Düsseldorf: Hohe Zustimmung für möglichen Tunnel durch Heerdt
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf gibt es großes Interesse an einem möglichen Tunnel durch Heerdt. Nach aktuellen Umfrageergebnissen sprechen sich mehr als 70 Prozent der Befragten für das Projekt aus. Die Stadtverwaltung hat nun die Aufgabe, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Der Tunnel durch Heerdt soll den Verkehrsfluss in der Stadt verbessern und die Lebensqualität der Anwohner erhöhen. Die Stadtplaner gehen davon aus, dass die Umsetzung des Projekts zu einer Entlastung des Stadtverkehrs und einer Verringerung der Luftverschmutzung führen wird.
Heerdt: TunnelVorschlag überrascht - Oberbürgermeister Keller präsentiert Pläne für Hochstraße
In seiner jüngsten Haushaltsrede überraschte Oberbürgermeister Stephan Keller mit dem Vorschlag, die marode „Hochstraße Benediktusstraße“ in Heerdt nicht durch einen Neubau, sondern durch einen Tunnel zu ersetzen.
Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Tunnel oder ein Deckel so konstruiert werden könnte, dass darauf eine Bebauung möglich sei. Heute verläuft über die Hochstraße die B7 in Verlängerung der A52, sie überquert die Benediktus-, Krefelder-, Windmühlen- und Schiessstraße.
Einwohner reagieren unterschiedlich
Die Bewohner der umliegenden Straßen nehmen den Vorschlag des Oberbürgermeisters unterschiedlich auf. Egon Brüheim, der in der Benediktusstraße wohnt, ist beispielsweise sehr erfreut darüber, „denn dann wird es hier leiser“.
Er wünscht sich allerdings eine „vernünftige Verkehrsführung, denn durch unsere Straße wird dauernd mit quietschenden Reifen gerast“. Sein Nachbar Norbert Zabkar würde sich auch über die Tunnellösung freuen.
„Wir hoffen schon seit Jahren vergeblich auf eine Schallschutzwand. Der Lärm, aber auch der Dreck sind nicht sehr angenehm. Aufgrund der Autoabgase müssen wir zum Beispiel alle zwei Tage unsere Balkonmöbel säubern.“
Einladung zur Infoveranstaltung
Die Stadtverwaltung lädt zu einer Infoveranstaltung ein – und zwar für Donnerstag, 26. September, ab 18 Uhr in die Räume des Rheinblicks 741, Pariser Straße 41. Einlass ist ab 17.45 Uhr. Veranstaltungsende ist voraussichtlich gegen 20.30 Uhr.
Der Verkehr
Mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von mehr als 80.000 Kraft- und 3000 Schwerlastfahrzeugen handelt es sich um eine der meist frequentierten Strecken im städtischen Verkehrsnetz.
Kritik an den Plänen
Günter Krupp, der in der Krefelder Straße wohnt, sieht die Pläne kritisch. Das Haus, in dem er wohnt, steht unmittelbar neben der Hochstraße. Dort rauscht nicht nur der Verkehr über die B7, sondern auch vor seiner Haustür donnern die Fahrzeuge vorbei.
„Dann werden die vielen Parkplätze unter der Brücke verschwinden und wir haben jetzt schon Parkprobleme. Ich befürchte auch, dass dann unsere Miete steigen wird, da das gesamte Umfeld aufgewertet wird. Außerdem dauern die Bauarbeiten bei einem Tunnel länger als bei einer Brücke. Wir werden dann viel länger eine Baustelle vor der Tür haben.“
Politische Reaktionen
Astrid Wiesendorf (Grüne), 1. stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, unterstützt die Idee und fordert die zügige Umsetzung, wobei ökologisches Bauen Berücksichtigung finden sollte und finanziell darstellbar sein muss.
Bezirksbürgermeister Rolf Tups (CDU) zeigt sich begeistert: „Wir schaffen durch einen Tunnel neue Flächen, die neu gestaltet werden können. Zudem bedeutet das eine extreme Verkehrsberuhigung für die Anwohnenden und eine starke Aufwertung einer bislang stark belasteten Strecke.“
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