Die Stadt Erkelenz setzt Hocktoiletten in Flüchtlingsunterkünften ein

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Die Stadt Erkelenz setzt Hocktoiletten in Flüchtlingsunterkünften ein

Die Stadt Erkelenz hat einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Infrastruktur in den Flüchtlingsunterkünften getan. Ab sofort werden in den Einrichtungen für Asylbewerber und Migrantinnen und Migranten Hocktoiletten installiert. Dieser Beschluss wurde aufgrund von Hygieneproblemen und Kulturunterschieden getroffen, die bisher zu Schwierigkeiten in den Unterkünften geführt haben. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf die Bedürfnisse der Bewohner und setzt ein wichtiges Zeichen für die Integration und die Menschenwürde aller Personen, die in Erkelenz Schutz suchen.

Hocktoiletten statt herkömmlicher Toiletten in Flüchtlingsunterkünften in Neuhaus

Hocktoiletten statt herkömmlicher Toiletten in Flüchtlingsunterkünften in Neuhaus

Die Verwaltung der Stadt Erkelenz hat sich zu einer baulichen Veränderung in den Flüchtlingsunterkünften im Stadtteil Neuhaus entschieden. Aufgrund der desolaten hygienischen Situation auf den Toiletten seit vielen Monaten werden Hocktoiletten eingebaut, um das Problem zu entschärfen.

Demnach seien die Sanitäranlagen von einigen der dort untergebrachten Menschen regelmäßig in einem derart verschmutzten Zustand zurückgelassen worden, dass es in dieser Form nicht mehr weitergehen könne. Wir können wirklich niemandem mehr zumuten, dort reinigen zu müssen, das geht nicht mehr“, erklärte Martin Fauck, Leiter des Hochbauamtes, im Erkelenzer Bauausschuss.

Unter Hocktoiletten versteht man Toilettenanlagen, die in den Boden eingelassen sind und auf denen Menschen ihr Geschäft nicht im Sitzen, sondern im Hocken verrichten. Diese Art von Toiletten ist vor allem im arabischen Raum und auch in Teilen von Südosteuropa verbreitet.

In der Flüchtlingsunterkunft in Neuhaus leben knapp 150 Flüchtlinge aus zahlreichen Ländern, die meisten kommen aus Syrien oder dem Iran. Viele der Menschen dort sind ohne echte Bleibeperspektive teils seit vielen Jahren in Deutschland. Psychische Erkrankungen sind aufgrund der traumatischen Vergangenheit, Fluchtgeschichte und nicht zuletzt Unterbringungssituation nicht selten.

Die Stadtverwaltung ist bemüht, möglichst sensibel mit diesem Thema umzugehen, befindet sich mit Sozialarbeitern im täglichen Austausch mit Geflüchteten. Auch mehrere lokale Initiativen arbeiten eng mit den Geflüchteten zusammen.

Doch die populistische Erkelenzer Bürgerpartei wählt einen anderen Ansatz in einem höchst fragwürdigen Antrag. Demnach sollen Flüchtlinge ihre Unterkünfte inklusive Sanitäranlagen künftig selber säubern müssen und auch noch zu gemeinnütziger Arbeit (etwa im Bauhof) herangezogen werden.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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