So grausam unsere Welt ist, sie ist zugleich schön Traducción: Nuestro mundo es tan cruel, al mismo tiempo es bello

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So grausam unsere Welt ist, sie ist zugleich schön

Wir leben in einer Welt, die voller Widersprüche steckt. Einerseits ist sie von Gewalt, Hass und Ungerechtigkeit geprägt, was uns oft an die Grausamkeit des menschlichen Wesens erinnert. Andererseits bietet sie uns atemberaubende Schönheit, erstaunliche Erfindungen und bewegende Momente, die uns zu Tränen rühren. Diese Zweiheit unseres Daseins macht es schwierig, eine eindeutige Bewertung unserer Welt vorzunehmen. Doch genau diese Komplexität macht unser Leben so fascinierend und wertvoll.

Schmerz und Schönheit: Eine Suche nach Trost in einer grausamen Welt

Kann Schönheit trösten? Die Journalistin und Schriftstellerin Gabriele von Arnim provoziert bei mir mit ihrem Buch „Der Trost der Schönheit: Eine Suche“ diese Frage. Ich reise gerade mit meinem Mann für vier Wochen durch die Bretagne. Immer neu überrascht, bewegt und begeistert mich dabei Schönheit: der Landschaft, des Meeres, von Licht und Farben und – auch wenn’s banal klingt – die Schönheit von Meeresfrüchten und Weinen.

Aber kann ich in all dieser Schönheit Trost finden inmitten der Beschwernisse unserer Welt und meines Lebens? Trost, der meine Seele stärkt und sich nicht als oberflächliche Vertröstung erweist? Gabriele von Arnim schreibt: „Ich brauche Schönheit. Den Trost der Schönheit. Denn, wenn ich Schönheit sehe, höre, lese, spüre, dann glaube ich an Möglichkeiten, an Wege, Räume, Purzelbäume…“

Die Kapelle von Trémalo

Die Kapelle von Trémalo

Vor einigen Tagen waren wir in der Kapelle von Trémalo, einer kleinen Steinkirche aus dem 16. Jahrhundert etwas außerhalb von Pont-Aven. Unseren Reiseführern hatten wir entnommen: Das Licht und die Schönheit dieses bretonischen Dorfes hatten am Ende des 19. Jahrhunderts viele Künstler angezogen. Auch den Maler Paul Gauguin. Ihn inspirierte das Kruzifix an einer Seitenwand der Kapelle zu seinem Gemälde „Der gelbe Christus“.

Jetzt sitze ich hier im Halbdunklen auf einer Holzbank vor dem Altar. An den Querbalken der niedrigen Holzdecke über mir fletschen Drachenköpfe ihre Zähne. Leise Musik klingt durch den Raum – und ich finde das gar nicht kitschig. Lichtstrahlen fallen durch ein buntes Glasfenster, blaue Hortensiensträuße spiegeln das Blau des Mantels der Marienstatue und des Gemäldes auf der Front des Marmoraltars. Ich fühle mich eingehüllt in Schönheit.

Und ich spüre hier in der Bretagne den logisch nicht ableitbaren Trost: Die Drachen dieser Welt können mich letztendlich nicht fressen. Ich glaube an die immer neuen Möglichkeiten, Wege und Räume Gottes in dieser zugleich so schönen und so schrecklichen Welt.

Die Suche nach dem Trost der Schönheit ist eine Frage, die uns alle betrifft. Kann Schönheit wirklich trösten? Und wenn ja, wie kann sie uns helfen, inmitten von Schwierigkeiten und Grausamkeit Trost zu finden?

Die Autorin war Lehrerin für evangelischen Religionsunterricht und Mathematik. Sie wechselt sich hier mit der katholischen Theologin Dorothea Sattler, Rabbi Alexander Grodensky und dem Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide ab.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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