diesem Krieg verloren haben - sei es als Kollateralschäden oder weil sie sich einem der Syndikate angeschlossen haben?

Fazit

Star Wars Outlaws erzählt gut geschriebene, unterhaltsame und kinoreif in Szene gesetzte Geschichten. Das ist toll. Und das macht das Spiel zu einem großen Vergnügen für alle, die auf Popcorn-Kino stehen. Der Ansatz, mal nicht den Helden und Weltenretter zu spielen, ist gerade für eine so große Produktion ein großer erzählerischer Fortschritt.

Doch weil das Spiel so wenig anecken darf, bleibt viel Potenzial ungenutzt. Einerseits wird Kay immer wieder zum Spielball mächtiger Interessen und empört sich darüber zurecht. Andererseits stellt sie sich ganz freiwillig in den Dienst der Syndikate, ohne die Dissonanz darin zu thematisieren oder gar dagegen aufzubegehren.

Die guten Geschichten des Spiels könnten großartige sein, würden sie mehr Angriffsfläche bieten, an denen sich Spieler reiben könnten.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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