Ich kann nicht die Änderung eines Titels von einer Notizia, die die Spuren von ermordeten jüdischen Kindern in Nettetal beschreibt, an die Forderung n

Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus ist ein wichtiger Teil unserer Geschichte und unseres kulturellen Erbes. Deshalb ist es für mich unvorstellbar, den Titel einer Notiz zu ändern, die die Spuren von ermordeten jüdischen Kindern in Nettetal beschreibt. Die ursprüngliche Bezeichnung ist eine ernste und bedeutungsvolle Erinnerung an die Tragödie der Nationalsozialistischen Ermordung von 1.500 jüdischen Kindern in Nettetal während des Zweiten Weltkriegs. Es ist unsere Pflicht, diese Geschichte zu erzählen und die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten, um sicherzustellen, dass solche Grausamkeiten nie wiederkehren.

Erinnerung an die Tragödie: Spuren von ermordeten jüdischen Kindern in Nettetal

Erinnerung an die Tragödie: Spuren von ermordeten jüdischen Kindern in Nettetal

Ein wenig ernst sehen die Kinder aus, die in die Kamera schauen. Das Foto, das Juliette Breuer gerade der 30-köpfigen Gruppe zeigt, die vor dem Lobbericher Amtsgericht um die Geschichtslehrerin der Nettetaler Gesamtschule stehen, wird neugierig betrachtet.

„Das Bild zeigt den Klassenverband, zu dem auch die sechs jüdischen Kinder gehören, die einst hier mit in die alte evangelische Grundschule gegangen sind“, sagt Breuer. Mit einem Stift hat Breuer die Namen dieser Kinder auf dem folierten Foto eingetragen. Es handelt sich um die Geschwister Ilse und Helga Zanders, die Zwillinge Edith und Egon Sanders sowie deren zwei Jahre älteren Bruder Walter als auch Bruno Zanders.

Fünf der Kinder wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet. Nur Walter Sanders überlebte das Konzentrationslager. Er starb im Jahre 2001. Seine Erinnerungen hatte er zuvor in einem Buch festgehalten.

Genau diese sechs jüdischen Kinder sind es indes, die Breuer bei ihrer Führung durch Lobberich in den Mittelpunkt stellt. Im Rahmen der Projektwoche „Nettetal ist bunt und engagiert“ hatte sie zu einem Rundgang auf den Spuren der jüdischen Kinder in Lobberich eingeladen.

Am Startpunkt Amtsgericht hat der Verkehrs- und Verschönerungsverein Lobberich ein Foto der alten evangelischen Schule aufbringen lassen. Die Schule befand sich einst schräg gegenüber, wo heute ein Mehrfamilienhaus steht.

Vom Amtsgericht geht es zu den ersten Stolpersteinen an der Niedieckstraße, die der Familie Zanders gewidmet sind. Breuer erinnert an die Schrecknisse, die mit der Pogromnacht ihren Verlauf nahmen. „Damals sind die Väter der Kinder in eine sogenannte Schutzhaft genommen worden“, erläutert sie.

Sie lässt die Bilder der Massendeportierungen und Gräueltaten lebendig werden. Erschreckend das amtliche Dokument, das zeigt, wie die Besitztümer der jüdischen Menschen bei den Leibesvisitation vor den Transporten in die Lager weggenommen wurden. Jedes einzelne Stück, angefangen von der Uhr bis hin zum Sparbuch, wurde aufgelistet.

Die Zuhörer erfahren einiges aus dem Leben der Familien Sanders und Zanders. Breuer berichtet von Erzählungen der Zeitzeugin Anneliese Zanders, die allerdings mit keiner der beiden Familien verwandt gewesen war.

Anneliese Zanders spielte seinerzeit bei Besuchen der Oma in Lobberich immer mit Bruno. Ein Junge, mit dem die anderen Kindern nicht mehr spielen sollten, weil er ein Jude war. „Frau Zanders erlebte auch die Abholung von Bruno. Sie berichtete davon, wie er weinend auf dem offenen Lastwagen gestanden hätte“, erzählt Breuer.

Bruno war gerade einmal zehn Jahr alt, als er deportiert und umgebracht wurde. Das Walter Sanders überlebte, verdankte er nur der Tatsache, dass er älter als die anderen Kinder war und sich als Schweißer ausgab. Dadurch wurde er zum Arbeitsdienst herangezogen und nicht wie die anderen Kinder aus Lobberich direkt in den Tod geschickt.

Von der Niedieckstraße geht es zur Süchtelner Straße, wo vor der Hausnummer 43 drei Stolpersteine liegen, die an andere Familie Zanders erinnern. Vor der Nummer 20, sind es sechs Stolpersteine für die Familie Sanders. Es war auch das Haus, in dem die Lobbericher jüdischen Familien, fünf an der Zahl, damals gemeinsam wohnen mussten, weil ihnen alles andere weggenommen worden war.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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