Düsseldorf: Ehemaliges 'Hotel Friends' wird von Flüchtlingen wieder belebt

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Düsseldorf: Ehemaliges 'Hotel Friends' wird von Flüchtlingen wieder belebt

In der Landeshauptstadt Düsseldorf gibt es einen neuen Anlaufpunkt für Menschen auf der Suche nach einer Zuflucht. Das ehemalige Hotel Friends, das jahrelang leer stand, wird nun von Flüchtlingen wiederbelebt. Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf und verschiedenen Nichtregierungsorganisationen umgesetzt wird, bietet nicht nur eine Unterkunft für Menschen, die aus verschiedenen Teilen der Welt geflohen sind, sondern auch eine soziale Plattform, auf der sie sich austauschen und vernetzen können. Durch die Initiative soll ein wichtiger Beitrag zur Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft geleistet werden.

Neues Zuhause für Flüchtlinge: 'House of Friends' öffnet in Düsseldorf

Maria, eine 45-jährige Frau aus Afghanistan, hat ihr eigenes Zimmer mit Bad und vielleicht bald einen neuen Job gefunden. Sie war die erste Bewohnerin des House of Friends, einem neuen und einzigartigen Integrationsprojekt in Düsseldorf.

Vor wenigen Wochen zog Maria in eines der Zimmer des ehemaligen Hotel Friends am Worringer Platz ein. Dort lebt sie nun mit 14 weiteren Geflüchteten wie in einer WG zusammen. Sie werden dort aber nicht nur wohnen, sondern vor allem lernen: Deutschkurse, Berufsberatungen und Jobtrainings – passenderweise in Gastronomie und Hotellerie – gehören zum Konzept.

Integration durch Integration:

Integration durch Integration: 'House of Friends' bietet Flüchtlingen neuen Start in Düsseldorf

„Wir gehen damit einen völlig neuen Weg“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). „Das Konzept der Unterkunft wird neu gedacht.“ Die Bewohner würden nicht nur untergebracht, sondern gefördert. Das übergeordnete Ziel: Die Geflüchteten sollen Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen finden. Der Fachkräftemangel sei vor allem in der Gastronomie groß, so Keller. Die Flüchtlinge hätten dort gute Chancen für einen Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Das Projekt wurde von der Stadt für bis zu 40 Teilnehmer ausgeschrieben. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt und besonders schutzbedürftig sein. Die Laufzeit beträgt ein Jahr, es besteht eine Option auf Verlängerung.

Projektleitung

Die Organisation Hispi begleitet das Projekt. Hispi (Hilfe bei der sprachlichen Integration) gründete sich im Sommer 2015. 400 Ehrenamtliche helfen Flüchtlingen beim Lernen der deutschen Sprache. Täglich gibt es elf kostenfreie Kurse.

Zu den Teilnahmevoraussetzungen zählte unter anderem eine Vereinbarung, die persönliche Ziele für die einjährige Teilnahme an dem Projekt festlegt. Zudem sollen sich die Bewohner in das Leben der Gemeinschaft einbringen. Dazu gehören die Reinigung der Räume, Küchendienste oder hausmeisterliche Tätigkeiten.

Wiederaufbau in der Worringer Straße: Flüchtlinge finden neue Heimat in Düsseldorf

Wiederaufbau in der Worringer Straße: Flüchtlinge finden neue Heimat in Düsseldorf

Die Düsseldorfer Sozialeinrichtung Hispi (Hilfe bei der sprachlichen Integration) hat die Leitung des Projekts übernommen. In Kooperation mit Akteuren aus Gastronomie und Hotellerie sollen in den Räumlichkeiten Seminare und kulturelle Veranstaltungen stattfinden. „Wir schaffen für geflüchtete Menschen mit Duldung nicht nur berufliche Perspektiven, sondern auch das Gefühl, aktiv Teil unserer Gesellschaft zu sein“, sagt Projektleiterin Karin Jungjohann.

Zugeschnitten ist das Projekt auf Personen mit Fluchterfahrung, die besonders benachteiligt sind – etwa alleinreisende Frauen, Auszubildende, Wohnungslose oder queere Personen. Zu der Gruppe gehört auch Mamadou, ein junger Mann aus Gambia, der alleine nach Deutschland kam, als er gerade 15 Jahre alt war.

Mamadou hat sich für das Projekt House of Friends beworben, weil er sich vorstellen kann, eine Ausbildung in der Gastronomie oder Hotellerie zu machen. Er freut sich aber vor allem darauf, in der Gemeinschaft zu leben und im House of Friends neue Freunde zu finden.

Bei der Eröffnungsfeier konnten die neuen Bewohner erstmals ihr Können austesten: Sie bewirteten die Gäste, teilten Häppchen aus, zapften Bier und verteilten Getränke. „Ihr macht das richtig gut“, so Oberbürgermeister Stephan Keller. Er ist davon überzeugt, dass das Projekt als Modell für andere Städte dienen könnte. „Viele in der Republik werden uns das nachmachen.“

Udo Mayer

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