Kaarst: Die Matthias-Claudius-Schule feiert 60. Geburtstag leise
In der Stadt Kaarst bereitet sich die Matthias-Claudius-Schule auf ein besonderes Ereignis vor: Die renommierte Bildungseinrichtung feiert in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Doch anders als erwartet, wird das Jubiläum nicht mit großen Feierlichkeiten und lauten Trompeten begangen. Stattdessen hat die Schule beschlossen, den runden Geburtstag leise zu feiern. Dieser zurückhaltende Ansatz unterscheidet sich von den sonst üblichen aufwendigen Feierlichkeiten, die man sonst bei solchen Anlässen erlebt. Die Frage bleibt, warum die Schule diesen Weg gewählt hat und was hinter diesem ungewöhnlichen Entschluss steckt.
Die 226 Kinder der Matthias-Claudius-Grundschule haben sich am Dienstagvormittag in der gegenüberliegenden Auferstehungskirche zusammengefunden, um im kleinen Kreis einen ganz besonderen Tag zu feiern.
„Wisst ihr, warum ihr heute hier seid?“, fragte Schulleiterin Petra Lehwalder die neun jahrgangsübergreifenden Klassen. „Weil wir Geburtstag haben“, antwortete ein Schüler.
Die Antwort war korrekt: Auf den Tag genau vor 60 Jahren wurde die Matthias-Claudius-Schule (MCS) an der Grünstraße eröffnet.
Ein besonderer Tag für die Schüler und Lehrer
„Ich bin stolz auf diese Schule und glücklich hier arbeiten zu dürfen. Gerade die Jahrgangsmischung macht für mich deutlich, dass Unterschiede nicht trennen dürfen, sondern Teilstücke einer Gemeinschaft aufzeigen. Dieses ist auch die Grundlage für eine Schule des gemeinsamen Lernens“, erklärt Petra Lehwalder, die seit 2016 Schulleiterin an der MCS ist.
Die Schülerzahlen in Kaarst im Überblick:
Grundschulen, Gymnasien und Gesamtschule
Seit dem Jahr 2006 werden die Schüler in jahrgangsgemischten Klassen unterrichtet. Dieses System hatte sich zuvor bereits über sieben Jahre in nur zwei Klassen erfolgreich gezeigt, bevor durch die Schulkonferenz die Umstellung aller Klassen beschlossen wurde.
Und das Modell hat sich ausgezahlt: Es fördert sowohl das individuelle und eigenverantwortliche Lernen als auch den sozialen Umgang miteinander, da jede Klasse aus Schülern unterschiedlicher Jahrgänge besteht.
Das Schulleben sei lebendig, beinhalte viele traditionelle Elemente, die von Schülern, Lehrern und Eltern gemeinsam gestaltet werden.
Es läuft das 20. Schuljahr mit dieser besonderen Organisationsform, in diesem Jahr wurden 56 neue Schüler in neun Klassen aufgenommen, die von insgesamt 17 Lehrkräften begleitet werden.
Anders als das Georg-Büchner-Gymnasium, das zuletzt 50-jähriges Bestehen mit einem Festakt feierte, fiel die Geburtstagsfeier der MCS deutlich kleiner aus – es waren keine Gäste geladen, lediglich ein paar Eltern kamen in die Kirche.
„Es ist auch mal gut, ein ruhiges Schuljahr zu haben“, sagt Lehwalder: „Heute müssen alle Kinder Freiräume haben. Zum Spielen, zum Träumen, zum Fehler machen dürfen, zum Streiten und Vertragen. Auch dafür steht Schule heute“, sagt die Schulleiterin.
Im Jubiläumsjahr sollen genau diese Freiräume in den Fokus gestellt werden.
Ein besonderes Musiktheater zum Jubiläum
Die Schüler sahen am Dienstag das Musiktheater „Der Meisterdieb und das Geisterquartett“. Der Meisterdieb Paolo Passepartout, gespielt von Marcell Kaiser, der eine dreijährige Ausbildung zum Clown im Zirkus Krone absolvierte, schleicht nachts ins wundersame Museum für Musik mit dem Auftrag, die wertvollste Musik der Welt zu stehlen.
Doch mit den vier Musikgeistern hat er nicht gerechnet. Das „Pindakaas Saxofon Quartett“ unter der Leitung von Matthias Schröder zeigte in dem 50-minütigen Stück seine musikalische Klasse.
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