Krankenhausgewalt: Notaufnahmen sind die Brennpunkte der Aggression

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Krankenhausgewalt: Notaufnahmen sind die Brennpunkte der Aggression

Die Krankenhausgewalt ist ein Thema, das immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Laut aktuellen Studien sind die Notaufnahmen von Krankenhäusern diejenigen Bereiche, in denen die meisten Gewalttaten gegen das Pflegepersonal und Ärzte verübt werden. Es ist besorgniserregend, dass sich Mitarbeiter in diesen Einrichtungen, die sich um die Gesundheit und das Wohl der Patienten kümmern sollten, selbst Opfer von Agressionshandlungen werden. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und müssen untersucht werden, um effektive Maßnahmen zur Prävention und Intervention zu entwickeln. In diesem Artikel werden wir die Hintergründe und Folgen der Krankenhausgewalt näher beleuchten.

Krankenhausgewalt: Notaufnahmen sind die Brennpunkte der Aggression

Auch zwei Wochen nach den gewalttätigen Übergriffen von Clan-Angehörigen auf Klinikpersonal des Essener Elisabeth-Krankenhauses ebbt das Entsetzen darüber nicht ab.

„Wir haben in unserer Gesellschaft eine zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Mitarbeitern im öffentlichen Dienst. Wir beklagen zunehmend Angriffe auf Polizisten, Feuerwehrleute, Mitarbeiter in Ämtern und selbst auf Menschen in Krankenhäusern, die anderen helfen wollen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf.

Solche Angriffe führten teils zu grundsätzlichen Unsicherheitsgefühlen innerhalb der Belegschaften. Die nordrhein-westfälischen Sicherheits- und Gesundheitsbehörden wollen solches Fehlverhalten nicht länger hinnehmen.

„Wenn Menschen, die für die Gesellschaft eintreten, sich nicht mehr sicher fühlen, ist der Staat gefordert“, so Reul. Gemeinsam mit dem Präventionsnetzwerk „Sicher im Dienst“ hat die Krankenhausgesellschaft NRW einen Leitfaden erarbeitet, um sich besser vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen.

So sollen unter anderem bauliche Veränderungen und Schulungen Gewalt vorbeugen.

Angriffe auf Klinikpersonal in Essen

Angriffe auf Klinikpersonal in Essen

„Als man den wartenden Angehörigen das gesagt hatte, eskalierte die Situation“

Dass das nötig ist, zeigt eine aktuelle Auswertung der Polizei. So ist die Zahl der Gewalttaten in Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen seit 2017 um mehr als 34 Prozent gestiegen. Einen besonders starken Anstieg um 22 Prozent gab es im Jahr 2022. Im Jahr 2023 kam ein weiterer Anstieg um fast neun Prozent hinzu, und die Taten summierten sich auf 1705 Fälle. Das sind vier bis fünf pro Tag.

Die Zahlen beziehen sich auf sogenannte Rohheitsdelikte wie Gewalttaten, Körperverletzungen und Raub- und Freiheitsdelikte.

„Gewalterlebnisse im Krankenhaus sind alltägliche Erfahrung geworden“

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) verurteilt jegliche solcher Angriffe – und das grundsätzlich auf alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst.

„Diese Menschen sind das Gesicht unseres demokratischen Staates. Deswegen sind Angriffe auf sie auch immer Angriffe auf unser Gemeinleben“, so Laumann.

Forderung nach harten Strafen

Forderung nach harten Strafen

Der Vizepräsident der Krankenhausgesellschaft in NRW, Matthias Ernst, fordert harte Strafen für die Gewalttäter.

„Angriffe müssen unmittelbare strafrechtliche Folgen für die Täter haben. Es muss dafür ein Mindeststrafmaß von sechs Monaten Haft geben. Es muss klar sein, dass ein solcher Angriff auch die Freiheit kosten kann und nicht nur eine Geldstrafe droht“, so Ernst.

„Es ist leider so, dass fast jeder Beschäftigte in der Notaufnahme verbale Gewalt erlebt hat – 94 Prozent. Mehr als zwei Drittel erlebten sogar körperliche Gewalt“, sagt Ernst.

„Die oft sehr vollen Notaufnahmen sind Brennpunkte. Es sollte allen Besuchern verständlich sein, dass es dort nicht der Reihe, sondern der Dringlichkeit nach geht. Es geht nicht, dass man ausfällig wird, nur weil man warten muss. Gewalt hat im Krankenhaus keinen Platz und wird nicht toleriert“, betont der Vizepräsident.

Jegliche Angriffe seien durch nichts zu rechtfertigen.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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